Strahlend
Ich habe noch keinen Fuß in die majestätische Eingangshalle gesetzt, als mein Herz stehen bleibt und ich meinen Augen kaum trauen kann …
„ÜBERRASCHUNG!“
Ich sehe alles und nichts. Vor mir stehen etwa zwanzig Personen, die mich mit offenen Armen willkommen heißen, meinen Namen und andere unverständliche Dinge schreien. Ich bin schockiert und verstehe nichts mehr, aber all diese Gesichter kommen mir so bekannt vor. Etwas abseits der schreienden Menge sehe ich Gabriel, der mich mit seinem eindringlichen und verspielten Blick ansieht. Bevor ich ihm jedoch meine Anerkennung zeigen kann, stürmt Marion auf mich zu.
Damit hast du nicht gerechnet, stimmt's? Gabriel hat alles organisiert, um dir die Überraschung deines Lebens zu machen …
Und er hat es geschafft …
Deshalb hat er mich also die letzten sieben Tage ignoriert!
Ich nehme alles zurück, was ich über ihn gesagt habe! Er ist großzügig, aufmerksam, wunderbar …
„Amandine, alles in Ordnung? Du wirst doch jetzt keinen Herzinfarkt bekommen, oder?!“
Meine Schwester Camille steht vor mir und versucht mich wieder in die Realität zurückzuholen. Als ich sie in die Arme nehme, bemerke ich Oscar und Alex, Céleste und Silas, meine Kollegin Émilie, Marions Bruder Tristan und Freunde, die ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Mein Blick fällt auf Louise, meine Freundin aus Kindertagen, mit der ich in meiner Jugend so viel erlebt habe.
Sie ist hier? Unglaublich!
Ich begrüße jeden einzelnen Gast und bedanke mich. Ich bin wirklich zutiefst berührt, dass sie alle den weiten Weg nach Ibiza auf sich genommen haben, nur um meinen Geburtstag zu feiern. Alle finden bewegende und persönliche Worte, um mir zu gratulieren, und ich bin so glücklich, dass ich mit den Tränen kämpfe. Ich versuche, stark zu bleiben, aber sie machen es mir mit all ihren lieben Glückwünschen nicht leicht! Jetzt habe ich beinahe alle begrüßt und gehe langsam auf meinen schönen Milliardär zu. Ich bemerke sein verschmitztes Lächeln, seine blauen Augen und seine unglaubliche Schönheit, die durch sein rotes Ralph Lauren-Poloshirt und seine weiße Leinenhose zusätzlich unterstrichen wird. In dem Moment, als ich mir auf die Unterlippe beiße und spüre, wie sich eine wohlige Wärme in meinem gesamten Körper ausbreitet, sehe ich, wie hinter ihm eine weitere Person auftaucht.
Ben? Was macht er hier?
Mein Ex kommt zu meiner Geburtstagsfeier und ignoriert noch dazu meinen Liebhaber, der gerade auf mich zukommt.
„Hallo Schätzchen …“
Grrr … Ich habe diesen lächerlichen Spitznamen schon gehasst, als wir noch zusammen waren!
„Ben? Wer hat dich eingeladen?“
„Mr. Diamonds, wer sonst? Er macht scheinbar keine halben Sachen, also gut, dass ich gekommen bin!“
Fragend suche ich nach meinem Liebhaber, doch er ist verschwunden. Er muss furchtbar wütend sein … Vielleicht wusste er auch gar nicht, wer Ben wirklich ist. Mein Ex hat sich auf jeden Fall nicht verändert und ist immer noch genauso nervig. Er mustert mich von Kopf bis Fuß und zwinkert mir zu – vollkommen unangebracht. Was habe ich mir nur dabei gedacht.
Wenn ich nur daran denke, dass ich sechs Monate mit ihm zusammen war …
„Hat es dir die Sprache verschlagen, Schätzchen? Als wir noch zusammen waren, warst du nie so schweigsam!“
„Ich bin nur überrascht, dass du hier bist, das ist alles. Wir sind nicht mehr zusammen und wir reden auch nicht mehr miteinander, also warum solltest du kommen?“
„Ich wollte dich wiedersehen. Aber lassen wir das doch … Du wirkst so angespannt, ich könnte vielleicht Abhilfe schaffen. Ich habe dich noch nie so sexy gesehen. Du regst meine Fantasie an …“
Er nähert sich mir gefährlich und sein Blick fällt unweigerlich auf mein Dekolleté.
Mir fällt da etwas ein: Wenn er mich anfasst, dann klebe ich ihm eine!
„Benjamin, richtig? Ich glaube, neben dem Buffet wartet ein Glas Champagner auf Sie …“
Gabriel ist plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht.
Der Unterton in seiner Stimme ist autoritär, scharf und sein Blick tödlich. Scheinbar hat er alles gesehen und alles gehört. Und das hat ihm nicht gefallen …
„Danke, Mr. Diamonds, aber ich habe mein Schätzchen soeben wiedergefunden und ich habe ihr so viel zu sagen.“
Mein Ex konnte es noch nie leiden, wenn ihm jemand etwas vorgeschrieben hat. Gabriel lässt sich wie immer nichts anmerken. Er legt seinen Arm um meine Schulter und drückt mich an sich. Ich fühle mich wie
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