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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
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geräuschvoll aus dem Bett stolperte und - unter ein e m g e w al t ig e n S e ufzer der Erleichterung - i n den P apierkorb urinierte.
    » I c h da c hte, es w äre das Waschbeck en « , erklärte e r w e n i g überzeug e nd a m nä c hst e n Morgen. Na c h d e m Frühs t ück zog e n unsere Z i mmerg e noss e n a us, und für den R e st der Woche hatten w ir das Z i mmer für uns alle i n.
    Es dauerte ni c ht l a nge, und wir hatten uns unseren T agesablauf aufs vortrefflichste e i ngericht e t. Wir stand e n j eden Morgen zum Frühs t ück a uf, g i ng e n dana c h aufs Z i mmer zurück, sperrten das T ageslicht a us und l e gt e n uns w ieder ins Bett. G e gen vier U hr w urden w ir w a c h, sprangen unter die Dus c he a m anderen Ende des Flures, zog e n s a ubere Sa c hen an, schmiert e n uns die Haa r e glatt a n die Köpfe und begaben uns in die Bar des A nco, w o w ir j eder m it ein e m Oran j eboom a m F e ns t er P latz nah m e n, die vorbeiziehend e n L e ute beobachteten und die Holländer dafür b e w underten, daß sie ihre größte Stadt m i t so hü b schen Kan ä len, so reizenden H uren und so versc h w enderis c h mit Drogen ausg e stattet hatt e n.
    I m Anco arbeitete ein j unger Bar m ann m i t ein e m Bart w ie aus Stah l w olle und e i ner roten Jacke, die ihm drei Numme r n zu kle i n w ar. M a n s a h i hm an, daß e r in se i ner Jugend e i n e n Joint z uvi e l gerau c ht hatte, so daß er nun den E indru c k e r w e c kte, a l s sollte er stets e i n Kärtch e n mit se i n e m N a men bei si c h trag e n, für den Fall, daß er sich e i nmal schnell d aran erinnern müßte. Er verkaufte uns kle i ne M e ng e n Has c his c h, und um se c hs U hr gen e hm i gten w ir uns, als A ppetit a nreger sozus a g e n, den erst e n Joint, um ans c hl i eßend in das indon e sis c he R e st a urant neben a n überz u w echse l n. Und w enn sich dann die D unk e lheit über die Stadt l e gte, w e nn die H uren ihre P osten an d e n S traßeneck e n e i nn a hmen und w e nn si c h die A bendluft mit den berausch e nden D üf t en v o n C a nnab i s und Fritt e n m is c hte, dann zog es uns in die Straßen h i naus, w o w ir uns bereit w i l lig i ns Chaos e n t führ e n ließen.
    Häufig ging e n w ir ins P aradiso, eine alte Kirche, die m a n i n e i n Nachtlok a l umfunktioniert ha t te, und versu c hten e r folglos, Mädchen auf z ureißen. Katz erprobte eine Methode, die i c h a l s die schlechteste der Welt bezeichn e n möch t e. Mit ernster, fast besorg t er Miene näherte er si c h ein e m Mädchen und s a gte: » E nts c huldige, ich w e iß, w ir kenn e n uns nicht, aber könnt e st du mir he l fen, e t w a s fünfzehn Z e nt i meter von der Stelle z u b e w e gen ? «
    » W a s ? « w ürde das Mädchen d ann w i ss e n w oll e n.
    » V ierz i g Gr a mm flüss i ges S p e r m a « , p fl e gte Katz m i t e i n e m breiten Grins e n z u an t w ort e n. Es h a t nie funkti o niert, aber i mm e rhin w ar diese Methode ni c ht w e niger erfolgreich a l s meine Ann ä herungsversuche. I c h w andte mi c h g r un d sätzli c h a n das uns c he i nb a rste unter den an w e s e nden Mä d chen und fr a gte sie, ob ich ihr e i nen Dr i nk spendieren dü r fe, w oraufhin i ch mir rege l mäßig s a gen l a ss e n mußte, daß ich m i c h verpiss e n soll. Es blieb uns a l so ni c h t s and e res übrig, als die Nächte d a m it z u verbringen, uns in e i nen Zustand zu versetz e n, den w ir FKF, fortgeschritt e ne kognit i ve F unkt i onsstörung, nannt e n. Ein e s A bends geri e ten w ir an e i n paar Afr i kaner. Katz e r m u t igte sie, in ihr e m He i matland ein e n Aufst a nd an z uz e tteln, und w urde na c h und nach so betrunken, daß er ihn e n se i ne U hr sch e nkte (ans c hein e nd w ar er der Meinung, P ünktli c hkeit sei bei einer Revo l ution das A und O). E s w ar e i ne Bul o va, die s c h o n s e in e m Großvater g e hört hatte. Sie war ein Ve r mög e n w ert. I mmer w e nn i c h ihn von nun an vers e h e ntli c h nach der Uhrzeit fr a gte, bekam ich die verdrießliche A n t w ort: » D a s w eiß i c h ni c ht. Ich habe ein e n Mann i n Zululand, der sich für mich um diese D i nge kümmert . « Am Ende der Woche stellt e n w ir f e st, daß w ir g e nau die H ä lfte unseres Reisebu d gets von 700 Dollar pro K opf ausg e geben hatt e n, und w ir k a m e n z u d e m S c h l uß, es sei nun a n der Zeit, w eiterzuf a hr e n.
    Die Holländer s i nd den E ngl ä ndern s e hr ä

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