Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
Vom Netzwerk:
das war jetzt eh egal. Zu spät. Jetzt zählte es nur noch , seinem kleinen armseligen Leben einen Sinn zu geben. Ob Aidan stolz auf ihn wäre? Er würde ohnehin sterben, also konnte er es auch für einen guten Zweck tun. Menschen vor einer eventuellen Naturkatastrophe retten. Das hatte doch was.
    Wie er erwartet hatte, kam von der anderen Seite des Spiegels keine Reaktion. Musste er halt andere Maßnahmen ergreifen. Er grinste in den Spiegel, konnte es nicht lassen , die Zunge herauszustrecken und ging wieder zu seiner Zentrale. Er schaute in die Kamera, die auf den Monitor des Hauptrechners gerichtet war. „Also Leute, wenn ihr mir jetzt nicht sofort Evans ranschafft, teile ich dem Weißen Haus mit, was hier läuft! Ich muss nur ein paar Tasten drücken.“ Langsam senkte er seine Finger auf die Tastatur.
    Im nächsten Moment wurde die Tür aufgeschlossen. Godzilla kam herein, die Waffe auf ihn gerichtet, und dann sprach er in sein Head Set: „43 hier, Mr. Turner. Wir haben ein kleines Problem.“
    43? Die Godzillas waren nach Nummern sortiert. Barrett gab sich keine Mühe , den Lacher zu unterdrücken. Turner brauchte nicht lange, er schien in der Nähe gewesen zu sein. Die polierte Glatze erschien hinter 43.
    „Was ist hier los?“
    „Ich wollte Ihren Boss sprechen. Welche Nummer haben Sie eigentlich?“
    Für einen Moment sah Turner verwirrt aus. „Der ist unabkömmlich.“
    „Ach ja, mir doch scheißegal. Wir beenden das hier. Sagen Sie ihm, ich werde jetzt die Daten an das Weiße Haus schicken und alle entsprechenden Stellen informieren, dass sie evakuieren sollen. Ich hätte das ja gern persönlich mit ihm geregelt, aber wenn er nicht will …“
    Barrett zuckte mit den Schultern, er war längst nicht so ruhig , wie er tat. Würden sie ihn sofort erschießen? Er ging zu seiner Tastatur. Er schaffte es gerade mal , den Bildschirmschoner wegzudrücken, da hatte Godzilla 43 ihn auch schon im Schwitzkasten.
    Turner schüttelte den Kopf. „Sie werden weiter Ihre Arbeit tun. Sonst lasse ich Sie langsam in Scheiben schneiden.“
    Das war ernst gemeint. Godzilla hatte ihn von hinten fest gepackt. Der Typ hielt ihn locker mit einem Arm im Schwitzkasten. Der andere Arm tauchte in Barretts Blickfeld auf. Und das Messer. Barrett schrie nicht, als das Messer seine Wange aufschlitzte, vom Auge bis zum Mundwinkel. Der Schmerz war fast unerträglich, der Schnitt musste verdammt tief gehen. Aber das war es wert. Das Ablenkungsmanöver hatte funktioniert. Nur so hatte er die nötige Zeit gewonnen. Ein Blick auf den Bildschirm sagte ihm, dass die Nachricht an das Pentagon herausgegangen war.
     
     
    New Orleans
     
    Aidan konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Die kurze Zeit als 14 -J ähriger in dieser Gang hatte ihr Gutes gehabt. Autos kurzschließen konnte er immer noch. Voll getankt war die Kiste auch. Hervorragend. Irgendwann konnte er den Wagen zurückgeben, aber jetzt musste er nach Baton Rouge. Die Erinnerung an den Abend, als man ihm eins übergebraten hatte und er im Mississippi gelandet war, war klar und deutlich. Auch die Ereignisse, die dem vorausgegangen waren.
    Eines Abends war er nach Hause gekommen. Sein Bruder hatte nicht wie sonst an seinem Rechner gesessen. Kurz darauf hatte er die Nachricht auf seinem Handy gehabt. Treffpunkt Baton Rouge am Hafen, wenn er herausfinden wollte, wo sein Bruder sich aufhielt. Er hatte gedacht, er sei vorbereitet gewesen. Aber die Waffe hatte nicht gereicht. Auch die Information nicht, die er dem Rechner seines Bruders entlockt hatte. Zu oft hatte Barrett ihn eingeweiht, in das, was er getan hatte. Mittlerweile war auch Aidan in der Lage zu erkennen, was Barrett getan hatte.
    Er hatte sich mit den falschen Leuten angelegt. War in Cameron Evans System eingedrungen. Er musste etwas entdeckt haben. Etwas, das Evans Pläne ins Weiße Haus aufzusteigen , durchkreuzen würde. Sie hatten seinen kleinen Bruder. Wenn sie Barrett hätten umbringen wollen, hätten sie das längst tun können. Vielleicht hatten sie das auch, aber daran wollte er keinen Gedanken verschwenden. Ein Mann mit Barretts Fähigkeiten wäre sicher nützlich für Evans. Jetzt würde er seinen Bruder da raus holen. Er hatte einen Fehler begangen. Anstatt mitzuspielen und sich am Mississippi mit ihnen zu treffen, hätte er vor ein paar Wochen schon direkt zu Evans gehen sollen.
    Aidan hielt sich penibel an die Verkehrsordnung. Selbst als hinter ihm jemand ungeduldig hupte, weil er bereits bei gelb angehalten

Weitere Kostenlose Bücher