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Stürmische Romanze

Stürmische Romanze

Titel: Stürmische Romanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media GmbH
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der Rasen übersät mit den weißen Blütenblättern der Mandelbäume.
    Tante Maria sah sich begeistert um, betrachtete die farbenprächtigen Blumen und wunderschönen Bäume. Am anderen Ende des Gartens angekommen, wandte sie sich unvermittelt zu ihm um.
    „Etwas ist nicht in Ordnung, Giovanni, das spüre ich. Was ist es?“ fragte Maria. Sie war eine kluge, einfühlsame Frau, und als Giovanni nichts erwiderte, fuhr sie fort: „Du und Anna, ihr habt nicht zueinander gepasst. Du bist viel zu fortschrittlich und eigenständig, um dich von Traditionen einengen zu lassen. Das habe ich auch deinem Vater gesagt. Wenn man einen so jungen Mann nach Amerika schickt, muss man sich nicht wundern, wenn er danach gegen Konventionen verstößt.“
    „Ich habe Anna geliebt.“ Giovanni seufzte. „Ich wollte ihr niemals wehtun.“
    „Natürlich hast du sie geliebt“, stimmte seine Tante zu. „Aber es gibt eben verschiedene Arten von Liebe. Auf mich habt ihr mehr gewirkt wie Bruder und Schwester.“ Nachdenklich blickte sie ihn an. „Ein Mann wie du sehnt sich nach leidenschaftlicher Liebe.“
    „Ach
zia Maria
.” Giovanni lächelte ein wenig spöttisch, aber liebevoll.
    „Du glaubst wohl, dass ich davon keine Ahnung habe, nur weil ich älter bin!“ neckte sie ihn.
    Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht!“
    „Die Sizilianer sind das verschlossenste Volk der ganzen Welt. Auf Grund unserer Geschichte mussten wir immer sehr verschwiegen sein.“ Unvermutet lachte Maria. „Ich allerdings bin ganz anders. Meine Mutter war oft verzweifelt, weil ich meine Zunge einfach nicht im Zaum halten konnte.“ Sie wurde wieder ernst. „Kate bedeutet dir sehr viel, stimmt’s?“
    Giovanni schwieg. Er war es nicht gewohnt, über seine Empfindungen zu sprechen. Doch die Schuldgefühle lasteten schwer auf ihm, und so vertraute er sich seiner Tante an.
    „Was auch immer ich für Kate empfinde – ich befürchte, für uns beide ist es vielleicht schon zu spät.“
    Maria runzelte die Stirn. „Warum ist sie dann mit dir hergekommen?“
    Voller Schmerz blickte Giovanni sie an. Erst nach einer Weile konnte er sprechen. „Sie erwartete ein Kind von mir,
zia Maria
.“
    „Hat sie es verloren?“ fragte Maria sanft.
    Er nickte. „Ja. Kurz nachdem sie mir von der Schwangerschaft erzählt hatte. Ich war … ich war so wütend – auf sie, aber auch auf mich. Das Baby war nicht geplant.“
    Ernst blickte seine Tante ihn an. „Was ist dann passiert?“
    „Ich … ich habe mit ihr geschlafen“, sagte Giovanni ausdruckslos. „Und binnen einer Stunde hatte Kate eine Fehlgeburt.“
    „Und du glaubst, du wärst daran schuld?“
    „Natürlich!“ rief Giovanni. „Hätte ich das nicht getan, wäre das Kind nicht gestorben!“
    Maria schüttelte den Kopf. „Sei nicht albern, Giovanni.“ Sanft legte sie ihm die Hand auf den Arm. „Glaubst du wirklich, dass eine schwangere Frau bis zur Geburt ihres Kindes nicht mehr mit ihrem Partner schlafen darf?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Es ist nun einmal passiert. Und niemand ist schuld daran. Vielleicht hätte Kate das Baby ohnehin verloren. Aber auf keinen Fall verursacht Sex eine Fehlgeburt.“
    „Ich habe Kate so unglücklich gemacht“, sagte Giovanni verzweifelt.
    „Und dich selbst offenbar auch. Aber du darfst nicht zulassen, dass dadurch zerstört wird, was euch verbindet.“
    Und was genau war das? Giovanni wusste es nicht. Er hatte es Kate nie gesagt – oder sie danach gefragt.
    „Du musst mit Kate unbedingt darüber sprechen“, sagte Maria eindringlich.
    „Ich weiß.“
    Am folgenden Morgen fuhren sie ins Landesinnere der Insel. Kate versuchte sich über die wunderschöne Landschaft zu freuen und nicht daran zu denken, dass das Ende ihrer gemeinsamen Zeit mit Giovanni unaufhaltsam näher rückte. Schon am nächsten Tag würde sie zurück nach England fliegen. Die Zeit auf Sizilien mit Giovanni würde bald nur noch eine schmerzlich schöne Erinnerung sein.
    Sie hatte nachts oft wach gelegen und sich den Abschied ausgemalt. Doch jetzt empfand sie keinen Schmerz, sondern fühlte sich wie betäubt. Inständig hoffte Kate, sie würde stark sein und nicht zusammenbrechen, wenn sie sich schließlich voneinander trennten.
    Zum Glück lenkte die atemberaubende Umgebung sie ein wenig ab. Sie folgten einer schmalen Straße, die sich durch die Berge wand. Kate betrachtete die Häuser mit den roten Dächern an den steilen Hängen. Die Dörfer machten fast den Eindruck,

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