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Striptease

Striptease

Titel: Striptease Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Schmollmund herausfordernd geschürzt, das Haar über eine Schulter geworfen und lässig nach vorn geschlendert.
    Als wenn sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätte. Es war so leicht wie das Atmen, obwohl ihre Beine ein wenig protestierten bei den Extraanforderungen. Das waren keine Gymnastikübungen vor dem Fernseher.
    Sie stellte sich vor, dass die gleißenden Spots die dunkle Masse des Publikums in einen gesichtslosen, stummen Schatten verwandelten, und vergaß dabei die Panik, die ihr zuraunte: »Was machst du hier?«
    Sie konnte sich hemmungslos dem Gefühl ihrer Hände hingeben, die über ihre Haut und die Strass-Schnüre strichen. Wie sich ihr Fleisch an Metall und Plastik rieb, bis ihre Brüste heiß und schwer wurden, ihre Nippel schmerzhaft prickelten, ihre Schamlippen empfindlich und nass vor Gier wurden.
    Die Musik beflügelte ihre Vorführung. Ihre Hüfte bewegte sich rollend und wippend im Rhythmus. Sie tänzelte, trippelte und drehte sich, wälzte sich auf dem glitzernden Bühnenboden.
    Und obwohl sie ihn nicht sehen konnte, fühlte sie seine Blicke. Wie er sie beobachtete, als sie die Strass-Schnüre über ihren Brüsten öffnete und ihr Oberteil wegschleuderte. Wie er seinen Traum nach weiblichem Vergnügen träumte. Und dann erst der Nervenkitzel, als sie sich vergegenwärtigte, dass sie es war, nur sie, sie allein, die für das Publikum tanzte – dies war ihre Bühne.
    Sie hatte ihr bürgerliches Etikett mit dem BH-Oberteil abgestreift. Sie ließ es irgendwo bei der Stange liegen, als sie – die Brüste mit den Händen bedeckt – zum Ende der Bühne tänzelte. Sie fuhr mit den Fingernägeln über unbekannte Gesichter, rau, unrasiert und nach Tabakqualm stinkend. Sie streichelte über weiche, begierige, lustvolle, junge Gesichter. Fremde Hände griffen nach ihr und suchten nach einer Extrasekunde Hautkontakt mit ihr. Geld knisterte zu den unerbittlichen Bewegungen ihrer Hüfte.
    Und dann kam die Erinnerung daran zurück, dass er ihr zuschaute. Es war wie der Goldene Schuss direkt in den Blutkreislauf. Die Sicherheit, wie er sie beim Tanzen beobachtete, wie ihn ihr Auftritt amüsierte und erregte.
    Sie hatte Partys von aufstrebenden Vorstadtpomeranzen beherrscht. Sie hatte Kirchengänger ebenso verwirrt wie die Möchtegernpfeiler der Gesellschaft. Sie hatte Bankdirektoren in ihren eigenen Sitzungsräumen behandelt und knickrige Händler beschimpft und bekämpft, sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Anschließend starrten sie sprachlos, hasserfüllt und mit tierischer Faszination auf sie. Sie waren wie Wachs in ihren manikürten Händen.
    Als ihr Auftritt zu Ende war, winkte er sie zu sich, ohne sich dabei von seinem Sitz zu erheben. Er schaute sie an. Sie hob ihr Kinn und warf ihr verschwitztes Haar nach hinten.
    Während sie die Bühnenstufen hinunter zu seinem Sitz schritt, war hinter ihr Dee auf der Bühne erschienen und lenkte die Aufmerksamkeit auf andere Verlockungen. Aber es waren noch genügend Augen auf sie gerichtet.
    Sie streichelte seinen Schoß und kraulte seinen Kopf mit beiden Händen, verbarg sie in seinen vollen Haaren. Alles war so vertraut und doch so fremd in diesem dämmrigen, rauchigen Schuppen, wo nichts wie sonst war. Sie wanderte mit einem Finger von seinen Lippen über seine Brust zu seinem Schritt. Selbstverständlich war er hart. Wie hätte es auch anders sein können.
    Sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie mutig genug war. Ob sie genug gewagt hatte. Ob sie weit genug gegangen war. Nun wusste sie es. Über diese Erkenntnis musste sie schmunzeln.
    Sie zerrte seinen Reißverschluss nach unten, während er ihr einen Geldschein in den String-Tanga steckte. Seine Augen weiteten sich. Er hatte ihr das also auch nicht zugetraut. Gut so. Sie hatte ihn da, wo sie ihn haben wollte.
    Mit einer schnellen Drehung schaffte sie es, ihren Po gegen seinen ungeschützten Penis zu pressen. Sie räkelte sich so, wie er es gern mochte. Er hielt den Atem an, seine Hände griffen nach den Stuhllehnen, seine Fingerknöchel wurden weiß, sein Körper verspannte sich. Oh ja, ja, das war perfekt. Etwas ganz Neues für das faszinierte Publikum.
    Sie verstärkte den Druck; er stöhnte in ihr Haar. Sie drehte sich erneut, um mit ihrem Bauch über seinen Schaft zu reiben. Dann mit den Brüsten. Dann mit der Spitze ihres Kinns, bis ihre Lippen Millimeter von seinem Schaft entfernt waren. Er befand sich bereits im Fegefeuer und war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Sie war noch nie

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