Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
siebenundzwanzig, achtzehnte Ausfahrt, dann die vierte rechts, die zweite links, die dritte wieder links. Es ist ein großes weißes Gebäude mit gotischem Einschlag.“
    „Verstanden?“ fragte Fleurs.
    „Ja“, antwortete Mondamay durch das Rauschen der Statik. „Falls ich die Straße finde, dann werde ich euch folgen, wenn das hier vorüber ist.“
    Sie hörten das Geräusch einer weiteren Explosion, der ein andauerndes statisches Rauschen folgte. Sie fuhren weiter den Feldweg entlang, weiter und weiter …

 
     
Zwei
     
     
     
    Randy betrachtete den schlanken, viktorianischen Gentleman, den er im Foyer getroffen hatte. Die Tasche des Mannes stand auf einer Bank neben der Tür. Er fuhr mit einer Hand durch sein dünnes, helles Haar.
    „… das ist korrekt“, sagte er. „Vor drei Tagen. Hier auf diesem Parkplatz haben sie es ausgefochten. Dabei kam ich hierher, um Ferien zu machen! Gewalt!“ Er erschauerte. Das Zucken in seinem linken Mundwinkel begann wieder. „Mr. Dorakeen verschwand in jener Nacht. Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wohin er gegangen ist.“
    „Kann das überhaupt jemand hier?“ fragte Randy.
    „Der Wirt vielleicht – Johnson. Sie schienen einander zu kennen.“
    Randy nickte.
    „Können Sie mir sagen, wo ich Johnson finden könnte?“
    Der Mann kaute an seiner Unterlippe und schüttelte den Kopf. Er sah an Randy vorbei durch das Eßzimmer in die Bar, wo ein Streit zwischen einer rothaarigen Frau und einem bulligen schwarzen Mann begann.
    „Tut mir leid. Scheint heute seinen freien Tag zu haben. Keine Ahnung, wohin er gegangen ist. Ich kann Ihnen nur empfehlen, an der Theke zu fragen – die finden Sie in der Bar. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt.“
    Er ging um Randy herum und machte einen nervösen Schritt in Richtung der Kontrahenten. Aber in diesem Augenblick stellten sie ihren Streit ein. Die Frau sagte etwas Zärtliches, wandte sich um und ging weg, trat ins Foyer hinaus.
    Seufzend folgte sie seiner Route um Randy herum und nahm seine Tasche auf. Er bot der Frau seinen Arm. Sie willigte ein, und daraufhin verschwanden sie gemeinsam. Nachdem er Randy noch einmal heftig zugenickt hatte, gingen sie hinaus.
    Der Mann, der mit der Frau gestritten hatte, betrachtete Randy, als er die Bar betrat.
    „Pardon, aber kennen wir uns nicht von irgendwoher?“ fragte er. „Sie kommen mir so bekannt vor.“
    Randy studierte die dunklen Züge.
    „Toba. Mein Name ist Toba“, sagte der andere.
    „Ich glaube kaum. Mein Name ist Randy Carthage“, antwortete Randy zögernd. „J zwanzig.“
    „Dann eben nicht.“ Toba zuckte die Achseln. „Darf ich Ihnen trotzdem ein Bier bezahlen?“
    Randy sah sich in der Bar um – rohes Holz und Eiseneinlegearbeiten, kein Messing, keine Spiegel. Im Raum befanden sich vier Leute, die direkt an der Bar saßen, die gleichzeitig als Rezeptionstisch diente, zwei weitere saßen an einem anderen Tisch.
    „Der Barkeeper ist vor ein paar Minuten rausgegangen. Schenken Sie sich selbst noch ein Bier ein, man nimmt das hier nicht so genau. Ich regle das weitere, wenn er zurück kommt.“
    „Okay. Danke.“
    Randy ging über den Holzboden, füllte einen Krug aus dem Regal, ging zurück und setzte sich Toba gegenüber. Rechts neben ihm stand ein halbvolles Glas, und der Stuhl stand ein wenig seitlich vom Tisch.
    „… Weibsbild“, murmelte Toba leise. Dann: „Sind Sie geschäftlich unterwegs?“ fragte er.
    Randy legte Leaves auf den Tisch, schüttelte den Kopf und trank von seinem Bier.
    „Ich suche nach einem Mann, aber er ist bereits wieder weg. “
    „Mein Problem ist genau entgegengesetzt“, sagte Toba. „Ich weiß, wo der Bursche ist, den ich suche. Ich hielt hier nur an, um etwas zu essen, und da verschwindet das Mädchen, das ich dabeihatte mit irgend einem Dahergelaufenen, nur um sich eine verdammte Ruine anzusehen! Jetzt muß ich mir hier ein Zimmer nehmen und warten, bis sie mit ihm fertig ist. Vielleicht einen oder zwei Tage lang. Verflucht!“
    „Wer ist er eigentlich?“
    „Äh? Wer?“
    „Ihr Freund. Der Engländer, mit dem Sie sich unterhalten haben.“
    „Oh. Ich kenne ihn nicht. Ich habe ihn lediglich etwas gefragt. Er sagte, sein Name sei Jack, wenn Ihnen das weiterhilft.“
    „Nun, das ist sein Problem. Armer Kerl.“
    Toba bestellte noch einen Drink. Randy ebenfalls.
    „Was?“ fragte plötzlich eine erhobene Stimme mit französischem Akzent, die einem Mann an der Bar gehörte. „Sie waren noch niemals weiter

Weitere Kostenlose Bücher