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Stürmische Begegnung

Stürmische Begegnung

Titel: Stürmische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosamunde Pilcher
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wird es dir nicht danken, daß du dich in seine Angelegen heit einmischst, wenn es Dank ist, was du erwartest. Laß ihn in Ruhe, er gehört nicht zu deinem Leben, er geht dich nichts an.“
    Ich stand da und musterte Eliot, hörte, was er sagte, ohne daß es einen Sinn für mich ergab. Aber ich wußte urplötzlich, daß alle Ungewißheit und Unschlüssigkeit vorbei war; mir war auf ein mal ganz leicht, als wäre eine große Last von meinen Schultern genommen. Ich stand immer noch an einer Weggabelung. Mein Leben war immer noch ein großes Durcheinander. Aber eines war sonnenklar: Ich konnte Eliot nicht heiraten, auf keinen Fall.
    Ein Kompromiß, hatte er gesagt. Aber für mich wäre es ein schlechter Kompromiß. Gut, er war schwach und als Geschäfts mann sicher nicht besonders erfolgreich. Das war mir klar, und ich war bereit gewesen, mich damit abzufinden. Aber sein herz liches Willkommen, seine Gastfreundschaft und der Charme, den er auf- und zudrehen konnte wie einen Wasserhahn, all das hatte mich blind gemacht für seine Rachsucht und seine beängsti gende Eifersucht.
    „Laß mich gehen, Eliot.“
    „Und wenn ich es nicht tue? Wenn ich dich zwinge, hierzubleiben?“ Er nahm meinen Kopf in die Hände und drückte so fest, daß ich das Gefühl hatte, meine Schläfen würden zersprin gen wie Nußschalen. „Wenn ich dir nun sage, daß ich dich liebe?“
    Er widerte mich an. „Du liebst niemanden. Nur dich allein – Eliot Bayliss. In deinem Leben ist kein Platz für jemand ande ren.“
    „Ich dachte, du seist diejenige, die nicht lieben kann.“
    Er drückte noch brutaler. Mein Kopf pochte heftig, und ich schloß die Augen, um den Schmerz besser ertragen zu können.
    „Wenn ich jemanden liebe“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „dann bestimmt nicht dich.“
    „Meinetwegen, dann geh…“ Er ließ so unvermittelt los, daß ich um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte. Heftig stieß er den Riegel zurück und riß die Tür auf. Der Wind fegte herein wie eine wilde Bestie, die den ganzen Abend darauf gelauert hatte, das Haus in Besitz zu nehmen. Draußen war nur das Dunkel, der Regen. Ohne eine weiteres Wort, ohne noch einen Blick auf Eliot zu werfen, lief ich an ihm vorbei und stürzte hinaus wie in ein sicheres Refugium.
    Ich mußte zur Garage und mich mit der Tür abmühen, ehe ich das Auto aufschloß. Ich war überzeugt, daß Eliot wenige Schritte hinter mir war und nur auf eine Gelegenheit wartete, einen Satz zu machen, mich zu packen und wieder ins Haus zu schleppen. Ich zog die Autotür zu; meine Hand zitterte so sehr, daß ich kaum den Zündschlüssel ins Loch stecken konnte. Als ich ihn das erste Mal drehte, sprang der Motor nicht an. Unwillkürlich stieß ich einen kleinen flehentlichen Schrei aus, als ich den Choke zog und es wieder probierte. Diesmal sprang der Motor an. Ich legte den Gang ein, und der kleine Wagen schoß los, hinein in die Dunkelheit und den strömenden Regen, durch die Wasserpfüt zen auf der Zufahrt, ehe er endlich die Straße erreichte.
    Beim Fahren gewann ich meine Ruhe langsam wieder zurück. Ich hatte Eliot abgeschüttelt, ich fuhr zu Joss. Ich mußte ver nünftig und umsichtig fahren, durfte nicht in Panik geraten, bei dem schrecklichen Wetter keinen Unfall riskieren. Ich verlang samte auf fünfzig Stundenkilometer und lockerte bewußt mei nen krampfhaften Griff um das Steuer. Die regennasse Straße führte durch das pechschwarze Dunkel hügelab. Die Lichter von Porthkerris kamen mir entgegen. Ich fuhr zu Joss.
    Es war Ebbe. Als ich auf der Hafenstraße war, sah ich den Schein der Lampen, der sich auf nassem Sand brach, die Fischer boote, die außer Reichweite des Sturmes gezogen waren. Immer noch jagten Wolkenfetzen über den regenschweren Himmel. Es waren Leute unterwegs, aber nur wenige.
    Der Laden war dunkel. Aus dem obersten Fenster drang schwacher Lichtschein. Ich stellte den Wagen am Bürgersteig ab, stieg aus und ging zur Tür. Sie war nicht zugesperrt. Ich roch das frische Holz, meine Füße streiften durch die Späne, die immer noch umherlagen. Im Schein der Straßenlampe draußen konnte ich die Treppe sehen. Langsam stieg ich in den ersten Stock hin auf.
    „Joss !“ rief ich nach oben.
    Keine Antwort. Ich ging weiter zu dem gelblichen Lichtschein hoch. Im Kamin brannte kein Feuer, es war sehr kalt. Ein Regenschwall prasselte auf das Dach über mir. „Joss!“
    Nur notdürftig mit einer Wolldecke zugedeckt, lag er auf dem Bett. Er

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