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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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mich doch nicht so!“ Ryan keuchte. Dann schüttelte er den Kopf und fragte sie neugierig. „Seit wann bist du zurück?“
    „Seit ein paar Minuten“, antwortete sie und entschuldigte sich mit einem Lächeln. „Patrick hat mir gesagt, du wärst nach oben abgehauen und ich dachte mir schon, dass ich dich hier finde.“
    „Manchmal bist du mir richtig unheimlich“, gab er ebenfalls lächelnd zurück und wandte seinen Blick wieder aus dem Fenster. Doch diesmal schaute er zum Wäldchen hinüber und versuchte Aidan für ein paar Momente auszublenden.
    „Wenn du meinst.“ Kimberly kicherte. „Ich kombiniere nur die offensichtlichen Tatsachen.“
    „Kimberly ‚Holmes’ Callahan.“ Ryan lachte und zog seine beste Freundin in eine freundschaftliche Umarmung, er hatte sie vermisst. „Das ist interessant … bin ich dann Watson?“
    „Natürlich, was denn sonst … Ryan ‚Watson’ Tavish“, fiel sie in das Gelächter mit ein und erwiderte seine Umarmung.
    Doch jäh wurde sie nervös und von verspürte das dringend Verlangen mit Ryan über ihre Unterredung mit der Direktorin zu sprechen, obwohl sie ihr geschworen hatte, nie mit jemandem darüber zu sprechen. Aber Ryan war nicht irgendjemand, er war ihr bester Freund. Sie erzählten sich alles. Seufzend nahm sie auf dem nächstbesten Stuhl Platz und winkte ihn zu sich herüber. Misstrauisch schlurfte er ihr hinterher und musterte sie forschend, während er sich auf den freien Stuhl neben ihr setzte.
    „Es ist mir eigentlich nicht erlaubt und ich musste sogar schwören, dass ich mit niemandem darüber spreche“, fing Kimberly an und knetete aufgewühlt ihre Hände. „Aber ich hab mich entschieden, es dir trotzdem zu sagen. Es geht darum, wo ich heute gewesen bin und aus welchem Grund.“
    „Meinetwegen musst du nichts sagen“, log Ryan, aber er konnte seine unverhohlene Neugier kaum verbergen.
    Kimberlys Gesicht wurde von einem flüchtigen Grinsen erhellt. „Du bist nicht sehr gut im Lügen. Aber egal, ich weiß, dass du niemandem etwas verraten würdest, also hör gut zu.“ Anschließend wurde sie ernst und senkte den Blick. „Mrs. Buckley hat mich um einen großen Gefallen gebeten. Nachdem ich zugestimmt hatte, bekam ich genaue Anweisungen und …“
    „Aber hoffentlich nicht, mich im Auge zu behalten?“, unterbrach er sie und spürte einen Anflug von Empörung.
    „Nein, nein, Ryan!“, antwortete Kimberly eilig und drückte beruhigend seine Hand.
    „’Tschuldigung“, nuschelte er.
    „Es geht um Gillean … Gillean Jaramago“, sprach Kimberly und bedeutete ihm, sie bis zum Ende anzuhören, denn er wollte bereits antworten.
    „Gilleans Mutter ist vor zwei Wochen an ihren Verletzungen gestorben“, fuhr sie fort. „Du sollst es nur wissen, denn ihr Tod kam sehr überraschend. Mrs. Buckley hat sie oft besucht.“ Sie machte eine kleine Pause und suchte nach den richten Worten. „Nun ja … eigentlich war Gilleans Mutter schon auf dem Weg der Besserung ... aber es geht nicht um sie, sondern um Gillean. Mrs. Buckley möchte, dass er seinen Abschluss am Ende des Schuljahres macht. Deswegen wollte sie ihm persönlich die notwendigen Unterlagen bringen. Das kann sie zurzeit aber nicht, weil sie die Schule nur ungern verlässt … sie traut Smith nicht über den Weg und vermutet sogar, er könnte ein Spitzel von Hinthrone sein ...“
    „Das ist er ganz sicher … und obendrein ist er ein widerliches Schwein“, unterbrach Ryan sie impulsiv, und spürte seinen Zorn auf den Aufseher erneut in sich brodeln. Aber er beherrschte sich. „Smith ist hundertprozentig ein Spion! Glaub’s mir, denn Hinthrone traut nur seinen eigenen Leuten; und Smith gehört zu ihm.“
    „Du könntest recht haben“, überlegte Kimberly und bekam eine Gänsehaut. „Das bedeutet nämlich, Hinthrone schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.“
    „Richtig!“, bestätigte Ryan ernst. „Unser lieber Großmeister hat Angst … furchtbare Angst; und am meisten vor mir, da ich ihm seinen Platz streitig machen könnte. Wir wissen, dass Hinthrone denkt, ich könnte in dieser Position ganz leicht die alten Gesetze abschaffen. Allerdings weiß er auch, dass ich das erst kann, wenn ich volljährig bin, und das dauert noch ein gutes Jahr. Aber dieser Idiot glaubt felsenfest an diesen Quatsch.“
    Kimberly nickte, sie war ganz seiner Meinung.
    „Er braucht jemanden, der mich unauffällig beobachten kann“, sprach er weiter. „Dazu kommt, dass Mrs. Buckley nach Urgroßvaters Tod noch

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