Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
Vom Netzwerk:
Verschwinden etwas mit ihr zu tun hatte, behielt dies aber für sich. Warum sie ihn allerdings in Gesellschaft von Jeffrey Fox angetroffen hatte, blieb weiter ein Rätsel.
    Es verging nicht ein Tag, ohne dass Prudence an Lucas dachte, und es überraschte sie, wie sehr sie ihn vermisste. Bei Arabellas Hochzeit hatte sie sich ausgemalt, wie es wohl wäre, zusammen mit ihm vor dem Altar zu stehen – ein Gedanke, der ihr immer mehr gefiel. Nachts stellte sie sich vor, in seinen starken Armen zu liegen, ihn zu küssen und wieder jene ungestillte Leidenschaft zu spüren … niemals würde sie vergessen können, wie er sie in jener Nacht berührt hatte.
    Ganz gleich, was sie in London tat oder wo sie war, in ihren Gedanken war Lucas stets bei ihr. Ständig stand ihr sein Gesicht mit dem dunklen Teint vor Augen, die fein geschnittenen Züge, das rabenschwarze Haar, das spöttische Lächeln. Er konnte ein arroganter Kerl sein, aber er hatte auch eine andere, zärtliche Seite, die sie mit der Zeit kennen gelernt hatte. Verträumt lächelte sie. Er musste wirklich viel für sie empfinden, wenn er sie zur Gemahlin wollte.
     
    Nachdem sie eine Stunde lang mit Molly am Fluss spazieren gegangen war, kehrte Prudence zurück nach Maitland House, wo Tante Julia sie bereits aufgeregt erwartete.
    "Es war Besuch für dich da, Prudence. Der Gentleman hat gewartet, doch als du nicht zurückkamst, ist er gegangen."
    "Wer war es denn?"
    "Lord Fox", erklärte Julia mit einem wissenden Lächeln. "Ich soll dir ausrichten, dass er ein andermal wiederkommen will."
    Wild schlug Prudence das Herz in der Brust, obwohl sie eigentlich nicht zu sagen wusste, weshalb sie sein Besuch so überraschte. Schließlich hatte er ihr selbst gesagt, dass sie einander in London wiedersehen würden. Das Zimmer schien sich zu drehen, und sprachlos sah sie die Tante an. Sie war enttäuscht, dass sie ihn nicht mehr angetroffen hatte, und brachte zunächst kein Wort heraus. "Wann denn? Heute, morgen, übermorgen? Wann?" fragte sie schließlich atemlos.
    "Morgen Nachmittag", antwortete Tante Julia und betrachtete die Nichte verständnisvoll.
    Gequält erwiderte Prudence den Blick. "Oh, aber Mary wünscht, dass ich sie morgen besuche. Bis zur Geburt kann es nun nicht mehr lange dauern, und ich versprach ihr, Jane abzuholen und hierher zu bringen." Die dreijährige Jane war Marys jüngstes und schwierigstes Kind. Ihre ständigen Wutanfälle und das laute Geschrei waren schwer zu ertragen. Julia hatte mitfühlend angeboten, sich um Jane zu kümmern, solange die Tochter im Wochenbett lag, und Prudence sollte die Kleine am folgenden Tag abholen.
    "Du kannst ganz früh aufbrechen, dann bist du von Bishopsgate wieder zurück, bevor Lord Fox hier erscheint."
    "Oh ja, das hoffe ich!"
    "Das war es also", bemerkte Julia gutmütig.
    Verständnislos sah Prudence sie an. "Was meinst du damit, Tante?"
    "Nun, Lord Fox ist also der Grund für deine Veränderung."
    "Bin ich denn wirklich so anders?"
    "Glaub mir nur. Von deinem Gesicht scheint ein wahres Leuchten auszugehen. Er muss dich ja sehr beeindruckt haben."
    Prudence strahlte. "Dir konnte ich doch noch nie viel verheimlichen. Aber es ist auch wirklich schwer, sich Lucas' Ausstrahlung zu entziehen. Er ist eine beeindruckende Persönlichkeit."
    "Ja, das glaube ich auch." Julia lachte.
    "Oh, Tante, ich bin so glücklich – aber gleichzeitig machen mir diese neuen Gefühle schreckliche Angst."
    Julia lächelte ihr aufmunternd zu.
    Prudence errötete unter ihrem Blick. "Weißt du, eigentlich wollte ich es dir noch nicht sagen, aber er hat um mich angehalten", gab sie dann zu.
    "Und wie steht es mit dir?" fragte Julia. "Bist du denn bereit zu einer Ehe mit Lord Fox?"
    Ein verträumter Ausdruck trat in Prudence' Gesicht. Trotz Lucas' Ruf und seiner unerträglichen Arroganz musste sie sich eingestehen, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte und es niemanden auf der Welt gab, der ihr mehr bedeutete. Wie sehnte sie sich danach, ihn endlich wiederzusehen, in seinen Arm zu liegen … Allein die Kraft dieser Empfindungen erschreckte sie. "Noch habe ich seinen Antrag nicht angenommen, aber ich werde es tun. Es hat mich einige Zeit gekostet, bis ich meine wahren Gefühle für ihn entdeckte, doch jetzt weiß ich, wie sehr ich ihn liebe. Sag doch bitte, Tante, freust du dich denn für mich?"
    Tränen der Rührung stiegen Julia in die Augen, und sie umarmte die Nichte herzlich. "Selbstverständlich. Es war immer mein innigster Wunsch, du mögest

Weitere Kostenlose Bücher