Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene
in Kal i forni e n ges c hehen), g a lt m e ine ganze B e w u nderung der Nation, die si c h zum Zi e l gesetzt hat, ungea c htet der Kosten j ed e m ihrer Bürger d ie glei c he Fürsorge z uteil w erden z u lassen.
Doch d a m it ni c ht g e nug; a uß e rdem haben es die S c h w e den zu Erfolg und Rei c htum gebracht. I n Großbritannien sch e int es d a geg e n seit j eher das vorrang i ge Ziel der Sozialisten z u se i n, daß j ed e r m ann so a r m und un w iss e nd w ird w ie e in g e w erks c haf t licher Vertrauensm a nn bei British L e yl a nd. Jahrelang w ar S c h w ed e n i n me i nen Augen die perfekte G e sells c h a ft. Es ist mir s c hon s c h w er genug g e f a llen, mich mit der T atsache ab z ufind e n, daß all das mit ungeh e uer hoh e n Lebensha l tungskost e n bezah l t w erd e n muß und ni c ht z uletzt mit einer Lebens w e i se, bei der d a s Vergnügen prakt i s c h auf der Strecke bleibt. A ber nun fes t stell e n zu müssen, daß sich in den S t raßen der A b fall h ä uft und daß gebild e te Mensch e n a n Sch a ufenster pink e ln, das w ar f a st z uviel.
Da ich noch i mmer H unger h a tte, gr i ff ich a n e i n e m I mbi ß w agen a m Haf e n ti e f i n die T asche und leistete mir e in e n H a mbu r g e r. Es w ar einer dieser H a m b urger, bei denen m a n si c h fragt, ob m a n sich na c h dem Verzehr w o hl i n ärztli c he Behandlung begeben muß. Zu s a gen, er hätte b e sch i ss e n g e schmeckt, w äre e i ne Beleidigung für die Exkr e mente. Ich aß ni c ht m a l die Hälfte und w a r f den R e st i n den nächst e n A bfalle i mer. Es hatte w ieder ang e fang e n zu regnen. Außerd e m machte mir me i ne Erkältung zu sch a ff e n. In übelster L a une kehrte i c h i n m e i n Z i mmer zurü c k.
A l s i c h w ach w urde, w ar mein Kopf voller Rotz, und i n me i nen Schuh e n st a nd das Wasser. Aber Stockho l m sah verlock e nd aus. Die Sonne la c hte, die Luft w ar sauber und so fris c h, als w äre es Ende Oktober und ni c ht Anf a ng A p ril, und i m H a f e n leu c htete d a s Wasser so blau w ie i n ein e m S w i mmmg-pool. Ich schl e nderte über den Strandv ä g e n, ein großer Boulevard, an dess e n e i ner Seite der Hafen, der voller schauk e lnder Boo t e w ar, lag und an dess e n anderer Seite eine Re i he i m p o santer Wohnh ä user stand e n. Ich w o l lte zu ein e m P ark n a m ens D j urgärden. Er erstreckt sich über eine g a nze Insel mitt e n i n der Stadt und i st e i n kle i nes P aradies. I m G r unde ist es nur ein S tadtpark voller B ä u m e und g r üner Hügel, doch d a z w i sch e n lieg e n die vers c hiedenst e n A tt raktion e n verste c kt - das Nordiska, das Nordische M useum, e i n Rummelplatz, e i n Zi r kus, das » Ko m edie T eatern « , e i n na t u r w i ss e ns c h a ftli c hes M us e um, das ries i ge Freilich t mus e um S kansen, e i n M us e um für T echnik und viel e s mehr. Und gerade als i c h dort ank a m, e r w a c hte all e s z um Leben. Vor dem Sk a ns e n kurbelte ein Kioskbesitzer seine Markis e n herunte r , vor den kle i nen Caf e s w urden T ische und S t ühle na c h draußen g e s t ellt, und an den Eintrit t skartens c halte r n bereitete m an sich a uf den fröhlich e n T rubel vor, der ba l d über sie hereinbrechen w ürde.
I m m org e ndli c hen S o nn e ns c hein spazierte ich über die Insel. A lle paar Hundert Meter t e ilte sich die Straße i n drei oder vier Nebenstraßen, und w elche i c h a uch n a h m , j ede führte mi c h i n e i ne L a ndsch a ft von bezaubernder Schönheit - zu e i ner A ussi c ht über das Wasser auf die grün e n Ku p ferdächer der Innenstadt, zur St a tue ein e s Helden n a mens A dolphus oder Gust a vus a uf e i n e m tänzelnd e n P ferd, in ein klein e s, b e w alde t es T al von zartest e m Grün, in dem si c h golden die Sonn e nstr a hl e n brachen. Ich entdeckte au c h ein Internat auf der Insel und die italien i s c he Botsch a ft und andere Dinge, die ich in ein e m ö ff e ntli c h e n P ark ni c ht ve r muten w ürde.
Diese P arks z ä hl e n zu den zahlreich e n Vor z üg e n e urop ä is c her Städte. Da gibt e s das T ivoli, den Bois de Boulogne, d e n P rater in Wien. Das s i nd m e hr als nur P arks. Das s i nd nicht nur Orte, die m a n aufsucht, w enn m a n fris c he Luft s c hnappen oder ein e n Sp a ziergang mach e n w ill. Dort k a nn m a n a nständ i g e ss e n o der einen Vergnügungspark besu c hen o der ein Observatorium, e i nen Zoo oder ein
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