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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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nie langweilig, den großen Verführer zu spielen? Die Frauen liegen Ihnen ja ohnehin zu Füßen und beten Sie an. Aber ich werde mich niemals so weit erniedrigen!"
    Erst schien er amüsiert, als sie ihn den großen Verführer nannte, aber dann wurde er schnell wieder ernst. "Das sollen Sie auch gar nicht. Es gab viele Frauen in meinem Leben, das gebe ich gern zu, aber ich habe nie zuvor einer von ihnen einen Antrag gemacht. Das schwöre ich. Ich werde nicht ruhen, bis Sie meine Gemahlin geworden sind. Vielleicht ändert das ja Ihre Meinung von mir."
    Verwirrt wandte sie sich ab. "Das tut es", erklärte sie dann scheu.
    Liebevoll umfasste er ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. "Es war ein Fehler, erst mit Ihrem Bruder zu verhandeln, ohne vorher mit Ihnen zu sprechen. Eine rebellische und mutige Frau, wie Sie es sind, kann da nur wütend werden", räumte er ein. "Mein Benehmen war tadelnswert, doch Ihren Hass verdiene ich dafür nicht."
    Tränen stiegen ihr in die Augen. "Aber ich hasse Sie doch nicht", hauchte sie. "Denken Sie doch so etwas bitte nicht."
    "Das weiß ich doch", antwortete er rau.
    Lucas geleitete sie ins Haus und nahm Thomas zur Seite, während Arabella die Schwester schimpfend hinauf in den ersten Stock führte. Thomas sah den beiden entmutigt hinterher und seufzte.
    "Das Mädchen bringt mich noch ins Grab, Lucas, das schwöre ich dir! Ihr Benehmen ist schlicht nicht zu ertragen." Forschend musterte er den Freund. "Du hast dein Versprechen doch wohl gehalten?"
    "Selbstverständlich, Thomas. Ich habe mich ganz als der Gentleman gezeigt, der ich bin. Nimm Prudence also ruhig mit nach London, wenn Arabella verheiratet ist. Ich treffe euch dann dort." Er warf dem Freund einen verschwörerischen Blick zu. "Prudence beginnt sich übrigens langsam meiner Auffassung von den Dingen zu öffnen."

13. Kapitel
     
    Arabella und Robert wurden in der Kirche von Marlden Green getraut. Es war eine ruhige, aber sehr schöne Zeremonie. Die beiden waren besonders froh, dass ein Pastor die Trauung vollzog. Während des Interregnums hätte dies ein Friedensrichter übernehmen müssen, ohne dass er ihnen den kirchlichen Segen hätte geben können.
    Am Tag darauf reisten sie nach London. Verity war noch immer sehr um den Gesundheitszustand ihres Onkels besorgt. Deshalb bestand sie darauf, bei ihm im Haus seiner Schwester in Long Acre zu wohnen. Prudence war ausgesprochen erleichtert, als Thomas ihr gestattete, für die Dauer ihres Aufenthalts in der Hauptstadt zu Tante Julia zu ziehen. Auch Julia war froh, die Nichte wieder bei sich zu haben, eine Empfindung, die die hochschwangere Cousine Mary keineswegs teilte. Unwillig gab sie allerdings zu, dass Prudence der Mutter nun ja mit den Kindern zur Hand gehen konnte, solange sie selbst bis zur Geburt verhindert war. Arabella und Robert schließlich lebten bei dessen Vater. Bald würde allerdings ihr eigenes Haus fertig sein, in das sie dann einziehen wollten.
    In Maitland House war alles beim Alten; die Pflanzen in den großen Kübeln im Hof blühten, dass es eine Freude war, und Prudence nahm sich nur zu gern wieder dieser Pracht an. Ansonsten liefen ihre Tage recht gleichförmig ab. Am Morgen kam meist Verity, um sie zu Einkäufen abzuholen, nachmittags machte Arabella Ausfahrten mit ihr und Tante Julia in den St. James Park, und am Abend suchten sie alle gemeinsam voller Begeisterung eins der wiedereröffneten Theater auf.
    Thomas und Verity wurden oft zu Bällen, Banketts und Maskeraden vom König nach Whitehall Palace geladen. Atemlos lauschte Prudence, wenn sie von den Vergnügungen, Intrigen und Klatschgeschichten bei Hofe berichteten. Das Benehmen manches Günstlings war einfach unglaublich skandalös!
    Thomas lachte darüber, wie entsetzt und zugleich begierig sie all ihren Erzählungen lauschte. Er versprach ihr, dass sie sich bei Hofe schon bald selbst ein Bild würde machen können. Ansonsten war der Bruder jedoch eher streng mit ihr. Er verbot ihr strikt, das Haus allein zu verlassen. Wenn sie Mr. Rowans Gärtnerei besuchen wollte, musste sie dies also in Begleitung eines Dieners tun. Molly war noch immer dasselbe fröhliche Mädchen und überglücklich, die Freundin endlich wiederzusehen, wenn diese auch nur eine kurze Weile in London bleiben würde. Selbstverständlich fragte Prudence auch nach Will Price und war kaum überrascht, als sie hörte, dass er die Gärtnerei plötzlich am Morgen nach der Prozession verlassen hatte. Ihr war klar, dass sein

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