Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
versuchen, ihm zu helfen, das ist klar, aber ich lasse mir nicht gern viel Geld durch die Lappen gehen.“
    „Verschafft Ihnen Ihr Talent denn keinen ungewöhnlichen Vorsprung bei solchen Wetten?“
    „Kann man wohl sagen. Und ich liebe Geld. Zu dumm, daß wir keine Zeit haben, uns um letzteres zu kümmern. Ich würde auf Red setzen – jetzt, wo er gewarnt ist.“
    „Sie sprechen möglicherweise von meinem Vater.“
    „Ich kenne ihn schon eine ganze Weile. Wäre ich an seiner Stelle, würde er auch wetten. Er würde auch versuchen, sein Schäfchen ins trockene zu bringen.“
    Kopfschüttelnd richtete Randy seine Aufmerksamkeit auf das Essen.
    „Ihr seid ein seltsames Volk“, sagte er nach einer Weile.
    „Vielleicht nur etwas aufgeschlossener als die meisten. Paß auf, ich hätte mir nicht für jeden drei Tage lang die Hacken abgelaufen. Ich bin voll und ganz auf seiner Seite. Kellner! Bringen Sie mir eine Kiste Zigarren – von den guten.“
    „Wegen dieser Schwarzen Zehn …“ sagte Randy. „Wie bekommen wir ihn da wieder raus?“
    „Wenn er alle Anschläge überlebt, ist das Spiel aus.“
    „Und was hält diesen Chadwick dann davon ab, weiterzumachen oder das ganze Spiel von vorn zu beginnen?“
    „Die Regeln. Jeder hält sich an die Regeln. Wenn nicht, dann wird der Betreffende vom Spielerrat für alle Zeiten mit einem Bann belegt und erhält keine Spielerlaubnis mehr. Er würde jede Menge Prestige verlieren.“
    „Und Sie glauben, das reicht aus, um ihn zurückzuhalten?“
    „Himmel, nein!“ ereiferte sich Leaves. „Der Rat sitzt irgendwo in J fünfundzwanzig und kann keinem die Zähne zeigen. Ein Haufen tattriger Sadisten, die das Ganze in ihrer Periode legalisieren, um die Vendetten verfolgen zu können, die immer entlang der Straße ausgetragen wurden. Wenn Chadwick Red auf die eine Art nicht bekommen kann, dann eben auf eine andere. Das ganze Geschwätz von einem Spiel ist dummes Zeug!“
    „Stimmt das Leila?“
    „Nun … ja. Aber sie hat die Tatsache außer acht gelassen, daß ohne den Rat die Wettsituation sehr disorganisiert wäre. Das ist von entscheidender Wichtigkeit für die Struktur des Ganzen. Ich hielt es für nötig, dir Hintergrundinformationen zu verschaffen. Daher habe ich dir alles erzählt.“
    „Und Sie glauben auch, daß Chadwick mogeln wird?“
    „Wahrscheinlich.“
    „Was können wir also tun, um Red aus diesem Schlamassel herauszuholen?“
    „Oh, natürlich werden wir ihm helfen, auch zu mogeln. Ich weiß nur noch nicht, wie. Zuerst müssen wir ihn finden. Iß auf, damit wir uns an die Suche machen können.“
    Nachdem sie gegangen war, um ihr Täschchen zu holen, wandte Randy sich an Leaves: „Wie gut kennst du sie? Können wir ihr vertrauen?“
    „Ich weiß, daß Red ihr vertraute. Ein starkes Band verbindet die beiden. Ich glaube, wir sollten ihr auch vertrauen.“
    „Gut“, sagte Randy. „Das will ich auch. Ich frage mich nur, in was wir da hineingeraten.“
    Als Leila einige Minuten später wieder auftauchte, ihre Tasche über dem Rücken, eine Zigarre im Mund, lächelte sie und nickte mit dem Kopf zum Ausgang.
    „Ich habe alles geregelt und in Ordnung gebracht“, sagte sie. „Noch ‘ne Zigarre, und dann geht’s los.“
    Randy nickte, nahm Leaves und folgte ihr, wobei er den Glimmstengel auspackte, den sie ihm zugeworfen hatte.

 
     
Eins
     
     
     
    „Fleurs?“
    „Ja, Red?“
    „Gut gefahren, danke.“
    „Ist das alles?“
    „Nein. Woher weißt du das?“
    „Du machst nie jemandem ein Kompliment oder dankst ihm. Das ist immer ein Nachgedanke oder eine Eröffnung.“
    „Wirklich? Das ist mir noch nie aufgefallen. Schätze, du hast recht. Okay. Hast du es nicht langsam satt, das zu sein, was du bist? Möchtest du nicht gern in eine neue Inkarnation schlüpfen? Teil eines komplexeren Computers werden? Oder vielleicht eine organische Hülle wählen, zum Teil eines Körpers werden, zu einer Bewußtseinsmatrix?“
    „Ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt … ja.“
    „Ich würde dich gern belohnen, für treue Dienste und all das. Entscheide dich also, was du möchtest, und bestelle alles in der nächsten Werkstatt. Ich werde dich dann dort für die Umwandlung und den Transport zur geeigneten Institution zurücklassen, mit einer Autorisierung, alles von meinem Konto abbuchen zu lassen.“
    „Einen Moment mal. Du warst immer ein Dickkopf. Das entspricht gar nicht deiner Art. Was ist los? Ich dachte, ich wüßte alles über dich! Was ist

Weitere Kostenlose Bücher