Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
Vom Netzwerk:
Spinne, die in ihrem aufgetürmten Haar festsaß.
    Als sie sich ein letztes Mal umdrehte, waren Leo und Remi verschwunden.
    Es war, als seien sie nie da gewesen.

Die Geisterorchidee
    Â»Ich weiß, was das ist.«
    Betty quakte beim Klang von Leos Stimme, aber seit er sie abgesetzt hatte, war sie etwas ängstlich geworden. Etwas an dem Zimmer war ihr unheimlich.
    Â»Woher kann man nur wissen, was das hier ist?«, fragte Remi. Merle, die fliegende Ziege, umschwebte Bettys Kopf und beobachtete die Ente neugierig.
    Â»Mein Großvater, der mütterlicherseits, war ein Messie«, sagte Leo.
    Â»Und das soll erklären, dass …?«
    Leo betrat das Labyrinth. »Seine Wohnung war so vollgestopft mit Zeug, dass es nur einen Pfad gab, der von Zimmer zu Zimmer führte. Weißt du, wie man so was nennt?«
    Â»Eine Müllhalde?«
    Â»Nein, Remi, nicht eine Müllhalde. Man nennt so einen Weg Ziegenpfad und das genau haben wir hier vor uns.«
    Die beiden Jungen starrten in das Labyrinth, das ziemlich Furcht erregend aussah. Es schien ganz und gar aus Gerümpel und Schrott zu bestehen. Ein Stapel um den anderen erhob sich bis hinauf zur Decke. Stühle, alte Spülmaschinen, Farbtöpfe, Bilderrahmen, Bücher, Regale, Computer, Telefone, Autoreifen – es hörte gar nicht mehr auf, und alles sah aus, als könnte es jede Minute einstürzen und zu Boden krachen.
    Â»Hörst du das?«, fragte Remi.
    Der Schrott bewegte sich und das Geräusch erinnerte an ein sehr altes Boot auf einem windgepeitschten See.
    Â»Ich hab das Gefühl, dass wir besser nichts anrühren sollten«, sagte Leo.
    Der Ziegenpfad war schmal, kaum breit genug für die beiden Jungen, eine Ente und eine fliegende Ziege, die alle im Gänsemarsch hindurchliefen.
    Â»He, Leo, guck mal!«
    Remi streckte Leo die graue Schlüsselkarte hin, damit er sie sehen konnte. Der Touchscreen hatte sich verändert.
    Â»Jetzt weiß ich, warum wir eine fliegende Ziege brauchten«, sagte Leo. Betty quakte, als wolle sie sagen: Merle ist nicht die Einzige hier, die herumfliegen kann!
    Â»Dort ist das Ende«, sagte Remi und tippte auf einen blinkenden grünen Pfeil am Rand des Displays. Es wäre wohl klüger gewesen, wenn er nur hingedeutet und den Pfeil nicht berührt hätte, denn Merle war schon um die erste Ecke des Ziegenpfades verschwunden, ehe sie sie zurückhalten konnten.
    Gerade wollte Remi wieder auf ›Start‹ drücken und Merle damit zurückrufen, als ihn Leo am Arm packte und in das Labyrinth zog.
    Â»LAUF ZU!«
    Der aufgetürmte Schrott wankte hin und her und fing an, herabzupurzeln, dann krachte der Eingang zum Labyrinth zusammen, während Betty losflatterte und in Leos Armen landete. Ein alter Fahrradsattel flog durch die Luft und traf Leo am Hinterkopf. Es war ein gepolsterter Sattel, aber er traf Leo so unsanft, dass er nach vorne geworfen wurde. Betty machte sich von ihm los und flog davon.
    Â»Leo! Nicht bewegen!«, schrie Remi. Sie waren um die erste Ecke herum und der Schrott war nicht mehr nur zu beiden Seiten. Remi entdeckte als Erster, dass er auch über ihnen war. Sie waren umschlossen von einem Kokon aus Flohmarktgerümpel. Eine falsche Bewegung und der ganze Raum würde über ihnen einstürzen und sie begraben.
    Â»Alles in Ordnung mit mir, nur, falls es dich interessiert«, sagte Leo beim Aufstehen und rieb sich den Hinterkopf.
    Â»Da bin ich aber froh.«
    Beide Jungen saßen auf dem Boden und starrten auf den eingestürzten Eingang. Remi holte Merle zurück, indem er das Display berührte. Darauf war jetzt nämlich ihr Weg zu sehen, deshalb wusste er, wo er die Fläche berühren musste. Ein paar Sekunden später schwebte Merle über ihnen.
    Â»Es gibt nur einen Pfad aus diesem verrückten Chaos«, sagte Leo. Er starrte den schmalen Ziegenpfad entlang, der sich in alle Richtungen verzweigte. »Wie gut, dass wir eine fliegende Ziege haben, die uns führen kann.«
    Â»Du sagst es, Bruder«, erwiderte Remi. Er hatte es nicht so klingen lassen wollen, als seien sie tatsächlich Brüder, aber beide mussten bei der Vorstellung verlegen lächeln.
    Â»Wo ist Betty?«, fragte Leo, dem plötzlich auffiel, dass die Ente fort war.
    Beide zerbrachen sich den Kopf, welchen Weg sie wohl genommen haben könnte, und Leo war ziemlich besorgt.
    Â»Ich hätte sie niemals mit reinbringen

Weitere Kostenlose Bücher