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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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wäre, als in diesem Krankenhaus. Wahrscheinlich hatte man ihn von zu Hause weggeholt. Er zückte seufzend sein Notizbuch.
    „Dachte ich mir doch, dass der Mann Dreck am Stecken hat. Von wegen Amnesie.“
    Scarlett wollte etwas sagen, aber Lance kam ihr zuvor, was wahrscheinlich auch besser war.
    „Ich sagte Ihnen bereits, 90 Prozent der Fälle leiden unter Amnesie. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass der Mann verwirrt ist. Bisher ist mir zwar noch kein Patient abhanden gekommen, aber er könnte beispielsweise einen klaustrophobischen Anfall gehabt und deswegen das Krankenhaus verlassen haben.“
    Lopez schnaubte. Scarlett glaubte ebenfalls nicht an Lances Erklärung, aber im Bereich des Möglichen lag es. Das würde bedeuten, dass John nun verängstigt und orientierungslos durch die Straßen irrte.
    „Wer hat ihn zuletzt gesehen?“
    „Ich“, sagte Bea. „Alles war in Ordnung, als ich nach ihm gesehen habe. Das war so gegen 20 :00 Uhr. Dann war ich beschäftigt. Gegen 22 :00 Uhr wollte ich ihn darauf hinweisen, dass er sich ausruhen soll. Ich sah noch Licht unter seinem Türspalt. Als ich das Zimmer betrat, war es leer. Ich habe nachgesehen, ob er auf der Toilette war, ob ihm vielleicht schlecht oder schwindelig geworden war, aber da war er nicht. Ich habe dann seinen Schrank geöffnet und gesehen, dass seine Kleidung fehlte und das Krankenhaushemd hineingestopft worden war. Ich habe sofort Dr. Del Monte informiert und der hat Sie angerufen.“
    „Also ist er einfach abgehauen.“
    Scarlett wäre fast der Kragen geplatzt. „Haben Sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass ihn jemand entführt haben könnte? Immerhin war er das Opfer eines Überfalls. “
    Lopez sah sie mit einem spöttischen Ausdruck an. „Wer sind Sie überhaupt? Was haben Sie mit ihm zu tun?“ Er verengte ein wenig die Augen. „Oder kennen Sie unseren John Doe etwa?“
    Heiße Wut kochte in Scarlett hoch. Bevor sie so et was wie „ aufgeblasener Idiot “ sagen konnte, spürte sie, wie Lily ihren Arm um sie legte.
    „Scarlett ist die Nachtschwester. Sie hat sich in den letzten Nächten um ihn gekümmert. Und ich muss ihr recht geben. Man hat schon einmal versucht ihn zu töten. Vielleicht hätten Sie ihn bewachen lassen sollen.“
    Lopez ging nicht darauf ein, sondern schaute Scarlett mit einer hoch gezogenen Augenbraue an. „Ich habe ein Auge auf Sie. Sie scheinen ein recht enges Verhältnis zu diesem Ihnen angeblich unbekannten Patienten gehabt zu haben.“
    Dieses Mal war es Lance, der ihr zur Hilfe eilte, bevor sie etwas Unüberlegtes sagen konnte. „Wir haben sehr engagierte Krankenschwestern im Charity. So etwas sollte n Sie eher honorier en , statt unschuldige Personen mit Verdächtigungen zu überhäufen.“
    „Wie Sie meinen, Doktor.“ Jetzt wurde auch noch Lopez ’ Tonfall spöttisch. „Hat irgendjemand von Ihnen etwas Ungewöhnliches bemerkt?“
    Weder Bea noch Jamie oder Gary, die beiden Pfleger , hatten etwas bemerkt. Lopez schloss sein Notizbuch. „Ich gebe eine Fahndungsmeldung raus und lasse noch mal das Krankenhaus durchkämmen. Wenn er von sich aus wieder auftaucht, geben Sie mir bitte sofort Bescheid.“
    Scarlett konnte sich nicht helfen, aber das hörte sich halbherzig an.
    „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte Lily.
    „Lieb von dir, lass nur, es ist spät genug geworden. Ich habe es ja nicht weit.“
    Sie verabschiedeten sich von Lance, Bea, Jamie und Gary und verließen das Krankenhaus.
    Lily sah sie besorgt an.
    „Alles in Ordnung ? “
    Lily nickte und umarmte sie kurz. Scarlett war dankbar, dass sie nichts erklären musste. Sie wollte in die andere Richtung gehen, als sie Schritte hinter sich vernahm. Lance Del Monte.
    „Keine Widerrede, ich fahre dich. Um die Uhrzeit läufst du mir nicht mehr allein durch die Straßen.“
    Er würde kein Nein akzeptieren, das war ihm deutlich anzusehen. Also fügte sie sich und ließ sich in die Ledersitze seines Porsche s gleiten.
    „Sie werden ihn finden.“
    Überrascht sah sie Lance an. „Glaubst du das wirklich?“
    „Er ist noch schwach. Er wird nicht weit gekommen sein. Auch wenn Lopez sich nicht gerade in den Fall reinhängt.“
    Sie schwieg. Er setzte den Wagen in Bewegung. Länger als eine Viertelstunde wären sie nicht unterwegs. Laufen wäre fast genauso schnell gegangen, da Lance einige Ampeln in Kauf nehmen und kleine Straßen meiden musste.
    „Lass es gut sein. Knie dich nicht so rein. Du weißt nichts über ihn.“
    Sie sah ihn

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