Straße nach überallhin
Nachricht in den entsprechenden Schacht der Rohrpostanlage, folgte dann einem schmalen Korridor zum Seiteneingang. Niemand war zu sehen. Draußen erschauerte er in der frischen Brise, blinzelte ins Sonnenlicht, grinste angesichts der Vogelstimmen – echt oder Bandaufzeichnungen, das konnte er nicht unterscheiden –, die aus dem nahe gelegenen Park zu vernehmen waren. Immer noch kichernd, bog er in einen Hohlweg ein und wandte sich nordwärts, dem Transferpunkt entgegen. Es würde ungeachtet aller Widrigkeiten ein glorreicher Tag werden.
Als er den westlichen Weg betrat, summte er eine Melodie. Außer ihm waren noch ein paar andere Leute unterwegs, aber niemand war in der Nähe. Sein Ziel war bereits zu erkennen, aber er ging zum weiter entfernten Weg und folgte diesem einige Augenblicke, bevor er auf ein langsames Gleitband sprang und schließlich unter einer Unterführung hindurchging. Er hätte diesen Punkt auch ausschließlich auf den unterirdischen Gleitbändern erreichen können, wäre er imstande gewesen, die Entfernungen abzuschätzen. Er hatte eben ein paar Orientierungshilfen benötigt.
Er betrat das enorme Gelände und wandte sich in die Richtung, an die er sich zu erinnern glaubte. Er kam an zwei weißgekleideten Technikern vorbei, denen er zunickte. Sie nickten zurück.
Schließlich hatte er die große Halle gefunden. Nahe dem Zentrum sah er Sundoc über einen Tisch gebeugt. Er war allein.
Der Marquis hatte bereits den größten Teil der Distanz zurückgelegt, bevor Sundoc ihn bemerkte.
„Oh. Hallo, Marquis“, sagte er, wischte sich die Hände an seiner Jacke ab und richtete sich auf.
„Nennen Sie mich Alphonse.“
„Gut. Noch einen Blick riskieren, was?“
„Ja. Ich konnte mich einige Augenblicke von dem schrecklichen Tagesablauf losreißen, den Chadwick mir aufzwingt. O mein Gott!“
„Was?“
„Aus dem Tank hinter Ihnen strömt etwas von der magnetischen Flüssigkeit aus!“
„Was? Aber da ist kein …“
Sundoc beugte sich nach links, um die fragliche Einheit zu inspizieren. Dann brach er darüber zusammen.
Der Marquis hielt einen Strumpf in der Hand, in dem ganz vorn ein schweres Stück Seife steckte. Dieses verbarg er nun wieder in seiner Tasche, dann legte er Sundoc unter den Tisch und deckte ihn mit einem Tuch zu, das bisher eine Maschine verborgen hatte.
Leise pfeifend ging er zu der kleinen Konsole, die den Grubenfahrstuhl kontrollierte. Nach einem Augenblick hörte er das leise, singende Geräusch der Maschine. Er ging zum Rand und sah hinab, den Helm in einer Hand.
„Wie dieses seltsame Tier der Offenbarung“, murmelte er, als das riesige Geschöpf unter ihm vom Kadaver einer Kuh abließ, sich verwirrt umsah und dann mit großen Sprüngen in seinem Gefängnis hin und her hüpfte. „Wie gerne wäre ich mit dir verbunden, mein Freund, aber einen Augenblick noch …“
„He! Was geht hier vor?“
Die beiden Techniker, an denen er vorhin vorbeigekommen war, hatten gerade die Halle betreten.
„Aufhören! Aufhören!“ schrie einer von ihnen und rannte auf die Einheit bei der Werkbank zu.
Der Marquis hob den Helm, setzte ihn auf den Kopf. Es folgte ein Augenblick herrlicher Desorientierung. Er schloß die Augen.
… Die Wand sank um ihn herum. Er sah seine eigene, winzige, behelmte Gestalt. Er sah die beiden Techniker; einer erreichte die Konsole, der zweite war dicht dahinter.
„Tut das nicht“, versuchte er zu sagen.
Trotzdem drückten sie einen Knopf. Plötzlich hörte die Bewegung der Wände auf. Er sprang. Großer Gott! Diese Gewalt! Die Einfassung zerschellte. Er schwenkte am Rand der Grube, dann bewegte er sich vorwärts. Die Konsole und die Techniker verschwanden unter ihm. Er brüllte …
Senk deinen Kopf, befahl er/sie, damit ich aufsteigen kann.
Unbeholfen kletterte er in den Nacken der riesigen Bestie.
Und jetzt werden wir einen kleinen Spaziergang machen. Für heute bist du mein Gastkünstler.
Einige Augenblicke war das Tor zu klein.
Während er sich parallel zu den Wegen und Gleitbändern auf dem Rasen bewegte, wurden hier und dort Schreie laut. Ein langsamfahrendes Fahrzeug hielt an, seine buntgekleideten Passagiere stiegen aus und flohen. Der Wind, das Sonnenlicht, die Vogelstimmen, nichts störte ihn im Augenblick mehr. Er spürte sie kaum mehr, hörte sie nicht. Er kippte das Fahrzeug um und heulte sein Lied hinaus. Chadwicks Haus lag vor ihm. Um diese Tageszeit würde er sich im a rebours-Zimmer aufhalten …
Mit jedem Schritt steigerte
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