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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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abgeschnitten, lag ein Drache.
    »Nash!«, schrie ich den Tunnel hinauf. »Komm runter! Ich hab ihn gefunden. Ich hab Mick gefunden!«
    Ich hörte die Angst in Nashs Stimme, als er etwas zu mir herunterrief – nachdem er unter diesem Gebäude im Irak verschüttet gewesen war, musste er geschlossene Räume sogar noch mehr hassen als ich. Aber an Nashs Mut gab es nie etwas auszusetzen. Er kletterte zu mir herunter und fluchte dabei die ganze Zeit vor sich hin.
    »Du hast keine Spitzhacke in deinem Rucksack?«, fragte ich, als er bei mir angekommen war.
    »Machst du Witze?«
    Ich sah mich auf dem Minenboden um, auf der Suche nach irgendwas, um diese Wand zu durchbrechen. Nash hatte keine Spitzhacke, doch Bergleute hatten welche. Ich fand eine, unter Geröll begraben. Der Griff war weggefault, aber der Kopf war aus gutem Stahl. Etwas rostig zwar, doch sie würde es tun.
    Nash nahm sie mir mit seinen behandschuhten Händen ab. Vorsichtig klopfte er mit der Spitze gegen den Stein, bis er nachgab. Die Wand war nicht aus massivem Granit, sondern nur aus Geröll, das das Stollenende verschüttet hatte.
    Ich schaufelte es mit den Händen beiseite, bis Nash und ich ein Loch gegraben hatten, das so groß war, dass ich hindurchkriechen konnte. Ich quetschte mich in die Höhle und ignorierte den Schmerz, als die Felsen mir die Haut aufschürften.
    Der Höhlenboden neigte sich abschüssig auf die Feuerwand zu. Gegenüber an der Wand, aber noch auf dieser Seite des Feuers, sah ich ein Loch, das viel größer war als das, durch das ich mich eben hindurchgezwängt hatte. Dort musste Pamela in die Höhle gekommen sein, und ich fragte mich, warum der Zwang-Zauber mich nicht ebenfalls dorthin geführt hatte. Aber vielleicht war mein Weg die leichtere Route für mich gewesen; schließlich konnte Pamela sich in einen Wolf verwandeln und graben.
    Der Drache hinter der Feuerwand war so eng zusammengerollt, dass er sich mehrmals um sich selbst geschlungen hatte. Sein Schwanzende berührte die lange Schnauze. Ich konnte seine riesigen, ledrigen Flügel nicht sehen, wusste aber, dass sie da sein mussten, irgendwo an seinem großen Körper. Sein Kopf war lang gezogen, die Lippen leicht gebleckt und enthüllten riesige, spitze Zähne.
    Ich wusste, wenn Mick fähig gewesen wäre, seine menschliche Gestalt anzunehmen und sich so mehr Raum zu verschaffen, hätte er es getan. Offenbar konnte der Drache nur ein Auge öffnen und fixierte mich mit einem kugeligen silberschwarzen Augapfel.
    »Mick«, flüsterte ich.
    Der Zauber summte zwischen uns und brachte die Luft zum Vibrieren. Micks Auge glänzte, als er mich ansah, aber er war dort so eingezwängt, dass er sich nicht bewegen konnte. Ich sah Wut in diesem Auge sowie Erleichterung, Besorgnis und Ungeduld, hier herauszukommen.
    Als er mich anblinzelte, löste sich der Zwang-Zauber auf. Die Erleichterung war so heftig, dass ich auf die Knie fiel. Und plötzlich spürte ich auch all die anderen Schmerzen, von denen der Zauber mich bisher abgeschirmt hatte, damit ich es den langen Weg bis hierher schaffte.
    Nash zwängte sich in die Höhle und knipste seine Taschenlampe aus. »Bist du in Ordnung, Janet?«
    Ich kniete da, bewegte mich nicht und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Geht gleich wieder.«
    Nash musterte den reglosen Mick. »Er ist ein Drache. Warum fliegt er nicht einfach hier raus? Das Feuer dürfte diesem Schuppenpanzer doch nichts anhaben.«
    Ich konnte Micks Gedanken nicht lesen, aber ich spürte, dass er extrem sauer war. Er hob den Kopf, so gut er es in dem engen Raum konnte, und schoss einen plötzlichen Feuerstrahl auf uns ab.
    Ich duckte mich instinktiv, Nash ebenfalls. Das weißglühende Feuer traf auf die Flammen, und die Feuerwand schwoll an, wurde heißer. Meine Haut brannte, mein Haar wurde angesengt, und Nash riss den Arm in die Höhe, um seine Augen vor der Helligkeit abzuschirmen. Jede Sekunde würde der Feuerstrahl uns erfassen; jede Sekunde würden wir in Flammen aufgehen und verbrennen …
    Und dann geschah nichts dergleichen. Als wir zusahen, saugte die Feuerwand Micks Drachenflamme einfach ein, absorbierte sie, inhalierte sie. Das Ganze flammte ein paar Sekunden rot auf, dann legte es sich wieder und brannte gleichmäßig weiter.
    Ich stieß den angehaltenen Atem aus und rappelte mich auf. »Das ist magisches Feuer«, sagte ich. »Es speist sich aus Magie, genau wie Mick meine Gewittermagie absaugen kann. Jede Art von magischer Energie, die darauf geworfen wird,

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