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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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»Wenn du schon unbedingt ein so unüberlegtes Blatt spielen willst, dann geh die Sache wenigstens klug an.« Er beugte sich dicht an Magnus heran und deutete mit seiner dürren Hand fuchtelnd auf den von Debütantinnen wimmelnden Ballsaal. »Sichere dich ab.«
    Magnus wurde der Kragen eng. Es war sein Leben, verdammt noch mal. Sein Dilemma. Er würde es auf seine Art handhaben. »Glauben Sie mir, Onkel, ich bin nicht zu stolz, eine Mitgift zu heiraten, um Somerton zu retten«, erklärte Magnus schließlich. »Aber ich werde es nur als aller letzten Ausweg tun.«
    Pender war unversöhnt. »Ich habe dir meinen Rat gegeben, Junge. Nimm ihn an.«
    Oder auch nicht . Magnus nickte verhalten. Es war ein kluger Rat, um des Geldes willen zu heiraten. Es war auf alle Fälle weniger riskant. Doch er hatte praktisch alles, was er besaß, auf die Promise gesetzt und würde darauf vertrauen, dass seine Investition sich auszahlte.
    Um seinem Onkel zu verstehen zu geben, dass er die Unterhaltung als beendet betrachtete, drehte Magnus sich um und schaute den Tänzern zu, die einander umkreisten, aneinander vorbeiglitten und schließlich, als das Orchester die letzte Note spielte, zwei perfekte Reihen bildeten.

    Jeder einzelne von ihnen war geschniegelt und aufgeputzt, in Kleidung wie in Manieren. Wie fremdartig diese Leute doch anmuteten.
    Er selbst wüsste nicht einmal, wie er unter den Mitgliedern der gehobenen Gesellschaft eine Braut finden sollte - von einer reichen Braut ganz zu schweigen. Er war schließlich Schotte, kein manierierter Londoner. Sicher, er war in England zur Schule gegangen und konnte das geschliffene Benehmen der feinen Gesellschaft vortäuschen, wenn es ihm zupasskam, doch es war die ungebändigte Wildheit des Hochlands, die sein Herz schlagen ließ und durch seine Adern strömte.
    Der Tanz war gerade zu Ende, als Magnus in einiger Entfernung eine junge Frau bemerkte. Ihr Gesicht war hinter einem Spitzenfächer verborgen, während sie die Tanzfläche mit einem sehr stattlichen Gentleman verließ.
    Er sah, wie sie eine scharlachrot umrandete Karte aus der versteckten Tasche im Rock ihres Ballkleids zog und sie verstohlen ihrem Tanzpartner reichte. Der Gentleman las die Karte, dann starrte er die Frau mit offenem Mund an, während sie sich auf dem Absatz umdrehte und die Tanzfläche verließ.
    Dieser seltsame Austausch hätte Magnus normalerweise nicht interessiert, doch die Tatsache, dass die junge Frau gleich darauf ihn direkt anstarrte, weckte sehr wohl seine Neugier. Magnus beobachtete, wie sie sich zu einer lebhaften Runde von älteren Frauen gesellte, die mit dem Rücken zu ihm standen und sich mit ihrer hochgeschätzten Gastgeberin unterhielten.
    Er wollte gerade den Blick abwenden, als die dreiste junge Dame sich umdrehte und ihn kess über den Rand ihres Fächers hinweg von Kopf bis Fuß musterte.
    Was in drei Teufels Namen? Sie hatte nun seine volle Aufmerksamkeit.

    Amüsiert beobachtete er, wie ihr neugieriger Blick langsam und aufreizend an seinem Körper hinaufwanderte. Du kleiner Satansbraten . Ein schelmisches Grinsen spielte um Magnus’ Lippen.
    Für einen flüchtigen Moment trafen sich ihre Blicke. Magnus stockte. In jenem Moment war er beinahe überzeugt davon, dass er jene Augen kannte. Ach, sehr unwahrscheinlich. Er war erst wenige Wochen in London. Und doch hatten diese Augen etwas seltsam Vertrautes. Magnus neigte seinen Kopf zum Gruß.
    Doch als die junge Frau seine Aufmerksamkeit bemerkte, riss sie ihre Augen weit auf und stolperte unwillkürlich einen Schritt zurück, so als hätte sie jemand mit Eiswasser bespritzt.
    Magnus schürzte befriedigt die Lippen. Geschieht dir recht, mein kleiner Frechdachs. Und jetzt nimm den Fächer herunter, und lass mich dein Gesicht sehen.
    So als wollte sie ihm trotzen, hob die junge Lady ihren vermaledeiten Fächer noch höher und verbarg ihr Gesicht gänzlich. Dann raffte sie den Rock ihres zarten blauweißen Kleides mit einer Hand und kehrte Magnus den Rücken zu.
    Nanu, sollte er das als Herausforderung auffassen? Fasziniert wandte sich Magnus an seinen Onkel. »Was wissen Sie über das Mädchen da drüben?«, fragte er und deutete mit einem Nicken auf seine ehemals glühende Bewunderin.
    Penders Miene erhellte sich. »Schön zu sehen, dass du auf meinen Rat gehört hast.« Er klemmte sein Monokel ins Auge und spähte quer über die Tanzfläche. »Welches Mädchen genau hast du ins Auge gefasst?«
    »Man kann ihr Gesicht von hier nicht sehen,

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