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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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hatte es mit seiner Narretei zu weit getrieben. Und jetzt hatten die beiden Kupplerinnen Blut geleckt. Sie musste irgendetwas sagen, irgendetwas tun, irgendeinen Weg finden, die Unterhaltung in andere Bahnen zu lenken.
    »Lord Somerton.« Eliza ließ sich seinen Namen wie ein Bonbon auf der Zunge zergehen. »Wir sind einander zuvor noch nie begegnet, dessen bin ich gewiss, doch Ihr Titel ist mir nicht unbekannt.«
    Bei ihren Worten ließ der Earl ihre Hand los. Einen flüchtigen Moment lang verdüsterte sich sein Blick. Es war unwahrscheinlich, dass jemand anders es gesehen hatte, doch Eliza hatte die sonderbare Wandlung bemerkt.
    »Mein Bruder hat vor mir den Titel getragen«, sagte er. Seine Stimme hatte alle Wärme verloren, sosehr er sich auch um einen gelassenen Tonfall bemühte. »Er hat London oft besucht. Vielleicht haben Sie seine Bekanntschaft gemacht.«
    Seine schroffe Antwort verunsicherte Eliza, und sie lächelte
freundlich, um ihn zu besänftigen. »Es tut mir leid, Mylord. Ich … weiß es nicht. Andererseits habe ich in meiner kurzen Zeit hier in London so viele Leute kennengelernt.«
    »Verstehe«, erwiderte Lord Somerton, und seine Stimme wurde schlagartig sanfter.
    Plötzlich gab es draußen einen Aufruhr. Laute Rufe, die sich darüber beschwerten, dass die Kutsche der Feathertons den Weg versperrte, setzten der Unterhaltung ein Ende.
    »Lord Somerton«, flötete Tante Letitia. »Es war uns ein großes Vergnügen, Sie wiederzusehen.« Sie reichte dem Earl ihre Hand.
    »Das Vergnügen war ganz meinerseits«, sagte er und gab ihr einen galanten Handkuss.
    Tante Letitia lief feuerrot an, und ein leises Kichern entschlüpfte ihren rot geschminkten Lippen.
    Angespornt von ihrer Schwester, streckte auch Tante Viola dem Earl ihre gebrechliche Hand hin. »Ich hoffe, dass wir Sie alsbald wiedersehen werden«, kicherte sie.
    »Ich halte das für ziemlich gewiss«, antwortete Lord Somerton. Er nickte Grace zu, dann wandte er sich von den anderen ab und ergriff Elizas Hand.
    Der Earl hauchte einen Handkuss auf Elizas behandschuhte Finger, dann richtete er sich wieder auf und zwinkerte ihr dabei zu. Er zwinkerte ihr zu! Und so etwas bei Hofe.
    Eliza sah ihn missbilligend an, doch er grinste nur und wandte sich dann wieder ihren betagten Tanten zu.
    »Einen guten Tag noch, Ladys«, verabschiedete er sich mit ausgesuchter Höflichkeit, so als wäre nichts geschehen. Aber soweit es ihre Schwester oder ihre Tanten betraf, war natürlich auch nichts geschehen.
    »Auf Wiedersehen, Lord Somerton«, zwitscherten die Tanten, und auch Grace stimmte mit ein, während sie sich zu ihrer Kutsche aufmachten.

    Sobald sie eingestiegen waren, beugte Eliza sich zum Wagenfenster und schaute mit müßigem Blick zu, wie Lord Somerton in seine eigene Karosse stieg und in der Ferne verschwand.
    Als sie sich auf ihrem Sitz zurücklehnte, erkannte Eliza augenblicklich ihren Fehler. Ihre Tanten hatten sie beobachtet und saßen nun quietschvergnügt da und grinsten wie Honigkuchenpferde.
    »Ich bin nicht an Lord Somerton interessiert«, erklärte sie den beiden.
    »Wenn du das sagst, Eliza«, erwiderte Tante Letitia. Dann hielten sich beide Tanten ihre behandschuhten Hände vor den Mund und kicherten.
    Eliza verdrehte die Augen. Ach, hol’s der Teufel . Es war ganz offensichtlich. Die Kuppeloffensive ihrer Tanten hatte begonnen, und sie hatten sich Lord Somerton, Gott stehe ihm bei, zum Ziel auserkoren.

Regel drei
    Benutze einheimische Führer, um dir einen Vorteil über das Gelände zu verschaffen.
    Dutzende von Bienenwachskerzen flackerten vor blitzblanken, reich verzierten Spiegeln und tauchten den Ballsaal der Greymonts in ein märchenhaftes goldenes Licht.
    Obgleich bereits mehrere Soireen und Hauskonzerte die neue Saison eingeläutet hatten, war das heutige Fest ein besonderes gesellschaftliches Ereignis. Es war der erste Ball, eine prunkvolle Veranstaltung, zu der alle Angehörigen der feinen Gesellschaft gekommen waren. Einschließlich des neuen Earls von Somerton, dessen Namen, sehr zu seinem Verdruss, alle Debütantinnen auf ihren Lippen zu tragen schienen.
    »Ich muss schon sagen, Somerton«, sagte sein Onkel, William Pender, und deutete mit einem Nicken auf die prächtig herausgeputzte Schar, »du schindest heute Abend bei den Ladys mächtig Eindruck.«
    Magnus betrachtete die immer näher heranpirschenden jungen Damen mit einem gelangweilten Seufzen. »Heiliges Kanonenrohr, die werden sich gleich auf mich stürzen wie

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