Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
Vom Netzwerk:
dürfen. Wenn sie zu oft abbiegen muss, findet sie nie mehr raus.«
    Remi schickte Merle wieder auf den Ausgang zu, und sie folgten ihr und passten gut auf, die Schrottberge beim Gehen nicht zu berühren. Jedes Mal, wenn Merle zu weit voraus war, holte Remi sie mit dem Finger auf dem Display wieder zurück. So gingen sie einige Zeit – im Kreis, wie es ihnen vorkam – immer weiter, bis Leo irgendwo zu seiner Linken ein lautes Getöse hörte. Beide Jungen konnten nur an eines denken, aber keiner wollte es aussprechen. Betty.
    Â»Lass uns einfach weitergehen – wir finden sie schon«, sagte Remi. Also gingen sie weiter.
    Zehn Minuten später war Leo sicher, dass sie wieder am gleichen Fleck herausgekommen waren.
    Â»Den roten Briefkasten habe ich vorhin schon mal gesehen«, sagte er und deutete auf einen verrosteten Kasten ohne Tür, in dem ein bisschen alte Post steckte.
    Wieder hörten sie den Krach, diesmal rechts von ihnen, und der Boden fing an, sich zu bewegen.
    Â»Das kann nichts Gutes bedeuten«, sagte Remi und versuchte, das Gleichgewicht zu halten, denn er wankte gefährlich hin und her. Zur Sicherheit steckte er die Schlüsselkarte in die Jackentasche, da bildete der Weg ein paar Meter hinter ihnen ein kreisrundes Loch. Es hatte ungefähr einen halben Meter Durchmesser, und der Weg, auf dem sie standen, fiel ins Bodenlose. Eine Sekunde später brach ein weiteres Loch auf. Dann noch eines.
    Â»Diese Löcher jagen uns ja!«, schrie Leo. »Welche Richtung?«
    Sie waren zu einer Weggabelung gekommen. Remi zog die Schlüsselkarte noch mal aus der Tasche, doch Merle war schon wieder am Ausgang. Die Karte hatte ihr gesagt, wie sie fliegen musste, aber die fliegende Ziege war so weit voraus, dass Leo und Remi nicht wussten, wo sie abbiegen mussten.
    Â»Ich weiß nicht mehr, welchen Weg wir nehmen müssen!«, sagte Remi, während sich hinter ihnen immer mehr Löcher auftaten.
    Â»Ich schätze links«, sagte Remi.
    Â»Hab ich auch gedacht«, sagte Leo.
    Â»Dann haben wir wenigstens beide Recht oder Unrecht!«
    Als direkt hinter ihnen ein Loch aufbrach, verlor Leo den Halt und fiel fast nach hinten. Remi packte ihn an der Hand und zog ihn, denn er merkte, wie sich der Boden unter seinen Füßen bewegte. Zwei, vielleicht drei Sekunden später würde sich dort ebenfalls ein Loch auftun und sie beide nach unten ziehen. Remi zog, so fest er konnte, und stürzte den Weg entlang.
    Leo stolperte über Remi, dabei stieß er versehentlich den Schrottwall mit der Hand an. Die Decke machte ein schreckliches, knirschendes Geräusch und alles verrutschte. Beide Jungen kniffen die Augen zu und warteten auf das Ende.
    Drei Sekunden vergingen, dann fünf, dann zehn. Die Decke, so schien es, hielt doch.
    Â»Du hast dich nach rechts geworfen, das war richtig«, sagte Leo, der sich aufsetzte und sah, wo sie gelandet waren, auf dem rechten Arm der Gabelung, die wie ein Y aussah. Auf dem linken Arm des Y hatten sich weitere Löcher gebildet, so weit er sehen konnte.
    Â»Wie gut, dass du fast in das Loch gefallen wärst, sonst wären wir jetzt beide futsch.«
    Leo und Remi standen auf, riefen Merle zurück und sahen sich besorgt nach Betty um.
    Â»Du hast mir wahrscheinlich gerade das Leben gerettet«, sagte Leo, während sie weitergingen. »Soll ich dich dafür ins Kuchenzimmer mitnehmen, wenn wir hier rauskommen?«
    Â»Hört sich gut an!«
    Merle kam diesmal schnell zurück, was ihnen einen wichtigen Hinweis gab: Sie waren fast am Ende des Ziegenpfades. Und tatsächlich, als sie um die nächste Ecke bogen, konnten sie den Ausgang sehen. So richtig erfreut waren beide nicht darüber.
    Â»Wir können Betty nicht hier drin lassen«, sagte Leo. »Was würde denn Merganzer dazu sagen?«
    Aber sie hätten sich nicht so zu sorgen brauchen. Sie hörten das vertraute Quaken von Betty und es kam nicht von hinten. Es kam aus der Nähe des Ausgangs.
    Â»Schlaue Ente, diese Betty«, sagte Remi.
    Â»Kann man wohl sagen«, erwiderte Leo und beide folgten Merle bis zum Ende des Weges. Je näher sie kamen, desto mehr hatten beide das Gefühl, ein neues Geräusch zu hören, als ob eine rostige Schere immer auf- und zuschnappte. Das Geräusch gefiel ihnen gar nicht.
    Â»Siehst du das?«, fragte Remi und blieb abrupt stehen.
    Â»Ja«, sagte Leo und dann liefen beide los.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher