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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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im Leben konnte ich diese Felsen hinunterklettern, während sich mir der Kopf drehte wie ein Karussell.
    Nash begann, den oberen Teil des Bergkamms zu erkunden. Ich ließ mich auf einen Felsblock sinken und versuchte, die Quelle des Zaubers zu erspüren. Ich fischte einen Beutel aus Sämischleder aus meinem Rucksack, zog vorsichtig eine Scherbe des magischen Spiegels heraus und legte sie mir aufs Knie.
    Der Spiegel zeigte keine Farbe, kein Licht – nur eine schwarze Leere, ein großes Nichts.
    Mir wurde kalt. Mick hatte auch immer ein Stück des zerbrochenen magischen Spiegels dabei, für den Fall, dass er mit mir kommunizieren musste. Magische Spiegel waren Handys haushoch überlegen. Aber in letzter Zeit bekam ich immer, wenn ich versuchte, mich auf seine Scherbe zu konzentrieren, das hier.
    »Hast du was für mich?«, fragte ich ihn.
    Die Schwärze verschwand, und der Spiegel reflektierte meine ängstlichen braunen Augen im Schein meiner Taschenlampe.
    »Tut mir leid, Schätzchen«, erwiderte der Spiegel im singenden Tonfall einer Dragqueen. »Unser Micky antwortet einfach nicht.«
    »Du kannst nicht sagen, wo er ist?«
    »Es ist dunkel.« Der Spiegel klang besorgt, und das bereitete mir wiederum Sorgen.
    »Danke fürs Versuchen«, murmelte ich.
    »Aber gern doch, Süße. Hey, sag dem Sheriff, er soll mal rüberkommen.«
    »Warum? Kann er helfen?«
    »Keine Ahnung. Ich will nur mal seinen Knackarsch sehen.«
    Ich knurrte und stopfte den Spiegel wieder in seinen Beutel zurück.
    »Mit wem redest du?« Nash stand über mir und hielt seine Taschenlampe auf mich gerichtet wie eine Verhörlampe.
    »Mit niemandem«, sagte ich. »Hast du was gefunden?«
    »Da drüben könnte eine Höhle sein. Oder ein alter Minenschacht.«
    Die Berge hier draußen waren von Minenschächten durchzogen, noch aus den Tagen, als man in dieser Gegend Gold, Silber, Speckstein und Borax abgebaut hatte. Heute schürfte hier oben niemand mehr; die Vorkommen waren erschöpft und die Schächte seit Jahrzehnten stillgelegt.
    Nash zog mich auf die Füße und führte mich zu einem kleinen Loch, das am Fuß eines Felsblocks gähnte. Als Nash in die Hocke ging und mit der Taschenlampe hineinleuchtete, sah ich, dass es dort sehr tief hinunterging. Eine faulig riechende Brise stieg aus dem Loch auf und wurde vom aufkommenden Wind davongeweht.
    Der Zauber presste mich heftig zusammen. »Ja«, keuchte ich. »Da unten.«
    »Bist du sicher? Alte Minenschächte sind instabil und voll giftiger Gase.«
    Ich ging neben ihm auf alle viere und spähte den Schacht hinunter. Früher einmal hatten Holzplanken das Loch abgedeckt, doch sie waren weggefault und hatten nur noch einige graue Späne hinterlassen. Der Sog des Zaubers zog mich mit aller Macht hinab.
    »Ganz sicher. Ich muss da runter.«
    Nash trat zurück. »Janet, du bist hier raufgekommen auf das Wort einer Frau hin, die du zum ersten Mal gesehen hast, die in dein Hotel gestürmt ist und verrücktgespielt hat. Sie könnte dich mit Absicht hier herausgelockt haben – vielleicht, um dich zu töten. Hast du daran gedacht?«
    »Natürlich habe ich daran gedacht. Das ist ein Grund, warum ich nicht allein herkommen wollte. Aber Mick ist in Schwierigkeiten. Ich muss wissen, was mit ihm los ist. Ich kann ihn nicht ohne Hilfe hier draußen lassen.«
    Nash leuchtete wieder in das Loch, dann auf mich. »Du bist dabei, dich für ihn umzubringen, und du weißt nicht mal, ob er wirklich da unten ist?«
    »Mick hat sich für mich schon so oft fast umbringen lassen«, erwiderte ich. Meine Stimme klang beinahe hysterisch. »Er hat sein ganzes Leben für mich aufs Spiel gesetzt.«
    Nash leuchtete in den Schacht, aber er sah mich dabei an. »Wenn er sein Leben für dich riskiert hat, würde er nicht wollen, dass du jetzt umkommst. Es ist dumm, dich aus Schuldgefühlen in Gefahr zu bringen.«
    Ich versuchte ein Lächeln. »Sagt ein Mann mit posttraumatischer Belastungsstörung.«
    »Ich weiß alles über Schuldgefühle. Ich bin aus einem Trümmerhaufen herausgekrochen, der mich hätte erdrücken sollen. Die neun Männer, für die ich verantwortlich war, waren alle tot. Ich habe jeden Mann verloren, und bis heute weiß ich nicht, warum ich überlebt habe. Aber ich habe die schmerzhafte Lektion gelernt, dass es sie nicht zurückbringt, wenn ich mein Leben wegwerfe. Wenn du in dieses Loch springst und an Schwefeldämpfen erstickst, wirst du Mick damit nicht retten.«
    »Hast du eine bessere Idee?«, fragte ich ihn.
    »Wir gehen

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