Stürmische Flitterwochen an der Adria - Lindsay, Y: Stürmische Flitterwochen an der Adria
steuerte auf die Stallungen zu, die dreißig Jahre zuvor in einen großen Garagenkomplex umgebaut worden waren. Kurz darauf schritt er bereits die in Stein gemeißelte Treppe zur ersten Etage des Schlosses hinauf, in der sich die privaten Suiten der Familie befanden. Lorens Zimmer lagen in der Nähe von seinen, und er blieb zögernd vor ihrer Tür stehen, die Hand zum Klopfen erhoben.
Doch dann überlegte er es sich anders und drückte stattdessen die kunstvoll gefertigte Messingklinke herunter, um die Tür zu öffnen. Der dicke Teppich auf dem Flur zu Lorens Schlafzimmer schluckte das Geräusch seiner Schritte. Und dann sah er seine zukünftige Braut, wie sie auf der Decke auf dem Bett lag. Jeder Nerv in ihm erwachte zum Leben, als er sie betrachtete, wie sie mit verschränkten Armen und Beinen dort lag, das dunkle Haar wie einen Fächer um ihren Kopf ausgebreitet. Die kleinen, festen Brüste zeichneten sich verführerisch unter dem edlen Baumwollstoff des T-Shirts ab, in dem sie schlief. Unter dem Shirt trug sie nichts, wie er feststellte, als er sich an dem Anblick der dunkleren Kreise um ihre Brustknospen weidete. Er riss den Blick von ihnen los und betrachtete ihre langen, schlanken Beine, was keine sehr weise Entscheidung war, wie er feststellte, als er das drängende Pulsieren in sich bemerkte.
Einen Arm hatte sie auf dem Kissen abgewinkelt, den anderen neben sich liegen, die zartgliedrigen Finger im Schlaf sanft gekrümmt. Alex erlag der Versuchung dieses erotischen Anblicks und kniete sich neben das Bett, um sich über die Matratze zu beugen. Er spürte die Wärme, die von Loren ausging, als er sich mit den Lippen ihren zarten Handflächen näherte. Schließlich küsste er sie in die Beuge ihres Daumens und berührte mit der Zungenspitze ihre Haut.
Loren berührte seine Wange, als sie wach wurde, und atmete tief ein, als sie ihn erkannte.
„Alex?“, fragte sie schlaftrunken.
Bei dem Klang ihrer heiseren Stimme wurde ihm plötzlich heiß, und brennendes Verlangen loderte in ihm auf. In diesem Moment wünschte er nichts mehr, als mit ihr auf das weiche Bett zu sinken, sie in die Arme zu nehmen und sich an den sinnlichen Freuden zu laben, die Lorens Körper zu bieten hatte. Doch er hatte bereits versprochen, sich bis zur Hochzeitsnacht zurückzuhalten, und außerdem erwartete man sie beide in Kürze zum Essen. Nur widerwillig bezwang er seine Begierde und entzog sich Lorens Berührung.
„Ich weiß, du bist müde, aber du musst dich jetzt fürs Dinner fertig machen“, sagte er.
„Dinner?“
Sie klang verwundert, doch Giselle hatte sie doch sicher vom Abendprogramm in Kenntnis gesetzt.
„Ja, Dinner. Mein Großvater freut sich schon darauf, dich wieder zu Hause willkommen heißen zu dürfen.“ Er wandte den Blick ab, als sie sich aufrichtete und schließlich mit überkreuzten Beinen hinsetzte. Die cremefarbene Haut ihrer Oberschenkel und der dunkle Schatten, den ihre empfindsamste Stelle unter dem Saum des T-Shirts warf, erregten ihn ungemein, als er sich vorstellte, die zarte Haut zu berühren, die dort verborgen war. Dieses Mal machte sich sein Verlangen noch drängender bemerkbar als zuvor, doch Lorens Worte löschten die Glut in ihm so rasch, wie sie aufgelodert war.
„Und du? Heißt du mich auch zu Hause willkommen, Alex?“
3. KAPITEL
Alex versuchte, sich seine Verwirrung angesichts ihrer Worte nicht anmerken zu lassen. Kritisierte Loren ihn etwa, weil er sie nicht vom Flughafen abgeholt hatte? Er erinnerte sich an Giselles Andeutung. Aber Loren war sicher nur müde von ihrer langen Reise und daher etwas angespannt.
„Wie ich sehe, ärgerst du dich immer noch darüber, dass ich dich nicht am Flughafen begrüßt habe. Hat Giselle dir denn nicht ausgerichtet, warum ich nicht gekommen bin?“
„Oh, das hat sie“, entgegnete Loren und schwang die Beine über die Bettkante, um aufzustehen.
Als sie barfuß vor ihm stand, reichte sie ihm kaum bis zur Schulter und wirkte beinah so zerbrechlich wie ein Kind. Aber ihr Auftreten war ganz und gar nicht das eines Kindes – vor allem nicht der unzufriedene Ausdruck, der in ihrem Blick lag und der ihn stark an seine Mutter erinnerte.
„Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gekommen“, entgegnete Alex geduldig, denn er hätte wirklich versuchen können, zum Flughafen zu kommen – das wurde ihm mit einem Mal klar. Er hatte versucht, die Dinge für sie beide zu vereinfachen, stattdessen hatte er sie nur verkompliziert. Trotzdem war die Lage nicht
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