Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
Vom Netzwerk:
dass ein Wolf sich oft lieber selbst umbringt, als einen Fluchtversuch zu wagen. Man hat schon von Wölfen gehört, die sich selbst das Genick brachen, sich Arme und Beine abbissen …«
    »Es gab aber Rückholprojekte.« Shanks faltete die Arme vor seiner Brust. »Mein Dad hat davon erzählt. Es gab richtige Rückholteams in den 1920ern.« Seine ganze Haltung schrie: Mir gefällt das nicht!, angefangen bei seinen gekrümmten Schultern bis hin zu seinen trommelnden Fingern und wippenden Knien.
    Klar, für jemanden, dem jederzeit ein Pelz sprießen konnte, war das sicher nicht schön anzuhören.
    »Die gab es«, bestätigte Blondie. »Sie endeten größtenteils ergebnislos, aber es starben auch jene, die versuchten, einen Gebrochenen zurückzuholen. Seit allerdings die Wölfe und die Ordensgründer ihren Pakt schlossen, ist es deutlich schwieriger für die Nosferatu, Wölfe zu entführen und zu ihren Zwecken zu missbrauchen.« Ein merkwürdiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Auf diesem Kontinent sind die Wampyre auf der Flucht, jedenfalls die meiste Zeit.«
    »Aber es gibt eine Möglichkeit, das Brechen rückgängig zu machen?«, hakte ich nach. »Wie genau stellt man das an?«
    Er sah mich nachdenklich an. »Diese Frage sollten wir in einer anderen Stunde behandeln. Schluss für heute!«
    Alle setzten sich in Bewegung, und Blondie betrachtete mich skeptisch, ehe er aus dem Raum schritt. Ich klappte meinen Block zu, steckte ihn in meine Tasche und stand von der Couch auf, wobei es in meinen Knien knackte und ich seufzte. Graves sah zu mir auf, die Langbraue gezackt. Sein Gesichtsausdruck war mehr als deutlich: Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?
    Ich fühlte mich, als wäre ich eben in ein kaltes Bad getaucht worden. Meine Nerven waren sämtlichst in Alarmbereitschaft. Die nächste Stunde widmete sich der Gabenbeherrschung. Ich war nicht einmal sicher, welcher Lehrer unterrichtete, also konnte ich problemlos schwänzen. Denn ich wettete, dass sich in der Schulbibliothek – oder in Dylans Büro – etwas über Gebrochene fand, und ich war richtig gut darin, Sachen nachzuschlagen und zu finden. Gab man mir ein bisschen was zu recherchieren, kannte ich kein Halten mehr.
    Und es tat gut, endlich einmal aktiv zu werden.
    Plötzlich stellten meine Nackenhaare sich fröstelnd auf. Die Nachricht auf meinem Bett. Mein »Freund«. War es derselbe Freund, der mich eigentlich zu meinem Zimmer hätte bringen sollen, als die Vampire angriffen? War es Christophe? Aber was hätte er während eines Vampirangriffs in meinem Zimmer tun sollen? Hätte er den Lärm nicht gehört und …
    Mann, hätte ich doch bloß aufhören können, darüber nachzudenken! Hätte ich doch ein bisschen schlafen können oder nicht mehr bei jedem noch so kleinen Geräusch zusammenzucken müssen.
    Ja, als wäre das möglich gewesen!
    »Gehen wir zusammen zu deinem nächsten Kurs?«, fragte Graves über den Krach in meinem Kopf hinweg.
    »Hmm?« Ich blinzelte. Was denkst du denn, Dru? Aber es musste eine Erklärung geben. Irgendetwas passte nicht und … na ja … es war verrückt.
    Es war wahnsinnig.
    Aber ich fing an, eine Ahnung zu haben. Es mochte sogar eine gute sein, nur war ich so müde, dass ich es nicht sagen konnte.
    Graves nahm mein Hmm offenbar für ein Ja, denn er stand auf und steckte die Hände in seinen langen schwarzen Mantel. Das verfluchte Ding trug er echt überall. »Na gut. Los, du willst doch nicht zu spät kommen!«
    »Die grillen Schüler, die zu spät kommen, über offenen Feuern.« Shanks hüpfte hinter Graves auf und schnappte sich seinen Block sowie ein paar Bücher, die in Packpapier eingewickelt waren. Er warf mir einen komischen Blick zu, grinste und bleckte dabei sehr scharfe weiße Zähne. »Aber keine besonderen. «
    »Lass es!«, warnte Graves ihn über seine Schulter. »Mann!«
    »Mich interessiert’s eigentlich nur, ehrlich. Willst du mehr über Gehirnwäsche bei Wölfen wissen, Dru?« Ein knackendes Knurren untermalte seine Worte. »Willst du mit den Zuchtställen anfangen? Die gab es früher immer. Du kriegst die Bilder im Internet.«
    Jugendliche sagten täglich scheußliche Sachen zu anderen Jugendlichen, in jeder amerikanischen Highschool. Aber das hier war anders. »Ich habe gefragt, weil ich wissen wollte, wie man es wieder rückgängig macht«, erwiderte ich wütend. »Was hast du eigentlich für ein Problem?«
    Er gab sich übertrieben erstaunt. »Aahh! Du willst es rückgängig

Weitere Kostenlose Bücher