Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
berührte Nashs Handfläche reichlich unsanft meine Wange.
»Würdest du wohl aufhören, mich zu schlagen?«, stöhnte ich und öffnete die Augen.
Ich lag flach auf dem Rücken auf harter Erde unter einem Himmel voller Sterne. Nash war eine dunkle Silhouette gegen das helle Sternenmuster, bis er mir mit der Taschenlampe in die Augen leuchtete. Der warme Traum von mir in Micks Armen löste sich in Nebel auf, und heftige Kopfschmerzen schossen mir in die Schläfen.
»Au!«
»Du musst dich aufsetzen. Langsam.«
Es fühlte sich an, als versuchte jemand von innen, meinen Kopf in eine andere Form zu hämmern, aber Nashs Berührung war fast sanft, als er mir half, mich aufzusetzen. Wenn er als Geliebter so war, war es kein Wunder, dass Maya so rettungslos in ihn verknallt war.
»Warum hast du mich geschlagen?« Ich legte die Hand an den Kopf und zuckte vor Schmerz zusammen. Meine Finger waren nass und blutig.
Nash wirkte beschämt, ein Ausdruck, den ich noch nie an ihm gesehen hatte. »Ich wollte es nicht. Ich dachte, du wärst … Nein, ich weiß nicht, was ich dachte.«
»Du hattest einen Flashback.« Das hatte ich in dem Sekundenbruchteil verstanden, bevor er mich k. o. geschlagen hatte. Ich hätte zurückbleiben und mit ihm reden sollen, statt mich ihm zu nähern. Ich hatte Glück gehabt, dass er beschlossen hatte, seinen Feind geräuschlos außer Gefecht zu setzen, sonst wäre ich jetzt mausetot, mit einer Kugel im Kopf. Nash war ein zielsicherer Schütze.
»Ja«, antwortete er. Es war fast ein Flüstern.
Jetzt saß ich aufrecht, und vom Dröhnen in meinem Kopf war mir schwindlig und schlecht. »Tut mir leid, ich hätte mich nicht so heranschleichen sollen.«
»Es ist nicht deine Schuld, Janet. Ich bin derjenige, der zugeschlagen hat.«
»Du solltest dir auch nicht die Schuld geben.« Ich versuchte zu lächeln. »Ist nicht deine Schuld, dass du verrückt bist.«
Er wirkte nicht amüsiert. »Ich hatte seit über einem Jahr keinen Rückfall mehr. Ich dachte, das hätte ich hinter mir.«
»Vielleicht wird man so was nie ganz los.«
Nash schüttelte den Kopf. »Als Maya mir riet, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wollte ich nicht auf sie hören. Ich dachte, ich wäre stark genug, damit klarzukommen. Aber sie hatte recht.«
»Du willst nicht schwach sein, das ist mir klar.«
Jones schüttelte sein Selbstmitleid ab. »Ich muss dich zu einer Notaufnahme bringen. Denkst du, du schaffst es allein hinunter, oder soll ich dich tragen?«
»Oh nein, musst du nicht. Ich gehe hier erst weg, wenn ich Mick gefunden habe.«
»Sei keine Idiotin! Du hast eine Gehirnerschütterung. Die Wunde muss genäht werden, und du brauchst einen Arzt.«
»Flick mich mit deinem tollen Erste-Hilfe-Set zusammen! Wir finden Mick, und dann verspreche ich dir, dass du mich zur nächsten Notaufnahme fahren kannst.« Ich konnte Mick nicht hierlassen, wo ich schon so weit gekommen war. Selbst wenn ich mir nicht solche Sorgen um ihn machen würde, hatte der Zauber mich fest in seinem Griff und ließ mich nicht los. Es war ein Gefühl, wie von einem gigantischen Oktopus zusammengequetscht zu werden.
»Das kann ich nicht riskieren«, sagte Nash.
»Musst du aber. Ich kann mich mit einem Heilzauber heilen. Habe ich schon oft gemacht.« So oft in meinem Leben. Was sagte das über mein Leben aus? »Sie heilen mich nicht völlig, doch ich werde weitergehen können. Ich muss Mick finden.«
Nash hörte die Panik in meiner Stimme; vielleicht verstand er sie sogar. Mit einem Knurren wandte er sich wieder seinem Erste-Hilfe-Set zu, das bereits offen auf dem Boden lag. Er nahm das Desinfektionsmittel heraus, das ich schon an ihm benutzt hatte, und säuberte meine Wunde mit Gaze. Es tat höllisch weh.
Ich flüsterte schnell die Worte eines Heilzaubers, eine der kleineren magischen Dinge, zu denen ich in der Lage war, auch wenn kein Sturm in der Nähe war, aber nichts passierte. Einen Augenblick lang drückte Angst mir das Herz zusammen, und dann erkannte ich, dass Nashs Körper meinen berührte, als er mir das Blut vom Kopf wischte.
»Könntest du etwas zur Seite gehen?« fragte ich. »Ich glaube, du neutralisierst meine Heilzauber.«
Er hielt inne. »Was?«
»Du bist ein wandelndes magisches Vakuum, weißt du nicht mehr? Meine Kräfte sind nicht stark genug, um gegen das negative Feld anzukommen, das du ausstrahlst.«
Nash starrte mich an, das blutige Gazebündel in der Luft. »Wie weit?«
»Ich habe keine Ahnung. Geh von mir weg, und
Weitere Kostenlose Bücher