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Strafzeit

Strafzeit

Titel: Strafzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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ihn verprügelt und in die Brigach geworfen. Es sieht nicht besonders gut aus. Die Kripo war auch schon hier.«
    Hubertus wollte gerade etwas erwidern, als eine brünette Frau von einem der Bettenplätze herausgestürzt kam und aufgeregt rief: »Schwester, mein Mann braucht Hilfe!«
    Juliane sprang auf und sagte: »Ich komme, Frau Gerber!«
    Hubertus’ Augen sprangen fast aus den Höhlen. Wenn er sich nicht völlig täuschte, war das nicht Frau Gerber. Das war Frau Mielke!
    Zehn Minuten später verließ Claudia Mielke die Intensivstation des Villinger Krankenhauses. Gerber ging es etwas besser, ansprechbar war er aber immer noch nicht.
    Fast genauso wenig wie Claudia Mielke, die sich gerade mit zwei Männern herumärgern musste.
    »Frau Mielke«, sagte der eine, der etwas dicker war. »Sie erinnern sich an mich. Hummel, Hubertus Hummel. Ein Kollege Ihres Mannes.«
    Claudia Mielke ging schneller, erreichte den Aufzug und drückte auf den Knopf.
    »Ja, guten Tag, Herr Hummel. Entschuldigen Sie, ich habe es eilig.«
    Klaus schaltete sich ein: »Unser Beileid zum Ableben Ihres Mannes.«
    Frau Mielke drehte sich um, schaute den Journalisten an und sagte: »Danke. Ich muss jetzt aber.«
    Klaus blieb dran: »Entschuldigen Sie, Frau Mielke. Aber in welcher Beziehung standen, äh, stehen Sie zu Herrn Gerber?«
    In Claudia Mielkes Kopf arbeitete es. Sie tat, was sie schon öfter getan hatte, wenn sie unter Druck stand: Sie begann zu weinen.
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, schluchzte sie. »Bitte lassen Sie mich in Ruhe. Ich habe meinen Mann verloren.«
    Hubertus sagte mit leiser Stimme: »Das wissen wir, Frau Mielke. Es tut uns sehr leid. Aber woher wussten Sie, dass Herr Gerber hier im Krankenhaus …«
    Claudia Mielke fiel ihm ins Wort: »Lassen Sie mich jetzt bitte zufrieden!«
    Sie wandte sich vom Aufzug ab und stürmte die Treppe hinunter. Klaus wollte sie verfolgen, doch Hubertus hielt ihn zurück. »Lass mal.«
    Als sie ein paar Minuten später im Krankenhauscafé saßen, war Riesle ein gutes Stück bei den Ermittlungen weitergekommen, während Hummel sich dem zweiten Stück Schwarzwälder Kirschtorte widmete.
    »Pass mal auf, ich habe eben noch mal kurz mit Juliane telefoniert«, sagte Klaus. »Gerber ist Leiter eines Schwenninger Fitnessstudios. Entweder ist die Mielke mit dem verwandt, oder – was ich für wahrscheinlicher halte – die beiden hatten was miteinander. Auf jeden Fall hatte Gerber ihre Nummer bei sich. Leider wurde das wohl auch an die Kripo weitergegeben, sodass wir hier keinen Ermittlungsvorsprung haben.«
    Hubertus stopfte sich die Kirsche in den Mund und mampfte: »Es gibt also eine Querverbindung zwischen Mielke und Gerber …«
    »Genau. Und die finden wir entweder über Frau Mielke raus oder vielleicht …«
    »… im Casino«, vervollständigte Hubertus. »Der Jeton, den du bei Gerber an der Brigach gefunden hast. Vielleicht ist das Casino der Schnittpunkt zwischen den beiden. Zumindest scheinen sie dort verkehrt zu haben.«
    »Wir sollten auch in diesem Sportstudio nachfragen«, schlug Klaus vor.
    Kurz darauf stand der Plan fest: Zunächst das Fitnesscenter, dann würde man am Abend nochmals nach Konstanz fahren und hoffen, dass der geschwätzige Radovan auch Gerber kannte. Tags darauf wollte man sich Claudia Mielke vornehmen, von der wohl am wenigsten Mithilfe zu erwarten war.
    In Fitnessstudios fühlte sich Hubertus nicht wesentlich wohler als in Krankenhäusern. Dieses hieß schlicht »Body« und lag am Schwenninger Stadtrand. Am Tresen wirbelten eine wasserstoffblonde und eine schwarze Frau mit Dauerwellen herum, und auch die Mehrzahl der an den silberfarbenen Tischen und an der Bar Sitzenden schien wie aus den einschlägigen Zeitschriften à la Fit for Fun entsprungen, in denen einige der Sportfreunde blätterten.
    Bei den beiden schmächtigen jungen Männern in schlabbrigen Turnhosen und alten blauen T-Shirts handelte es sich offenbar um Sozialpädagogikstudenten der nahe gelegenen Berufsakademie, die eine Runde Squash eingelegt hatten.
    »Hallo, Huby«, grüßte plötzlich jemand hinter Hubertus. Er drehte sich rasch um. Gerade hatte Elke das Fitnessstudio betreten.
    Blieb ihm denn gar nichts erspart?
    »Das finde ich richtig gut«, meinte Elke. »Du machst jetzt auch Übungen?«
    Hubertus glotzte nicht nur wegen Elkes Stretchhose wie ein Karpfen, während Klaus überlegte, ob Schmunzeln, Grinsen oder Kopfschütteln die angemessene Reaktion sei.
    Irgendwann fand Hummel seine

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