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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Buches.“
    „Und wir fahren also auf einer Abstraktion? Oder auf einem Traum?“
    „Ich weiß nicht, wie man es am besten nennen sollte.“
    „Jetzt muß ich erst recht bei dir bleiben, Red. Bis du deinen Verstand wieder beisammen hast.“
    „Diese Reaktion habe ich kommen sehen, daher wollte ich dir nichts davon erzählen. Ich kann keinen anderen von der Existenz einer Realität überzeugen, die zeitweilig nur in meiner subjektiven Wahrnehmung erscheint. Aber ich bin nicht verrückt.“
    „Du hast mir noch nicht alles erzählt. Und außerdem weiß ich immer noch nicht, warum du mich loswerden willst. Nun erzähl schon.“
    „Gerade das wollte ich vermeiden.“
    Der Wagen ächzte laut. Rechts neben ihm beulte sich der Sitz aus und griff nach ihm. Das Lenkrad begann sich zu dehnen und in seine Richtung zu wuchern wie eine seltsame, schwarze Blume. Das Dach preßte sich herab auf seinen Kopf. Aus dem Handschuhfach kam eine Klaue heraus, die nach ihm griff. Draußen wogte ein Schatten auf der Ladefläche des Lasters wie Seetang.
    „Ich kann dich gern sofort bei der nächsten psychiatrischen Klinik abliefern und dir eine physische und psychische Generalüberholung verpassen lassen.“
    „Auch das würde ich gerne vermeiden“, sagte Red. „Okay. Ich kenne deine Einstellung. Mach das wieder rückgängig, dann werde ich die Neugier deiner Speicher befriedigen.“
    Die Klaue verschwand wieder im Handschuhfach und kam wenig später mit einer brennenden Zigarre daraus hervor, die sie ihm reichte, während das Lenkrad seine normale Gestalt zurückbekam, das Dach nach oben schnellte und der Sitz sich zurücklehnte.
    „Danke.“ Er nahm die Zigarre, paffte.
    Plötzlich rezitierte Fleurs:
     
    „Toute l’âme resumée
    Quand lente nous l’expirons
    Dans plusieurs rouds de fumée
    Abolis en autres ronds
     
    Atteste quelque cigare
    Brûlant savament pour peu
    Que la cendre se sépare
    De son clair baiser de feu
     
    Ainsi le choeur des romances
    A la lèvre vole-t-il
    Exclus-en si tu commences
    Le réel parce que vil
     
    Le sens trop récis rature
    Ta vague littérature.“
     
    Er kicherte.
    „Apt, vermute ich“, sagte er. „Aber ich dachte, du wärst auf Baudelaire programmiert und nicht auf Mallarme.“
    „Ich bin auf Dekadenz programmiert und beginne auch den Grund dafür zu verstehen. Was du auch tust, du schlampst.“
    „So habe ich die Sache noch nie betrachtet – bewußt. Vielleicht hast du recht.“
    „Wie das Gedicht sagt. Paff deine Zigarre, und laß die Realität hinter dir zurück.“
    „… Dein Tiefgang verblüfft mich.“
    „Laß die Schmeichelei. Warum muß ich gehen?“
    „Um es auf den einfachsten Nenner zu bringen: Du bist ein freundliches Wesen, das ich liebgewonnen habe. Ich will dich nur beschützen.“
    „Wenn es gilt, Hiebe einzustecken, bin ich besser gebaut als du. Du weißt das.“
    „Das ist keine Frage der Gefahr. Es ist eine Frage fast vollkommener Zerstörung für dich …“
    „Ich wiederhole …“
    „Du wirst deine Informationen nie bekommen, wenn du mich immer unterbrichst.“
    „Aber auf eine andere Weise bekomme ich sie doch auch nicht.“
    „Weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob das hier der Traum ist oder das andere – ich weiß es einfach nicht. Spielt auch keine Rolle. Ich weiß nur, daß ich der andere bin, von dem ich träume. Eine Frau, mit der ich einst zusammen alt war, hatte eine Auffassung, deren Richtigkeit ich heute erst abzusehen beginne. Bevor jene von meinem Blut die Reife erlangen können, müssen wir auf die Straße gebracht werden, um jung werden zu können – denn wir werden alt und verbraucht geboren und müssen unsere Jugend erforschen, die für uns den Reifezustand darstellt. Das könnte der ganze Grund für das Bestehen der Straße sein. Ich beginne zu vermuten, daß alle, die sie befahren können, irgendwie von unserem Blut sein müssen. Aber das weiß ich nicht bestimmt.“
    „Deine Vermutungen kannst du dir für später aufheben, okay?“
    „Schon gut. Leila wurde zunehmend gefährlicher und selbstzerstörerischer, um noch länger mit ihr zusammenbleiben zu können, obwohl unsere Pfade sich immer noch auf merkwürdigste Weise kreuzen. Bei ihr begann es früher als bei mir – ich spürte es später selbst und versuchte es unter Kontrolle zu halten. Sie war schon immer viel sensitiver als ich …“
    „Halt. Leila war diese Frau bei J sechzehn, die das Feuer entfacht hatte – diejenige, mit der du, nach deinen Worten, einst zusammen

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