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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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aufgehalten.« Ich war immer noch nicht darauf gekommen, wer Jim wieder lebendig gemacht hatte, doch dieses Problem hob ich mir für später auf.
    Farrell unterbrach mich. »Aber wenn du nicht gewesen wärst und wenn Bancroft nicht hinter unserem Rücken gehandelt hätte, wäre dieser Untote nie in die Nähe von Drachen gekommen. Dieses Argument ist irrelevant.«
    »Ach Gottchen, solches Mitgefühl!«, sagte ich. »Vielleicht wäre Jim niemals in die Nähe von Drachen gekommen, wenn Bancroft zu Hause geblieben wäre, doch deshalb tötete er immer noch Menschen. Kein Wunder, dass ihr Drachen euch vor den Menschen versteckt haltet – man würde euch als Soziopathen wegsperren. Durch Micks Tat sind viele Leute am Leben geblieben, und sogar Bancroft hat er damit gerettet.«
    »Aber ohne Magie wie deine hätte dieser destruktive Mensch erst gar nicht sein Unwesen getrieben«, wandte Farrell ein.
    »Magie wie meine?«, konterte ich. »Nicht meine. Zum Zeitpunkt, als Jim Mohan wieder zum Leben erweckt wurde, war ich in einem Berg nicht weit von hier damit beschäftigt, Mick aus eurem Kerker herauszuziehen. Nash Jones kann das bezeugen. Ich weiß, dass ihr Jims zweites Leben mir anhängen wollt, doch das könnt ihr nicht. Und das ärgert euch gewaltig.«
    »Vorsicht, Janet!«, warnte Colby. »Sonst belangen sie dich wegen Missachtung des Gerichts.«
    »Können sie gern. Stimmt ja auch.«
    Aine ergriff das Wort. »Wir nehmen zur Kenntnis, dass du die Kreatur, die du als den untoten Jim bezeichnest, nicht erschaffen hast. Aber du musst wissen, wer es war.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ein Gott mit einer Agenda vielleicht? Jemand, der versuchte, ihm zu helfen, und es vermasselt hat? Die Magie kam nicht von meiner Mutter. Davon habe ich mich überzeugt.« Das alles beunruhigte mich. Wenn ich es nicht gewesen war, meine Mutter nicht und auch Coyote nicht, dann bedeutete das, dass ein anderer Gott oder eine andere Göttin aus der Unteren Welt Jim wieder lebendig gemacht haben und ihm die Untere-Welt-Magie verliehen haben musste. Doch ich würde mich später damit befassen, wer dieser unbekannte Gott war. Zuerst musste ich Mick hier raushauen.
    Bancroft, der bisher noch nicht das Wort ergriffen hatte, hob die Hand und gebot Schweigen. »Du willst also sagen, dass Micks Entscheidung, sich einem Befehl des Drachenrates zu widersetzen, langfristig einige gute Taten von dir zur Folge hatte. Jedoch wäre es zu den meisten dieser Situationen, in denen deine guten Taten ausgeübt wurden, überhaupt nicht gekommen, wenn du gleich am Anfang exekutiert worden wärst.«
    »Ja, wo ich bin, passiert meistens so allerhand«, gab ich zu. »Ich bin ein Stormwalker und habe eine Menge Magie in mir. Es soll sogar Leute geben, die mich deswegen um Hilfe bitten.« Ich fühlte mich, als hätte ich den halben Staub des ausgetrockneten Sees geschluckt, und räusperte mich wieder. »Mein Argument ist, dass Mick weitsichtiger und barmherziger ist, als ihr ihm zutraut. Er hat sich dem Befehl widersetzt, weil er klüger ist als jeder Einzelne von euch. Nein, lasst es mich anders ausdrücken – klüger als ihr alle zusammen.«
    Aine presste die Lippen aufeinander. »Du bist dir darüber im Klaren, dass die Strafe für Missachtung des Gerichts sofortiger Tod ist?«
    Das hatte ich nicht gewusst, aber warum war ich nicht überrascht? »Versucht’s doch!« Ich war wütend und erschöpft, hatte Angst und war unglücklich. »Eine kleine Trainingsrunde käme mir gerade recht.«
    »Janet, nicht!«, warnte Colby. Sogar Mick warf mir einen mahnenden Blick zu.
    Aine richtete sich drohend auf. »Spiele nicht mit dem Zorn der Drachen, kleiner Stormwalker! Du bist sehr klein, verglichen mit uns.«
    »Warum habt ihr dann solche Angst vor mir?« Tapfer begegnete ich ihrem kalten Blick. »Darum geht’s bei diesem Prozess doch eigentlich, oder nicht? Um Angst. Ihr wollt nicht zugeben, dass eine Kraft auf der Welt mächtiger als die der sagenumwobenen Drachen sein könnte. Dass jemand euch nicht alles durchgehen lässt. Wie zum Beispiel, jemandem einen Prozess zu machen, den ihr schon längst schuldig gesprochen habt. Oder zum Beispiel, einen Mordanschlag auf eine junge Frau anzuordnen, die möglicherweise eure einzige Verteidigung ist gegen die Kreaturen, die aus den Wirbeln hervorkommen. Ist euch der Gedanke nie gekommen? Dass ihr mich brauchen könntet? Oder habt ihr zu große Angst, auf andere angewiesen zu sein? Warum? Weil ich irgendwann einen Gefallen

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