Stürmische Flitterwochen an der Adria - Lindsay, Y: Stürmische Flitterwochen an der Adria
du immer noch ein Baby mit mir haben willst, gibt es ein paar Grenzen. Die wichtigste ist, dass du deine Finger von anderen Frauen lässt, oder unsere Ehe ist zu Ende.“
Er lachte kurz auf. „Ehe? Glaubst du wirklich, wir führen eine Ehe?“
„Wir haben etwas, das einer Ehe sehr nahekommt, aber ich werde ganz sicher die Scheidung verlangen, wenn du jemals wieder eine andere Frau anfasst.“
Alex lehnte sich in seinen Ledersessel zurück und verschränkte die Finger. Giselle hatte ihn überrascht. Vor seiner Abreise nach Neuseeland hatte er ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ihr Verhältnis ein für alle Mal beendet war.
Zunächst war sie unaufdringlich gewesen – soweit Giselle eben unaufdringlich sein konnte. In den vergangenen Wochen war sie dann immer mehr in die Offensive gegangen, doch das war nichts im Vergleich zu dem Überraschungsangriff gewesen, den sie an diesem Tag gestartet hatte. Alex war kurz davor gewesen, sie von seinem Schoß zu stoßen und zu feuern, als Loren das Büro betreten hatte. Beinahe hatte er gedacht, dass Loren einfach wieder gehen würde – doch dann hatte ihn seine Frau total überrascht.
Ganz offensichtlich ist sie – obwohl sie so auf Abstand zu mir bedacht ist – nicht gewillt, mich mit einer anderen zu teilen, stellte er zufrieden fest. Vielleicht wird sie ja endlich vernünftig.
Er schlug den Ordner auf seinem Schreibtisch auf und blätterte die Papiere durch. Als er die erste Seite mit der detaillierten Beschreibung las, sträubte sich alles in ihm. Auf keinen Fall würde er dieser barbarischen Methode zustimmen, wenn sie es auch auf natürliche Weise erledigen konnten.
„Keine anderen Frauen, hast du gesagt?“, fragte er stirnrunzelnd und lächelte schwach.
„Genau“, erwiderte sie kampflustig.
„Hm.“ Nachdenklich verzog er den Mund. „Obwohl du nicht vorhast, das Bett mit mir zu teilen, wie eine Ehefrau es eigentlich tun sollte?“
„Darüber haben wir doch schon geredet, Alex. Du liebst mich nicht, willst aber ein Baby von mir. Es mag ja Menschen geben, die Sex ohne Gefühl haben können, aber ich gehöre nicht dazu. Ich werde nicht mit dir schlafen, nur weil du ein Kind von mir haben willst“, entgegnete sie, und ihre Stimme klang leicht brüchig.
Alex horchte auf. Das war möglicherweise die Schwachstelle, nach der er gesucht hatte. Loren hatte nicht aufgehört, ihn zu lieben. Das konnte er zu seinem Vorteil ausnutzen und versuchen, sie auf diese Weise zurückzugewinnen. „Ich verstehe. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf deine Forderung einzugehen und keine andere Frau anzurühren.“
„Danke“, erwiderte sie sichtlich erleichtert.
Er hob eine Hand. „Ich bin noch nicht fertig gewesen. Ich stimme dir unter einer Bedingung zu. Ich möchte, dass unser Kind auf natürlichem Wege gezeugt wird.“
„Nein.“
„Dann tut es mir leid. Zu weiteren Verhandlungen bin ich nicht bereit.“
„Und ich bin nicht bereit, dich mit anderen Frauen zu teilen. Unsere Ehe ist hiermit beendet.“
Bevor er sie aufhalten konnte, hatte sie das Büro verlassen.
Beendet? Das meint sie doch nicht ernst, oder? fragte er sich schockiert. Er musste sie aufhalten, denn er konnte sie nicht einfach so gehen lassen.
Wild entschlossen stand er auf, doch als er die Rezeption erreichte, sah er durchs Fenster, wie Loren ihren Wagen vom Parkplatz auf die Hauptstraße fuhr. Er tastete nach den Wagenschlüsseln in seinem Jackett und fluchte leise, als ihm auffiel, dass er die Schlüssel in seinem Aktenkoffer gelassen hatte. Da er keine Zeit zu verlieren hatte, wandte er sich an die Empfangsdame. „Ihre Wagenschlüssel, geben Sie sie mir, bitte.“
Nervös zog die Frau die Schlüssel aus ihrer Handtasche. „Es ist der Fiat auf dem Mitarbeiterparkplatz“, erklärte sie ihm und sah ihn erstaunt an.
„Vielen Dank, Sie können heute Abend meinen Wagen nehmen – die Schlüssel liegen in dem Koffer neben meinem Schreibtisch.“
„Den Lamborghini?“
Doch Alex hörte kaum noch hin. Er musste Loren einholen, bevor sie etwas Törichtes tat – wie ihn für immer zu verlassen beispielsweise.
Vor Tränen konnte Loren kaum etwas sehen, als sie ihre Sachen aus den Schränken nahm und in ihren Koffer stopfte. War es wirklich so eine Zumutung, von Alex zu erwarten, dass er keine Affären hatte? Vermutlich war es das, solange sie sich weigerte, auf seine Bedürfnisse einzugehen. Aber was war mit ihr und den Freuden, die er sie gelehrt hatte? Wenn sie Alex
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