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Street Art Love (German Edition)

Street Art Love (German Edition)

Titel: Street Art Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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durch bis zur letzten Bank und stellt sich direkt vor Charly. »Charly! Es geht hier nicht darum, seinem Hobby nachzugehen, sondern im Team mit jemandem …«
    »Kann ich das mit Sophie machen?«
    Ich zucke erschrocken zusammen. Hat er meinen Namen genannt?
    »Äh …, ich bin mit Maja in einer Gruppe«, sage ich mit viel zu hoher Stimme. Herr Wende schwingt zu mir herum.
    »Nun …« Er überlegt kurz. »Eigentlich gefällt mir der Gedanke, dass ich euch beide einmal trenne, ganz gut. Aber, Sophie, meinst du denn, Street Art könnte dich interessieren? Ich denke für dich eher an Sozialistischen Realismus.«
    Nun starren mich alle an. Sozialistischer Realismus. Wendes Lieblingsstil. Angeblich hat er eine eigene Sammlung. Maja stupst mich von hinten an und flüstert: »Ist okay für mich.«
    »Mich würde Street Art mehr interessieren«, sage ich ruhig.
    Charly reißt wortlos seine Faust hinter Herrn Wendes Rücken hoch.
    »Aha«, sagt Wende verwundert. »Na, dann. Charly und Sophie werden ihr Referat also über Pop-Art und Street Art machen.«
     
    In der Pause kommt Charly zu mir nach vorne. »Das war ja wohl link! Jetzt sollen wir auch noch Pop-Art machen.«
    Maja steht auf. »Ich geh dann mal.«
    »Warte!« Ich halte sie am Handgelenk fest. »Wir können doch eine Dreiergruppe bilden!«
    Maja reißt sich los. »Wende meinte, ich soll mal allein arbeiten. Er denkt wohl, du machst sonst alles.«
    »Das stimmt doch nicht. Das weißt du, Maja!«
    Maja zuckt mit den Schultern. »Immerhin habe ich jetzt Expressionismus bekommen.«
    Sie steht auf und geht aus der Klasse.
    »Wann wollen wir uns treffen?«, fragt Charly.
    »Später!«, sage ich und springe Maja hinterher. Ich erwische sie auf der Treppe.
    »He, ich habe das doch nicht entschieden! Und du hast gesagt, es wäre okay.«
    Sie zieht eine Augenbraue hoch und lächelt. »Ist es ja auch. Ich wollte euch nur allein lassen.«
    »Wieso denn? Wir sind doch kein … Paar!«
    »Ach, ja? Was seid ihr dann?«
    »In einer Klasse. Mehr nicht.«
    Wir stehen unten an der Treppe, unentschlossen, ob wir für die Pause auf den Hof oder vor die Schule gehen sollen.
    »Hey, hier ist meine Nummer.« Charly kommt die Treppe herunter und reicht mir einen Zettel. Es sieht aus, als hätte er eine Ecke aus seinem Mathebuch gerissen. Oben steht eine Handynummer. Ich versuche seine Handschrift zu entziffern.
    »Soll das eine Null sein?«
    Er beugt sich über mich, seine Haare berühren meine Haare. »Nö, ’ne Acht. Kannst du Samstag?«
    »Äh …«
    »Wir könnten zum Hamburger Bahnhof fahren. Die haben Pop-Art in der Sammlung.«
    Ich kenne das Museum, aber das geht mir alles etwas zu schnell. »Wir haben doch noch zwei Monate Zeit.«
    »Na ja, dann sollten wir doch Ende der Woche mal anfangen.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Okay.«
    »Spitze!« Charly grinst, winkt schon der nächsten Gruppe zu und sprintet weiter.
    Maja grinst mich an. »Was war das denn?«
    »Ich habe keine Ahnung.«

[zurück]

    MAX IST NOCH BEIM FUSSBALL, und ich bin froh. Ich gehe in mein Zimmer, klappe meinen Laptop auf und googele Street Art . Eigentlich dachte ich, Charly würde die ganze Zeit nur von diesen bunten Gaffiti reden, die an freie Wandflächen gesprayt sind, aber da gibt es so viel mehr: richtig gute Bilder in Schwarz-Weiß, die auf Papierbahnen gemalt und dann zu großen Plakaten zusammengesetzt und an riesige Wandflächen geklebt werden; lustige Veränderungen an Straßenschildern; Bilder auf dem Asphalt, die man fast übersehen könnte; kleine Mosaike an Hauswänden. Bin ich denn immer blind durch die Gegend gelaufen?
    »Sophiiieee!«
    Max ist gekommen. Ich klappe meinen Laptop zu und flitze die Treppe herunter.
    »Alles gut? Wie war das Training?«
    Max steht mit verschwitzten Haaren und dreckigen Knien vor mir und stahlt. »Wir haben zwei zu null gewonnen! Machst du mir was zu essen?«
    »Wo ist denn Mama?«
    »Theos Mutter hat mich mitgenommen.«
    Okay, verstehe, meine Mutter arbeitet noch in der Kanzlei.
    »Hast du Hunger?«
    Er nickt. Wir gehen zusammen in die Küche. Ich schaue in den Kühlschrank, es gibt keine Reste zum Aufwärmen, und kochen will ich nicht.
    »Soll ich Obst aufschneiden?«
    Zum Glück ist Max mit allem einverstanden. Ich mache uns einen großen Teller mit Äpfeln, und wir gehen ins Wohnzimmer.
    »Kann ich fernsehen?«, fragt Max.
    Ich zögere. Meine Mutter möchte, dass Max erst am Abend fernsieht, nach den Hausaufgaben. Doch ich habe selber keine Lust auf

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