Straße nach überallhin
als J siebzehn? Mein Gott, Mann! Man ist es sich selbst schuldig, mindestens einmal in seinem Leben weiter als bis zum frühen J zwanzig zu reisen! Um zu fliegen, deshalb! Ein Mann ist erst ein ganzer Mann, wenn er die Freiheit des Himmels verspürt hat. Nicht diese gewaltigen Himmelsboote, die später kamen, nein, da können Sie ja nebenbei noch einem Schwätzchen nachgehen. Nein! Sie müssen Ihre bourgoisen Bedenken hinter sich lassen und in einem kleinen Flugzeug mit offenem Cockpit starten, wo Sie den Wind und den Regen spüren, die Welt unter sich und die Sterne über sich betrachten können! Das wird Sie verändern, glauben Sie mir!“
Randy wandte sich um und sah ihn an.
„Ist er wirklich der, für den ich ihn halte?“ fragte er und hörte Tobas Kichern. Aber sie wurden beide kurz drauf vom Auftauchen einer Frau abgelenkt.
Sie kam zum linken Seiteneingang herein, der demjenigen des Restaurants gegenüber lag. Sie trug schwarze, knallenge Jeans, hochhackige schwarze Stiefel und ein ausgeblichenes Khakihemd. Ein schwarzes Haarband hielt ihre Haare über einer hohen Stirn, schwarzen Brauen, großen, grünen Augen und einem ungeschminkten Mund. Der Griff einer Waffe war in ihrem Gürtel zu sehen, an dem sie links zusätzlich ein schweres Jagdmesser befestigt hatte. Sie war fast einsachtzig groß und hatte breite Schultern und volle Brüste. Sie trug ihren schweren Lederbeutel, als sei er ein Fußball.
Ihre Augen suchten kurz den Raum ab, dann kam sie zielstrebig auf den Tisch zu, an dem Toba und Randy saßen. Dort ließ sie sich in einen Sessel fallen und legte ihren Beutel auf den Tisch.
Das halbvolle Glas, das die Rothaarige zurückgelassen hatte, schlitterte über den Tisch und kippte herunter, wobei sich sein Inhalt über Tobas Hose ergoß.
„Scheiße!“ rief er und sprang auf. „Heute ist einfach nicht mein Tag.“
„Tut mir leid“, sagte sie lächelnd, dann wandte sie sich an Randy. „Ich habe dich gesucht.“
„Oh?“
„Ich werde denjenigen suchen, der hier das Sagen hat und mir ein Zimmer geben lassen und mich aufs Ohr haun!“ verkündete Toba. Er warf ein paar Münzen auf die feuchte Tischoberfläche. „War nett, dich kennengelernt zu haben, Junge. Viel Glück und das alles. Scheiße!“
„Danke für das Bier!“ rief Randy seinem Rücken nach.
Die Frau setzte sich nun in den Stuhl, den vorher die Rothaarige eingenommen hatte, und entfernte Leaves aus der Reichweite der Flüssigkeit.
„Du bist tatsächlich derjenige“, sagte sie. „Gott sei Dank habe ich dich aus den Fängen dieses Burschen gerettet.“
„Warum?“
„Üble Ausstrahlung. Das konnte ich im ersten Augenblick spüren, und das genügt auch. Hallo, Leaves.“
„Hallo, Leila.“
Ein entstandenes déjà vu löste sich augenblicklich.
„Ihre Stimme …“ begann Randy.
„Ja, Leaves hat meine Stimme“, stimmte Leila zu. „Ich war so frei, die Matrix zu liefern, als Red diese Einheit erstand.“
„Ich besitze heute ein Personalpronomen“, sagte Leaves langsam und mit drohendem Unterton, „und das ist feminin.“
„Sorry, altes Mädchen“, sagte Leila und tätschelte den Einband. „Korrektur gespeichert. Nichts für ungut.“ Sie wandte sich lächelnd an Randy. „Wie heißt du eigentlich?“
„Randy Carthage. Ich verstehe nicht …“
„Natürlich nicht, das spielt aber auch nicht die geringste Rolle. Carthage { * } hat mir immer ausgezeichnet gefallen. Vielleicht nehme ich dich eines Tages dorthin mit.“
„Nimm sie beim Wort“, sagte Leaves, „dann wirst du aus den roten Zahlen nicht mehr rauskommen.“
Leila schlug etwas nachdrücklicher auf den Einband.
„Hast du schon zu Abend gegessen?“
„Mein Zeitsinn ist ein wenig durcheinandergewirbelt“, antwortete Randy. „Aber wenn das die nächste Mahlzeit ist, dann bin ich bereit dafür, ja.“
„Dann gehen wir doch ins Nebenzimmer und essen was. Wir starten besser mit vollem Magen.“
„Starten?“
„Richtig“, sagte sie. Sie stand auf und schnappte ihren Beutel.
Er folgte ihr ins Eßzimmer, wo sie einen Tisch in der Ecke aussuchte und sich mit dem Rücken zu den Wänden setzte. Er setzte sich ihr gegenüber und legte Leaves auf den Tisch zwischen ihnen.
„Ich verstehe nicht …“ begann er wieder.
„Bestellen wir“, unterbrach sie ihn, winkte einem Kellner und studierte die Speisekarte. „Und danach werden wir uns augenblicklich nach J elf aufmachen, holterdiepolter.“
Der Kellner kam. Sie bestellte eine ordentliche
Weitere Kostenlose Bücher