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Strategien für entspanntes Fliegen

Strategien für entspanntes Fliegen

Titel: Strategien für entspanntes Fliegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin J. Andreas; Herrmann Mühlberger
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Arbeit noch ein paar Stunden dieses schöne Wetter genießen zu können.
    Wenn Sie einen Flug unternehmen, können Sie auch diesen Beurteilungsprozess beobachten. Wenn Sie z. B. beim letzten Flug etwas Angst erlebt haben, sagen Sie sich dieses Mal vielleicht: „Das könnte etwas aufregend werden“. So eine Aussage wäre neutral. Nun, manche Menschen neigen zu Übertreibungen. Sie sagen sich: „Das ist schrecklich“, „Das macht den ganzen Tag kaputt“ oder „Das werde ich nicht überleben“. Das führt dazu, dass sie die Situation viel schlimmer erleben als sie eigentlich ist. Sie programmieren sich sozusagen auf Angst.
    Die Strategie, die wir Ihnen vermitteln möchten, um mit diesen negativen Bewertungen umzugehen, nennt sich positives Selbstgespräch. Indem Sie sich positive Aussagen wie „Das ist gar nicht so schlimm“ sagen, können Sie die Art, wie Sie eine bestimmte Situation erleben, verändern.
    Wir werden auch aufzeigen, dass die Neigung, Situationen besonders negativ zu bewerten, ein Charakteristikum von Personen ist, die in diesen Situationen Angst empfinden. Es zeigt sich, dass besonders bestimmte „Denkfehler“ mit diesen negativen Bewertungen zusammenhängen. Diese Zusammenhänge wollen wir Ihnen verständlich machen.
    Positive Selbstgespräche können zusammen mit Entspannung und kognitiven Bewältigungsstrategien, die schon beschrieben wurden, angewendet werden. Die Kombination gibt uns eine sehr erfolgreiche Möglichkeit, die drei Komponenten der Angst zu bewältigen. Während des Trainings werden wir noch näher darauf eingehen, wie die Strategien kombiniert werden können.
    1.8.4  Mentales Training
    Alle erlernten Strategien müssen häufig geübt werden, um sie in belastenden Situationen effektiv einsetzen zu können. Eine gute Möglichkeit ist es, den Einsatz der Strategien in leicht angstauslösenden Situationen zu üben. Eine weitere sehr erfolgreiche Möglichkeit ist das mentale Training, das auch im Sport mit großem Nutzen eingesetzt wird. Beim mentalen Training wird die erwünschte Verhaltensweise oder der erwünschte Gedanke im Verlauf einer Vorstellungsübung gefestigt. Man stellt sich also in unserem Fall eine Situation vor, bei der normalerweise Angst auftritt, z. B. den Verlauf eines Fluges. Im Verlauf der Vorstellung können nun an den entscheidenden Stellen (z. B. dem Start) die hilfreichen Strategien eingebaut und geübt werden. Dabei tritt ein Übungseffekt unabhängig davon auf, ob während der Vorstellung tatsächlich Angst erlebt wird oder nicht. Der große Vorteil des mentalen Trainings ist, dass durch das Üben der Strategien in der ängstigenden Situation (wenn auch in der Vorstellung) die Verknüpfung der Strategie (z. B. Entspannung) mit der angstauslösenden Situation (z. B. Start) erreicht wird. Dies führt dazu, dass die Strategien auch bei einem realen Flug leichter verfügbar sind.
    1.8.5  Expositionstraining
    Eine äußerst erfolgreiche und anerkannte Methode zur Therapie spezifischer Ängste wie der Flugangst ist die Exposition. Auch für die Anwendung dieses Trainings ist es vorteilhaft, die Wirkweise dieser Methode zu kennen.
    Ziel der Exposition ist es, dass Sie die Erfahrung machen, dass Fliegen gar nicht so schlimm ist, wie Sie befürchten und Ihre Angst eigentlich unbegründet ist. Dazu müssen Sie sich einer Flugsituation aussetzen. Dies kann zuerst in einer Simulation oder in der Vorstellung (mentales Training) sein, sollte aber dazu führen, tatsächlich öfter zu fliegen (Exposition in vivo). Wichtig dabei ist, nicht zu versuchen, die Angst zu unterdrücken, sondern diese zuzulassen. Dadurch machen Sie die Erfahrung, dass Sie die Angst aushalten können und erleben, wie die Angst im Verlauf der Exposition abnimmt.
    Beispiel:
    Nachdem eine Person mit Angst vor Hunden beschlossen hat, etwas gegen ihre Angst zu unternehmen, muss sie verschiedene Situationen auswählen, in denen sie mit Hunden in Kontakt kommt. Diese Situationen kann sie dann aufsuchen oder sich zunächst einfach nur vorstellen. So kann sie sich beim Nachbarn, der einen Hund im Garten hat, einfach mal an den Gartenzaun stellen und den Hund sowie ihre eigene Reaktion genau beobachten. Dabei genügt es nicht, einfach und schnell am Garten vorbeizulaufen. Wichtig ist, sich aktiv mit der Situation

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