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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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der Drache, der vor zweihundert Jahren die Schlacht gegen die Dämonen für euch gewonnen hat, die keine achtzig Kilometer von hier stattfand. Wenn er nicht gewesen wäre, wären von zwei von euch ehrenwerten Ratsmitgliedern – Aine und Farrell – nur noch ein paar Drachenschlieren auf den Felsen der Sierra übrig. Mick wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet, und ihm wurde der höchste Rang verliehen, den ein Drache erreichen kann: Lord und General. Eine der Vergünstigungen, die mit seinem Rang einhergehen, ist die Abmilderung sämtlicher Strafen, die der Drachenrat gegen ihn verhängt. Die Menschen nennen so etwas eine Generalamnestie. Der Grund für seine relative Immunität von den Verdikten des Drachenrates ist der Gedanke, dass ein Drachengeneral nicht so dumm sein kann, sich dem Rat zu widersetzen, wenn er dafür keinen verdammt guten Grund hat. Sonst wäre er kein Drachengeneral geworden. Zirkuläre Logik, aber ich mache nicht die Regeln.«
    Ich starrte Colby mit offenem Mund an. »Ein Drachengeneral?«
    Colby zwinkerte mir zu. »Einer der höchstrangigen. Verdammt arroganter Bastard!«
    »Das ist deine Verteidigung?«, fragte Aine mit schneidend kalter Stimme.
    »Absolut, Mylady. Wenn Micky den Drachenrat für ein Triumvirat von Idioten hält, weil ihr Janet Begay töten wollt, ist er zu der Entscheidung berechtigt, sie am Leben zu lassen. Deshalb könnt ihr ihn natürlich immer noch bestrafen, doch beim Strafmaß muss sein Status berücksichtigt werden.«
    Colby verbeugte sich vor den Mächtigen Drei und trat zurück, er hatte sein Plädoyer beendet.
    »Das war’s?«, fragte ich. »Sie werden ihn schuldig sprechen, aber weil er ein Drachengeneral ist, können sie das Strafmaß herabsetzen? Also statt sicherem Tod wird es fast sicherer Tod?«
    »Es ist das Beste, was ich für ihn herausschlagen konnte«, sagte Colby.
    »Verdammt!« Ich ließ die Magie los, die ich bis jetzt zurückgehalten hatte, und schickte sie in Wellen zu den Rändern des Seebettes.
    Mir war nach Zerstörung, doch ich würde den Mächtigen Drei nicht die Befriedigung gönnen zu bestätigen, dass ich das böse, skrupellose Wesen war, für das sie mich hielten. Stattdessen brachte ich die Felsblöcke, die das Seebett übersäten, dazu, rasch herbeizugleiten und die drei arroganten Drachen zu umringen.
    »Ich bin nicht hier, um eure Gesetze zu ändern«, sagte ich, als sie mich anstarrten. »So dumm sie auch sind. Doch so, wie ich nach euren Maßstäben Micks Gefährtin bin, ist er auch meiner. Wenn er stirbt, ziehe ich euch drei dafür persönlich zur Verantwortung. Ist es das, was ihr wollt?«
    Zufrieden registrierte ich, dass die drei Drachen besorgt schauten. Ich spürte ihre tief verwurzelte Angst, dass ich sie irgendwie vernichten würde, nicht zu reden von ihrer Macht, ihrer Welt und allem, was sie waren.
    Und vielleicht konnte ich das. Die Magie in mir war verdammt stark, und ich wusste noch gar nicht, was ich alles damit bewirken konnte. Drachen waren mächtige Wesen, aber ich war jetzt mehr als der naive Stormwalker, den Mick vor all den Jahren getroffen hatte. Ich hatte gelernt, meine Gewittermagie zu kontrollieren, und hatte vielen Menschen damit geholfen, genau wie Nash gesagt hatte. Ich war stärker geworden, fähiger, angstfreier.
    Einen Teil meiner Entwicklung hatte ich Mick zu verdanken, viel davon hatte ich jedoch allein geschafft. Ich war eine Navajo, mit dieser Erde verbunden, aber mein Geist schoss in die Gewitter hinauf und zapfte die Magie der Welt an, die uns erschaffen hatte.
    Ich verschränkte die Arme und trat von Nash und Mick fort. Ja, ich glaubte immer noch, dass die Drachen mich zu Asche verbrennen konnten, doch jetzt hatte ich keine Angst mehr vor ihnen. Ich war schmutzig, zerschrammt, zerschnitten und so müde, dass ich kaum noch stehen konnte, und doch beobachteten die Drachen mich ängstlich.
    »Na los!«, sagte ich. »Sprecht euer Urteil! Und beeilt euch! Ich will nach Hause und habe keine Lust mehr auf diese ganzen Spielchen.«
    Bancroft nickte mir zu, obwohl sein Blick alles andere als beifällig war. »Wir werden uns jetzt zur Beratung zurückziehen.«
    Er und die anderen kehrten mir den Rücken zu, und ich konnte sehen, dass sie sich dabei vor Angst fast in die nicht vorhandenen Hosen machten.

27
    »Toll gemacht, Janet!«, knurrte Colby mich eine halbe Stunde später an. »Ich hatte gehofft, dass ich endlich nach Hause kann. Aber nein, jetzt bin ich dazu verdonnert, Micks beschissene Strafe mit

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