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Storm

Storm

Titel: Storm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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krächzend. Mein Hals ist rau und wie ausgedörrt, daher nehme ich noch mehrere Schlucke.
    Samantha nickt lächelnd und stellt den Becher weg. »Ein Mann der Stadtwache hat dich entdeckt.«
    Ich muss mich unbedingt bei ihm bedanken.
    »Du bist in der Pyramide. Auf der Krankenstation.«
    Das Bett sieht alt und abgenutzt aus, aber die Bettwäsche ist sauber. Zwei weitere Patienten – ein Jugendlicher und eine ältere Frau mit grauem Haar – liegen in den beiden anderen Betten. Sie scheinen zu schlafen.
    Putz blättert von der Wand und eine schräg stehende Frontscheibe nimmt eine ganze Seite ein. Durch das Glas blicke ich auf die Ruinen. Hier riecht es viel stärker nach Desinfektionsmittel als im White City Hospital.
    »Ich bin so froh, dich zu sehen.« Samantha umarmt mich kurz, wobei eine Strähne ihres Haares meine Wange kitzelt und ihr vertrauter, weiblicher Geruch in meine Nase steigt.
    »Jax!« Ich richte mich so hastig auf, dass Sternchen vor meinen Augen tanzen und mein Schädel pocht. Als ich mir an die Schläfe fasse, ziehe ich schnell die Hand weg. Au, meine Haut brennt wie Feuer. Ich habe zu viel Sonne erwischt, trotz Tuch.
    Sie kräuselt die Stirn. »Er ist schon weg. Was ist denn passiert? Warum bist du hier?«
    »Mist, kannst du ihn noch erreichen?« Als ich die Beine aus dem Bett schwingen will, bemerke ich, dass eine Kanüle in meinem Arm steckt. Neben mir steht ein Infusionsständer.
    »Nein, sie sind bereits unter der Stadt.«
    »Verdammt!« Ich reiße mir die Nadel heraus und springe auf. Sofort dreht sich alles.
    Samantha hält mich an den Schultern fest. »Mark, was ist los?«
    »Eine Falle …«, sage ich atemlos. Mir ist schwindlig, aber ich darf nicht wieder ohnmächtig werden. »Storm hat mitbekommen …« An ihn zu denken, hinterlässt ein schneidendes Gefühl in meiner Brust. Besser, ich erwähne ihn so wenig wie möglich. »Ich bin belauscht worden. Der Senat weiß, dass sie Veronica entführen wollen. Sie laufen in eine Falle!«
    Sie macht einen Schritt rückwärts, ihre Augen sind riesig. Angst und Sorge stehen ihr ins Gesicht geschrieben. Sie liebt ihren Krieger sehr.
    Ich will, dass Jax zu ihr zurückkehrt. Sama ntha ist durch die Hölle gegangen, sie hat ein bisschen Glück verdient. Ich muss etwas tun!
    Hastig spiele ich im Geiste alle Möglichkeiten durch. Zum Glück funktioniert mein Gehirn wie ein Computer. Ich muss es nur mit einigen Begriffen oder Gedanken füttern und schon spuckt es Informationen aus. Leider ist mein Kopf wie in Watte gepackt.
    »Das Shuttle!« Jax und seine Leute haben einen Transporter von den Plantagen mitgenommen. Ich hatte ihnen erklärt, wie sie ihn vom Satelliten trennen. »Fliegt es noch?«
    »Ja, aber …«
    »Ich brauche jemanden, der das Ding steuern kann.« Wenigstens bin ich halbwegs angezogen und meine Schuhe stehen neben dem Bett.
    »Du bist noch nicht fit genug.« Sie mustert mich einen Moment und ich erkenne, wie es in ihrem Kopf rattert, dann sagt sie entschlossen: »Rock. Er kann das Shuttle fliegen.«
    Sie weiß, dass ich im Moment die einzige Chance bin, Jax und die anderen zu retten.
    Schon habe ich eine weitere Idee. »Und ich brauche Julius’ Video.«
    Sie nickt und bringt mich zur Tür. Dabei huscht ein Lächeln über ihre Lippen. »Du hast ja ein Kämpferherz, Mark.«
    Ich bin erstaunt über mich selbst. Anscheinend habe ich das.

***

    Eine halbe Stunde später befinde ich mich in der Luft. Neben mir im Cockpit sitzt ein breitschultriger Hüne mit Glatzkopf. Er ist ein Warrior, der auf einer der Zuckerrohrplantagen eingesetzt war und mit Jax und Crome von dort geflohen ist. Die Sonne hat seine Haut gebräunt, Tattoos zieren seine Oberarme. In seinem Muskelshirt sieht er zudem furchteinflößend aus, doch ich bin froh, dass er das Shuttle manövrieren kann.
    Während er das Schiff auf die Kuppel zusteuert, übertrage ich das Video von einem Tablet-PC in die Konsole des Transporters. Außerdem hacke ich mich tief ins System, damit wir von der Luft aus die Kuppelschleuse öffnen können, um das Video per Funk zu übertragen. Das alles mache ich wie in Trance oder als würde ich mich in einem Traum befinden. Die Gegenwart ist surreal, verzerrt. Bin ich wirklich in einem Fracht-Shuttle? Schweben wir über die Wüste? Die öde Landschaft und die Ruinen huschen unter uns vorbei.
    In Gedanken bin ich fast nur bei Storm und bekomme kaum mit, was um mich herum geschieht. Ich arbeite automatisch, meine Finger fliegen wie von selbst über die

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