Stuermische Gefahr
der Hose, also wem wollte er da etwas vormachen. Ihre Locken wippten und ergossen sich über ihren Rücken, während ihr Hintern verboten sexy war. Er wünschte sich, dass es nur ein körperliches Verlangen war, das ihn hier ablenkte, aber auch da konnte er sich nichts vormachen. Sie berührte etwas in ihm. Etwas, so tief in ihm, dass er sich wieder fragte, ob er ihr nicht doch schon einmal begegnet war. Es verlangte ihn einfach nach ihr. Mit ihr zusammen zu sein, mit ihr zu reden, sie einfach nur zu berühren, sie zu halten, mit ihr zu lachen.
Sie schloss auf und schaltete das Licht an. Sie landeten direkt in einem kleinen gemütlichen Wohnzimmer. In der Mitte eine grüne Couch mit gelben Decken und Kissen. Das ganze Zimmer war in gelb und grün gehalten. Fröhlich mit vielen Pflanzen auf der Fensterbank gegenüber. Romane und Zeitschriften stapelten sich auf dem kleinen Couchtisch. Links an der Wand stand ein kleiner Flachbildschirm. Um den Fernseher herum wieder ein wenig Chaos. DVDs stapelten sich dort. Sie ließ ihre Handtasche auf den kleinen Schrank auf der rechten Seite fallen. Er folgte ihr nach rechts in die Küche. „Ein Glas Wasser?“
„Gern.“
Sie reichte es ihm und verschränkte dann die Arme. In der Mitte stand ein hoher Tisch mit ein paar Barhockern. Er ließ sich unaufgefordert auf einem nieder. Bevor er etwas sagen konnte , entfuhr ihr ein lauter Seufzer.
„Du solltest mit deiner Erklärung beginnen. Die zehn Minuten sind bereits auf neun Minuten geschrumpft.“
Er musste grinsen. „Okay.“ Er nahm einen Schluck Wasser und versuchte seine Gedanken zu ordnen, was ihm schwerfiel, denn an ihrer weißen Bluse hatte sich ein Knopf gelöst. Er hatte einen guten Einblick in ihr Dekolleté. „Ich bin mittlerweile sicher, dass der Mann auf dem Foto mein Bruder ist.“
„Erinnerst du dich?“
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber irgendwas ruft er in mir wach. Also muss ich eine enge Verbindung zu ihm haben. Was sollte er sonst sein, wenn nicht mein Bruder? Ich glaube, dass meine Situation mit ihm zu tun hat. Ich bin kein Krimineller. Auch wenn dieser Triple L das glaubt.“
„Triple L?“ Sie sah ihn verwundert an.
„Lieutenant Limario Lopez. “
Ihr Lachen war wunderschön und verursachte ihm einen warmen Schau d er.
„Und weiter?“
„Ich kann mich täuschen, aber ich glaube nicht, dass ich etwas Unrechtes getan habe oder tun könnte. Ich bin in Schwierigkeiten geraten. Vielleicht durch meinen Bruder, denn jedes Mal, wenn ich auf das Bild sehe, bekomme ich Angst. Angst um ihn.“ Er machte eine kurze Pause.
„Woher hast du meine Adresse?“
„Ich habe hinter dem Tresen nachgesehen. Es war einfach Glück, da lag ein Zettel mit allen Mitarbeitern der Abteilung. Handynummern und Adressen.“
„Wie hast du hergefunden? Wenn du dich durchgefragt hast, wird die Polizei dich hier schnell finden.“
„Nein, ihr habt kleine Flyer mit Touristenattraktionen und einem Ministadtplan unten im Krankenhaus ausliegen.“
„Ist mir nie aufgefallen.“
„Jemand will mich umbringen. Es tut mir leid, dass ich dich belästige, aber wenn ich glauben würde, dass ich dich in Gefahr bringen würde, wäre ich nicht hier. Ich brauche nur eine kurze Bleibe, bis ich mehr weiß und die Dinge in Ordnung bringen kann.“ Die Skepsis in ihrem Blick war offensichtlich, sodass er sich genötigt sah hinzuzufügen: „Ich bin nicht paranoid.“
„Dir ist etwas Schlimmes widerfahren, aber woher willst du wissen, dass du immer noch in Gefahr bist?“
„Ich sagte doch schon, jemand hat versucht mich umzu bringen. Ich meine nicht in Baton Rouge, sondern im Krankenhaus.“
„Was?“
„Nachdem Bea nach mir gesehen hatte, habe ich noch ein wenig dieses verdammte Foto angestarrt. Dann bin ich eingeschlafen. Ich kann noch nicht lange geschlafen haben, plötzlich war da was in meinem Gesicht. Jemand hat versucht mich mit einem Kissen zu ersticken.“
„Wer? Hast du den Angreifer gesehen?“
„Nein, ich habe seine Arme gepackt. Ich habe es geschafft, ihn wegzustoßen. Er war nicht besonders kräftig. Da waren auch keine Haare an den Armen. Ich glaube es war eine Frau. Sie ist nach hinten getaumelt und dann ging alles schnell. Ich wollte sie packen, aber sie hat das Zimmer verlassen. Bis ich aus dem Bett war und einen Blick auf den Flur werfen konnte, war sie weg. Ich konnte nichts erkennen. Das Licht war aus.“
„Aber Bea sagte, dass sie um zehn Licht in deinem Zimmer gesehen hat.“
„Ich
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