Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Aufprall wurde Nash nach hinten geschleudert und krachte gegen die Wand. Aber er fiel nicht tot um wie vorgesehen. Aus seinem Rücken trat eine Magiewelle aus, als er taumelnd wieder auf die Beine kam. Dann fuhr die Magie in ihn hinein, löste sich auf und war verschwunden.
Jim riss die Augen auf. »Das gibt’s doch nicht. Wie hat er das gemacht?«
Hinter uns kam Maya auf den Flur. »Nash? Wie zum Teufel kommst du hierher?«
Ich trat an Nash vorbei und stieß Maya wieder ins Wohnzimmer. »Raus mit dir!«, sagte ich, fummelte hektisch an den Schlössern der Haustür und stieß sie auf. »Lauf!«
»Das ist mein Haus!«
»Wenn du noch länger lebendig darin wohnen willst, dann hau ab, schnell!«
Maya warf einen gequälten Blick den Flur hinunter. »Nash!«, rief sie. »Ich liebe dich!« Mit tränenüberströmtem Gesicht rannte sie zur Haustür hinaus.
»Nicht!«, schrie Jim. Er versuchte, Maya mit einer Magiewelle zu treffen, doch Nash verstellte ihm den Weg und fing sie ab. Wieder absorbierte er die Magie mit seinem Körper, aber dieses Mal holte er beim Aufprall scharf Luft. Ich fragte mich, wie viel von Jims Magie er aufnehmen konnte, bevor seine Kräfte erschöpft waren.
»Du verdienst sie nicht!«, fauchte Jim ihn an. »So ein schönes Mädel, und du ignorierst sie.«
Nashs Lippen waren weiß. »Wenn du sie angefasst hast, reiß ich dir den Kopf ab und kicke ihn die Straße hinunter.«
»Sie ist in dich verknallt, Mann. Ich hab versucht, ihr gut zuzureden, dass sie dich vergisst, doch sie hört nicht auf mich.«
»Was willst du?«, fragte ich Jim.
Nash hatte immer noch seine verdammte Waffe im Anschlag. Ich wusste, Kugeln konnten Jim nichts anhaben, aber wahrscheinlich fühlte Nash sich sicherer mit einer schweren Waffe in den Händen.
Jim sah mich an. »Was meinst du damit, was ich will?«
Magie brannte in mir und drängte hinaus. Sie wollte, dass ich Jim vernichtete und das Problem ein für alle Mal aus der Welt schaffte.
Doch Coyote hatte recht – wenn ich mich dazu hinreißen ließ, wäre ich genau wie Jim. Ich erkannte, dass Coyote mich schon lange hätte töten können, als die Magie der Unteren Welt sich zuerst in mir manifestiert hatte – nein, schon bei meiner Geburt oder als er erkannt hatte, dass es meiner Mutter gelungen war, ein Kind zu zeugen. Aber Coyote hatte mir eine Chance gegeben – viele Chancen. Ich musste mich zurückhalten und Jim das gleiche Recht gewähren.
»Als du hierherkamst, wolltest du reich werden«, sagte ich. »Du wolltest ein paar alte Tonscherben klauen und damit auf dem Schwarzmarkt das große Geld machen. Doch du wurdest getötet und hast kein Interesse mehr am Plündern. Also, was willst du?«
Jim zuckte mit den Schultern. »Herausfinden, was mit mir passiert ist.«
»Warum dann Maya als Geisel nehmen?«
»Hab ich doch gar nicht. Ich habe bloß eine Bleibe gebraucht, wo mich niemand erschießen will. Gestern Abend seid ihr alle auf und davon und habt sie allein gelassen, und ich musste mich von den Schüssen erholen.«
»Du hast drei Menschen umgebracht«, bemerkte ich.
»Nicht mit Absicht.«
»Ob absichtlich oder nicht – du hast sie getötet«, sagte Nash. »Und wirst dafür geradestehen.«
»Und was ist mit dem Kerl, der mich umgebracht hat? Wird der dafür geradestehen?«
»Wird er«, erklärte Nash ruhig.
»Und diejenige, die mich wieder lebendig und eine Mordmaschine aus mir gemacht hat? Was passiert mit ihr? Es ist nicht meine Schuld.«
»Sie?«, fragte ich. »Wieso sagst du sie ?«
»Weil es eine Sie war. Ich dachte, du wärst es gewesen.«
Nicht ich, nicht meine Mutter. Wer dann? Cassandra? Mir wurde kalt. Nein, das konnte nicht sein! Sie war so verblüfft wie ich gewesen, als sie die Vision von Jims Auferweckung mit angesehen hatte.
»Also ich war’s definitiv nicht.« Vorerst verbot ich mir weitere Spekulationen, doch ich würde mich an diesen wichtigen Hinweis erinnern. »Du musst diese Magie kontrollieren. Du verletzt damit Menschen, die dir nie etwas zuleide getan haben.«
»Und was ist mit dem Mann, der versucht hat, dich mit vorgehaltener Waffe in diese Limousine zu stoßen? Ich wollte dich retten. Und der Typ im Hotel in Las Vegas – der wollte dich und Maya vergewaltigen. Hätte ich ihnen das durchgehen lassen sollen? Ihr seid meine einzigen Freunde.«
Dass er mich und Maya als seine »Freunde« bezeichnete, verursachte mir Übelkeit. »Mit dem Typen in Las Vegas wären wir schon allein fertig geworden. Die Security
Weitere Kostenlose Bücher