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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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übernatürlichen Eleganz zu bewegen. Und wie sie ihren Hintern auf den Stuhl platzierte, war einfach nur sexy. Die blonden Locken waren dicht und dick. Ihr Gesicht war schmal mit einer geraden Nase und diese n wunderschönen hellbraunen Augen. Er durfte sich nicht weiter in ihrem Anblick verlieren. Er musste sich auf sich selbst konzentrieren, auch um ihretwillen. Er konnte, wollte und durfte ihr nicht ewig zur Last fallen.
    „Alles, was wir haben ist das Foto. Beschreib mir noch mal genau, was du empfindest, wenn du dich und deinen Bruder betrachtest.“
    Ihr Ton war geschäftsmäßig. Wer konnte ihr das verdenken. Sie versuchte ihm zu helfen. Und er versuchte, sich zu erinnern. „Wenn ich mich selbst betrachte, ist da nicht viel. Es ist offensichtlich, dass ich das bin, aber … es ist schwer zu beschreiben. Es könnte auch ein Fremder sein. Der Mann neben mir löst etwas in mir aus. Am Anfang war es Sorge, dann Angst , und mittlerweile fühle ich mich für ihn verantwortlich.“
    „Er sieht etwas jünger aus als du. Vielleicht hast du dich viel um ihn gekümmert.“
    „Glaubst du, dass unsere Eltern früh gestorben sind?“
    „Wäre möglich, aber das musst du mir sagen.“
    Er hätte am liebsten mit der Faust irgendwo gegen geschlagen. Es war frustrierend. Er lief immer wieder gegen diese schwarze Mauer in seinem Kopf.
    „Hast du nicht das Gefühl, dass du jemanden vermisst? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du keine Frau hast. Ich meine, du siehst ziemlich gut aus.“
    Ihre Wangen wurden rot, das machte sie nur noch schöner. Es fiel ihm schwer , sich zu konzentrieren. Sie hielt ihn also für ziemlich gut aussehend. Ja! Strike! „Nein, aber mich scheint ja auch niemand zu vermissen. Müsste nicht zumindest mein Arbeitgeber nach mir suchen?“
    „Du hast eindeutig einen texanischen Akzent. Vielleicht wirst du in Texas gesucht.“
    „Triple L wird das sicher nicht überprüft haben.“
    „Du hättest nicht davonrennen sollen. Er kann dir vielleicht doch helfen.“
    Er schnaubte. „Was hab ich dann hier gemacht? Verdammt!“ Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Kaffee in seinem Becher schwappte über. „Tut mir leid.“
     
    *
     
    Er sah verloren aus. Es musste furchtbar sein, sich nicht erinnern zu können . S ie konnte verstehen, dass er mit der Faust auf ihren Küchentisch einhämmerte. Sie war die falsche Person für dieses Erinnerungsspielchen. Sie hatte keine Ahnung, wie man jemandem helfen konnte , sich wieder zu erinnern. Sie holte einen Lappen und wollte die Kaffeepfütze wegwischen. Er nahm ihn ihr aus der Hand.
    „Lass nur, ich mach das, war schließlich meine Schuld.“
    Die kurze Berührung seiner Hand hatte ausgereicht , um erneut die Hitze in ihrem Inneren zu entfachen. Am liebsten hätte sie ihn umarmt. Geküsst und seinen stahlharten Körper an allen Stellen ausführlich gestreichelt. Aber sie beobachtete nur, wie er den Lappen sorgsam zusammenfaltete. Sie setzte sich wieder.
    „Du bist ein ordentlicher Typ, so viel ist sicher.“ Sie sah auf den Lappen und John lächelte.
    Sie probierte eine neue Strategie.
    „Was ist deine Lieblingsfarbe?“
    „Orange.“
    „Lieblingsessen?“
    „Ein riesiges blutiges Steak.“
    „Footballmannschaft?“
    „Die Texas Longhorns.“
    Sie lachte. „Du bist wirklich ein Texaner. So wie du aussiehst , könntest du sogar bei ihnen gespielt haben.“ E s schien , als hätte ihn et was erschreckt. „Was ist los?“
    „Hab ich nicht gesagt, orange sei meine Lieblingsfarbe?“
    „Ja.“ Er sah aufgeregt aus und das riss sie mit. „Kannst du dich an was erinnern?“
    „Ich war auf der University of Texas in Austin. Die Trikots von den Longhorns sind orange. Ich liebe diese Mannschaft. Ich komme aus Austin!“ Er sprang auf. „Ich kann mich ganz genau an die Stadt erinnern!“
    Jetzt sprang auch sie auf. „Das ist großartig. Mach weiter.“
    Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Aber ich kann mich an keine Namen erinnern.“
    „Das ist erst mal unwichtig. Hast du Football gespielt? Oder erinnerst du dich daran, was du studiert hast? Konzentrier dich auf die Uni.“
    Sie standen mitten in der Küche. Es war wie ein Reflex. Sie nahm seine Hand und drückte sie. Er schien es nicht zu bemerken. Hochkonzentriert schaute er auf einen Punkt an der Wand. „Ich sehe die Hörsäle vor mir, auch die Sportanlagen. Ich habe nicht selbst Football gespielt. Ich glaube, ich habe Tennis gespielt. Sehr gut sogar.“
    Er überlegte und sie

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