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Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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dachte, du willst was Genaueres über die Zeitungsausschnitte rauskriegen.«
    »Können wir uns den Typ nicht ein andermal vornehmen?«
    »Der Zip ist schwer zu erwischen«, sagte er.
    Ich legte meinen .45er Army-Revolver, den ich aus Vietnam mitgebracht hatte, auf den Sitz meines Lasters, fuhr auf der Vierspurigen nach Lafayette und dann auf dem I-10 durch das Atchafalaya Basin. Wind kam auf, und es fing an zu regnen, schwere Tropfen, die auf das Wasser in den Buchten zu beiden Seiten des Straßendamms trommelten. Die Inseln aus Weiden und Zypressen, die im ersten Laub standen, wurden vom Wind gepeitscht, und in den Buchten ging eine heftige Dünung, die sich an den Stützpfeilern der aufgelassenen Ölbohrinseln brach. Ich überquerte den Atchafalaya, der über die Ufer getreten war und die Wälder überschwemmte, ließ dann die Marschen hinter mir und fuhr wieder durch Weide- und Ackerland, bis ich vor mir die Brücke über den Mississippi und den Lichterglanz von Baton Rouge am Nachthimmel sah.
    Ich fuhr durch die Stadt, dann auf der Highland Road nach Osten, wieder hinaus ins offene Land, und bog auf eine mit Muschelschalen bestreute Straße ein, die zu einem Wäldchen führte. Ich sah Cletes braunen Cadillac vor einem Mietshaus aus weißen Bimssteinen stehen, dessen Fenster mit Sperrholz vernagelt waren. Ein zweiter Wagen, ein neuer Buick mit getönten Fenstern, parkte neben einigen wild wuchernden Bananenstauden. Hinter den Sperrholzbrettern im ersten Stock brannte Licht, desgleichen in dem Schuppen, der über dem Treppenhaus auf dem Dach errichtet worden war.
    Ich klemmte mir das Holster an den Gürtel, stieg aus dem Pick-up und ging zum Haupteingang. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört, aber die Bäume über mir wogten nach wie vor im Wind. Der dunkelblaue Lack des Buick schillerte unter den fetten Regentropfen, die sich auf der Wachsschicht gebildet hatten.
    Ich hörte Geräusche auf dem Dach, scharrende Füße, eine Männerstimme, die irgendetwas brüllte, dann ein Knacken und Knirschen, als ob etwas Schweres durch das Astwerk der Bäume brach.
    Ich zog den .45er aus dem Holster, trat neben das Haus und schaute hinauf zum Dach. Ich sah Clete Purcel, der sich über die Brüstung beugte, nach unten schaute und wieder verschwand.
    Ich ging zur Haustür und stieg die Treppe hinauf, bis ich auf einen Gang stieß, der voller Müll und abgebröckeltem Putz lag. Nur ein Zimmer war erleuchtet. Die Tür stand auf, und ein Stativ mit einer Videokamera war neben einem mit rotem Satin bezogenen Bett aufgebaut.
    Ich stieg eine weitere Treppe zum Dach empor. Trat hinaus auf die mit Kies bestreute Bitumenschicht und sah, wie Clete einen Schwarzen hinten am Gürtel und Hemdkragen packte, auf die Brüstung zustürmte und den Mann, der wild mit den Armen ruderte, in den Baumwipfel hinabschleuderte.
    »Was machst du da?«, sagte ich ungläubig.
    »Die haben da unten zwei sechzehnjährige Mädchen im Rudel gebumst und es aufgenommen. Zipper und seine Kumpel sind ins Filmgeschäft eingestiegen«, sagte Clete. Er trug ein Schulterholster aus Nylon und Leder, in dem ein blau-schwarzer .38er steckte. Ein abgeflachter Totschläger ragte aus seiner Gesäßtasche. »Stimmt’s, Zip?«
    Er trat einem Mulatten, der mit Handschellen an die Feuerleiter angekettet war, gegen die Fußsohle. Der Mulatte hatte türkisfarbene Augen, die rund um die Iris milchig trüb verfärbt waren. Eine rundlich aufgeworfene graue Brandnarbe prangte auf seiner Wange. Seine kurz geschnittenen Haare waren fast weiß, glatt wie bei einem Weißen, die Haut wirkte straff und glänzend, wie in Plastikfolie gehüllt, und die Arme waren mit allerlei Knastkunst tätowiert.
    »Robicheaux?«, sagte er, den Blick auf mein Gesicht gerichtet.
    »Warum sammelt Little Face Dautrieve Zeitungsartikel über Letty Labiche?«, fragte ich.
    »Die denkt doch mit dem Arsch. So soll’s ja auch sein. Sagen Sie mal, Ihr Freund hier treibt’s ’n bisschen zu toll. Wie wär’s, wenn Sie dazwischen gehn?«
    »Der lässt sich von mir nichts sagen«, sagte ich.
    »Jetzt kommt deine Flugstunde, Zipper. Ich weiß aber nicht genau, ob ich den Baum noch mal treffe«, sagte Clete. Er zog seinen Revolver aus dem Schulterholster und warf ihn mir zu, beugte sich dann vornüber, schloss die Handschelle auf, mit der Zipper angekettet war, und zerrte ihn auf die Beine.
    »Schau mal da runter, Zip. Du brichst dir sämtliche Knochen. Garantiert. Letzte Chance, mein Guter«, sagte Clete.
    »Ich

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