Stuermische Gefahr
versuchen.
Godzilla verließ wortlos das Zimmer. Er überging die Suppe und probierte vom Lachs. Der schmeckte nicht schlecht und der Hunger trieb das Essen sowieso hinein. Was er wirklich vermisste , war sportliche Betätigung. Nach den Tagen in der Zelle hockte er in diesem Zimmer rum. Manche Computer freaks machten das vielleicht so, aber Barrett war immer sportlich gewesen. Er war oft mit seinem Bruder Tennis spielen gegangen oder ins Fitness s tudio. Der Gedanke an seinen Bruder machte ihm wieder die gefährliche Lage deutlich, in der er sich befand. Vielleicht würde er ihn nie wieder sehen. Das Essen schmeckte auf einmal nicht mehr.
Er ging ins Bad , spritzte sich etwas kalte s Wasser ins Gesicht und setzte sich dann wieder vor die Anlage, die man für ihn aufgebaut hatte. Er musste unbedingt die Daten aus dem Pentagon entschlüsseln.
Er hatte keine Ahnung , wie lange er über seinem Dechif frierungsprogramm gebrütet hatte, als die Tür erneut aufging. Dieses Mal war es Evans. Verdammt, womit sollte er den Typen füttern? Er hatte keine Wahl, er musste ihm zumindest von Hannah erzählen. Evans sah schlecht aus, er war ziemlich blass. Ob es dem Typen nicht gutging? Er ging auf die sechzig zu , und das war heute offensichtlich.
„Mr. Manor. Ich habe Sie sträflich vernachlässigt. Ich entschuldige mich dafür.“
Evans zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihm. Wenn Barrett etwas hasste, dann diese schleimige Freund lichkeit.
„Ich habe Sie vermisst.“ Er konnte den Sarkasmus in seiner Stimme nicht verbergen.
Ein raues Lachen war die Antwort auf diese Bemerkung. „Ich bin ein viel beschäftigter Mann, also sagen Sie mir, woran Sie arbeiten und welche Fortschritte Sie gemacht haben.“
Evans schlug die Beine übereinander. Machte man das in diesen Kreisen so? Der Typ legte sicher niemals seine Füße auf den Schreibtisch.
„Ich sagte Ihnen ja, dass ich 48 Stunden benötige , um im Pentagon weiterzukommen. Allerdings glaube ich, dass ich auf etwas gestoßen bin. Irgendwas geht da vor.“
„Was soll das heißen?“
Die makellose Stirn war eindeutig mit Botox ruhiggestellt. Kein Mensch konnte so wenig Gesichtsmimik haben. „Vielleicht sogar was, das die nationale Sicherheit betrifft. Ich arbeite gerade an einem Dechiffrierungsprogramm.“
Evans nickte. „Und?“
„Ich habe Ihre Frau gefunden.“
An seiner Mimik war nichts abzulesen, aber seine Körperhaltung straffte sich. „Wo ist sie?“
„Sie nennt sich Scarlett Jones und ist in New Orleans. Mehr weiß ich noch nicht, aber das sollte in ein paar Stunden anders sein. Dann kann ich Ihnen die genaue Adresse oder ihren Arbeitgeber nennen.“ Er hatte es nicht über sich bringen können , Evans zu verraten, dass er bereits wusste, dass sie im Charity Hospital arbeitete. Zum einen, weil er sie warnen wollte , und zum anderen, weil sein Bruder in diesem Krankenhaus lag. Er hatte den Verdacht, dass Evans nicht wusste, wo sein Bruder war. Und das sollte so lange wie möglich so bleiben.
„Ich werde die ganze Nacht wach sein. Ich will, dass Sie mir heute Nacht noch sagen, wo genau meine Frau ist. Das kann doch nicht so schwer sein. Sie ist Krankenschwester, so viele Krankenhäuser gibt es in New Orleans nicht.“
„Sie könnte auch für einen privaten Pflegedienst arbeiten.“
Die hellen Augen von Evans durchbohrten ihn förmlich. „Ich erfahre, wenn Sie mir was verschweigen.“
Der kurze Augenblick der Angst verschwand sofort. Was sollten sie schon tun. Sie brauchten ihn , und sein Bruder war in Sicherheit. Noch.
„Ich will auch sofort informiert werden, wenn Sie wissen, was im Pentagon los ist. Haben wir uns verstanden?“
„Natürlich.“
Damit war das Gespräch beendet , und Evans verließ den Raum. Barrett atmete erleichtert auf.
*
Cameron musste sich auf die OP vorbereiten. Er würde tatsächlich die ganze Nacht auf sein. Er hatte noch einiges zu regeln. Aber zunächst musste er sich mit Dr. Lance Del Monte befassen, der gerade eingetroffen war. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Hannah war in New Orleans. Sie war also immer in seiner Nähe geblieben, hatte den Staat nicht verlassen. Und wer weiß, was da in Washington vor sich ging, vielleicht konnte er das zu seinem Vorteil nutzen. Die düstere Stimmung , die ihn den ganzen Tag begleitet hatte, verschwand. Wie immer würde sich alles zum Guten wenden in seinem Leben. Die Operation würde schnell vergessen sein.
Er hatte Turner letztendlich
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