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Strafzeit

Strafzeit

Titel: Strafzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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Fassung wieder. »Ja, das ist unglaublich wichtig für mein Karma«, schnaubte er.
    Klaus sah Elke eher als Informantin. »Schön, dich zu sehen. Bist du öfter hier?«, fragte er.
    »Ja«, nickte sie und strich die blonden Haare nach hinten. »Körper und Seele sind gleichermaßen wichtig.«
    Hubertus begann zu stöhnen. Verdammt noch mal, hatte Elke auch früher schon dieses esoterische Geschwätz draufgehabt?
    Klaus ließ sich jedoch nicht irritieren. »Kennst du den Besitzer dieses Schuppens: Gerber?«
    Elke nickte wieder. »Ein toller Mann. Aber – sein inneres Gleichgewicht hat er noch nicht gefunden.«
    Auch Hubertus erinnerte sich jetzt wieder an den Fall, in dem sie ermittelten. »Du meinst, weil er Spieler ist?«, fragte er aufs Geratewohl.
    Elke nickte. »Aber wie man hört, bist du ja auch in jüngster Zeit häufiger an ungewöhnlichen Orten unterwegs.«
    Hubertus kam ins Grübeln: Sprach es sich schon herum, dass er in Konstanz gewesen war? Oder gar im Blumberger »Love-Me-Center«?
    Und wer tratschte da? Martina? Kollegen? Oder Klaus?
    Seine Überlegungen wurden jäh gestoppt, als er durch die Glastür Kirk Willy aufs Fitnesscenter zulaufen sah.
    »Wir müssen dann mal, Elke«, sagte er und zog Klaus in Richtung Herrentoilette.
    »Wir müssen dann mal? Hast du sie noch alle?«, fragte Riesle, als die Tür zur Toilette hinter ihnen zugefallen war. »Müssen wir schon zusammen pinkeln? Die hält uns jetzt wahrscheinlich für schwul. Sie schien dir eh allerhand zuzutrauen …«
    »Willy kam rein«, erläuterte Hubertus. »Der macht uns doch fertig, wenn er uns sieht.«
    Sie warteten etwa drei Minuten, ehe die Tür aufging.
    Gott sei Dank: Es war nicht Willy, sondern ein anderer Muskelbepackter – offenbar mit Dauerabo im Fitnessstudio. Er schaute Hubertus und Klaus, die gemeinsam neben dem Waschbecken standen, kopfschüttelnd an und verschwand dann hinter einer Tür.
    »Wahrscheinlich dopt er sich jetzt«, meinte Riesle halblaut.
    Hummel hielt ihm den Mund zu.
    »Sei still. Willst du heute unbedingt Schläge kriegen?«, flüsterte er leicht panisch.
    Dann öffnete er die Tür, die in den Vorraum des Studios führte, einen Spalt. »Niemand zu sehen.«
    Klaus plädierte dafür, Elke zu suchen: »Vielleicht weiß sie noch mehr über Gerber. Abgesehen davon ist es doch schon auffällig, dass uns Kirk Willy hier über den Weg läuft. Demnach kannten er und Gerber sich auch.«
    Hubertus war jedoch nicht für alles Geld der Welt dazu zu bewegen, noch länger hierzubleiben. Für Elke und ihr Gerede hatte er momentan ohnehin keine Nerven.
    »Die Antwort finden wir im Casino in Konstanz, das sage ich dir. Wenn uns Willy aber noch mal sieht, finden wir gar keine Antwort mehr. Nie mehr«, flüsterte er eindringlich.
    Er schob Klaus unter den argwöhnischen Blicken der Wasserstoffblonden am Tresen in Richtung Straße.

15. SCHUHGRÖSSE VIERUNDVIERZIG
     
    Kriminalhauptkommissar Winterhalter betrachtete fachmännisch das Profil des schwarzen Männerwinterstiefels, das man im Krankenhaus beim Opfer sichergestellt hatte, und verglich es immer wieder mit den Fotos von den Fußspuren aus Claudia Mielkes verschneitem Garten.
    Kein Zweifel: Der einem Fischgrätenmuster ähnelnde Abdruck im Schnee war identisch mit dem Schuhprofil. Dafür brauchte er weder Lupe noch Lineal.
    Der Abgleich der Schuhgröße passte ebenfalls: Vierundvierzig hatte der schwer verletzte Gerber, vierundvierzig war auch die Größe des Abdrucks im Schnee.
    »Nun?«, fragte Kollege Müller ungeduldig und rückte mit Daumen und Zeigefinger den Bügel seiner Nickelbrille zurecht.
    »Der Abdruck isch ziemlich sicher vo dem Schuh do«, sagte Winterhalter fast schon tonlos.
    »Na, sehen Sie«, meinte Müller leicht triumphierend und erhob sich.
    Immer, wenn Müller dazu ansetzte, eine kriminalistische Theorie zu entwickeln, musste er aufstehen und umherwandern.
    Winterhalter starrte immer noch auf das Schuhprofil.
    »So langsam wird es also eng für Frau Mielke«, deklamierte Müller. »Fassen wir noch mal zusammen: Während ihr Mann bei einem Eishockeyspiel erschossen wird, hat Claudia Mielke einen männlichen Gast bei sich zu Hause – vermutlich ihren Liebhaber. Als wir eintreffen, flüchtet dieser überstürzt durch den Garten und hinterlässt diese Schuhabdrücke. Als wir Frau Mielke zur Rede stellen, verstrickt sie sich in Widersprüche und will auf keinen Fall preisgeben, wer die Person ist, die durch den Garten verschwunden ist.«
    Müller machte

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