Stuermische Gefahr
im Krankenhaus erwartet.“
„Das werden Sie nicht. Sie haben heute Morgen die Kündigung eingereicht und brechen zu einer Weltreise auf.“
„Damit kommen Sie nicht durch.“
Turners grüngraue Augen funkelten. „Mr. Evans kommt immer mit allem durch.“
*
Etwas ging hier vor sich. Barrett überlegte fieberhaft, ob er das zu seinem Vorteil nutzen konnte. Evans war in den letzten Stunden nicht mehr aufgetaucht. Er hatte nicht gut ausgesehen, irgendwie krank. Dann der Typ, der gestern in seinem Zimmer aufgetaucht war. Er hatte sich frei im Haus bewegen können, aber freiwillig war der sicher auch nicht hier.
Er überprüfte wieder die Wetterdaten. Da hatte sich ein Hurrikan der Stärke 1 zusammengebraut , und er würde Kurs auf Florida nehmen. Man musste die Menschen in Florida warnen. Schlimm würde es vielleicht nicht werden, aber es fiel ihm immer schwerer , genau das Gegenteil zu tun. Entwarnungen an die entsprechenden Stellen zu schicken. Was, wenn das Ding dann weiter landeinwärts zog, als schwerer Sturm?
Normalerweise schwächten sich Hurrikane an Land ab. Aber auch ein schwerer Sturm konnte noch jede Menge Schaden anrichten und Menschenleben kosten. Die zweite Variante wäre um ein vielfaches schlimmer. Katrina könnte die Küste Floridas nur streifen und dann im Golf von Mexiko neue Kraft tanken. Katrina könnte Kurs auf die Südstaaten nehmen. Darauf mussten die Leute vorbereitet werden. Wenn er ein Mal in seinem Leben etwas richtig machen wollte, dann musste er jetzt damit anfangen. Barrett stand auf und drehte sich zu dem falschen Spiegel. „Hey! Ich will mit Evans reden. Sofort.“
Seine Stimme klang fest. Er war nicht aufgeregt. Er wusste, was er zu tun hatte. Es gab jetzt kein Zurück mehr.
New Orleans
Scarlett hatte gedacht, dass sie nicht würde schlafen können, aber als Lily von der Nachtschicht kam, war sie überrascht, dass es bereits Morgen war.
„Bleib ruhig liegen. Ich muss mich erst noch um meine Mutter kümmern, bevor ich mich hinlege.“ Sie ging aber nicht nach unten , setzte sich stattdessen auf das Bett. Sie schüttelte den Kopf und Scarlett setzte sich beunruhigt auf.
„Was ist los?“
„Ich habe das Gefühl, die ganze Welt spielt verrückt. Del Monte hat heute Morgen ein Fax geschickt. Seine Kündigung. Er ist auf Weltreise. Das Fax ist am Flughafen aufgegeben worden.“
„Was?“
„Ich verstehe das nicht.“
„Da stimmt was nicht.“
„Was soll da nicht stimmen? Vielleicht war er ausgebrannt. Genug Geld verdient hat er, außerdem ist er von Haus aus stinkreich.“
In Scarletts Kopf wirbelten die Gedanken. Das waren einfach zu viele Zufälle. „Er steckt mit drin. Er gehört zu Evans.“
Lily sah sie aus ihren großen Augen erstaunt an. „Quatsch.“
„Überleg doch mal. Er war es, der Aidan operiert hat, das war doch alles irgendwie fingiert. Lance steht auf Camerons Gehaltsliste. Deswegen hat er sich auch die ganze Zeit an mich rangemacht. Er hat sich nie ernsthaft für mich interessiert.“
„Und warum sollte er jetzt verschwinden?“
„Weil Manor versagt hat und ich es weiß.“
Lily nahm Scarletts Hand. „Süße, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber machst du nicht etwas viel Wirbel? So ein Aufwand nur um dich zu finden?“
„Ich weiß es klingt paranoid. Aber Cameron ist verrückt. Und wer weiß, vielleicht geht es nicht nur um mich.“
„Zara wird gleich Madame Phoebe fragen, ob du das Auto haben kannst.“ Lily erhob sich. „Leider kann Ruby dir keine falschen Papiere beschaffen, es tut mir wirklich leid.“
„Das muss es nicht. Ihr habt mir schon so sehr geholfen. Ich komme schon klar. Die werde ich mir schon noch besorgen, Hauptsache ich bin erst mal mobil und kann von hier verschwinden.“
Als Lily den Raum verlassen hatte , fiel die Maske der Zuversicht von Scarlett ab. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen. Heute Nacht hatte sie einen Traum gehabt. Es war nur ein Traum, aber vielleicht wäre es Zeit , auch mal einen Traum in die Tat umzusetzen. Sie hatte sich von Cameron befreit. Sie war in die Höhle des Löwen marschiert und hatte ihn getötet.
Sie brauchte nur noch eine Waffe.
Villa von Cameron Evans, Baton Rouge
Barrett betrachtete sich in dem falschen Spiegel. Eigentlich sah er verdammt gut aus. Er löste seinen Zopf und strich sich die Haare glatt. Er hätte mehr aus seinem Leben machen können. Mehr Frauen aufreißen, stattdessen hatte er sich hinter seinem Rechner vergraben. Aber
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