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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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schnellte eine schreiende Megäre unter ihren Decken hervor und griff ihn an. Das Vieh krallte sich mit spitzen Krallen in seinen linken Arm, und seine Zähne drangen durch seinen Mantel und bissen ihn bis aufs Blut. Überrascht schüttelte er das Biest von seinem Arm ab und holte instinktiv zum Vergeltungsschlag aus.
    »Nein!« Gwynne begegnete seiner Macht mit einer Druckwelle, die ihn von ihrem Bett stieß und seinen Angriff neutralisierte. Er stolperte rückwärts und hielt sich an einem Stuhl fest, um nicht zu stürzen. Seiner Stärke beraubt, kostete es ihn alle Kraft, nach Atem zu ringen.
    Als er versuchte, die Wirkung ihres Verteidigungszaubers abzuschütteln, kroch sein Angreifer auf ihn zu, bereit, ihn erneut zu attackieren. Es war Gwynnes verdammter Kater, der in der Dunkelheit kaum auszumachen war, weil sein Fell sich so gesträubt hatte, dass er doppelt so groß wirkte. Wildkatzen waren die grimmigsten Jäger in Großbritannien, und dieser geduckte Mischling schien bereit zu sein, ihm die Kehle zu zerreißen.
    Ehe die Katze erneut angreifen konnte, schoss Gwynne vor und fing Lionel in einem Handtuch. Rasch umwickelte sie die strampelnden Beine, um nicht selbst verletzt zu werden. »Es ist alles in Ordnung, Lionel«, sagte sie beruhigend. Duncan spürte das Prickeln von Magie. Sie benutzte einen Beruhigungszauber ebenso selbstverständlich wie ihre Worte und die Liebkosung. Der Kater hörte auf, gegen sie zu kämpfen, und sein Fell glättete sich. »Keine Sorge, mein Süßer, mein Mann wird mich nicht vergewaltigen«, gurrte sie. Sie hob den Kopf und blickte Duncan an. »Ich werde es nicht zulassen.«
    Benommen fragte er sich, ob er seine Frau gegen ihren Willen genommen hätte. Bestimmt nicht. Doch sobald er sie berührte, schwand seine Beherrschung … Er holte unsicher Luft. »Ich werde dir nie etwas antun, mo càran. Aber leugne du nicht, was zwischen uns ist. Lust ist ein großes Geschenk, und wir können durch sie wieder zur Einigkeit zurückfinden.«
    Mit reglosem Gesicht schmiegte sie den Kater an ihre weichen, aufreizenden Brüste. »Lust ist diesmal keine Antwort, Duncan. Die Probleme sind zu groß und gefährden zu viele Menschen.«
    Der letzte Rest von Verlangen, das er verspürt hatte, war verschwunden. »Wenn das Konzil gehofft hat, du könntest mich in den Wahnsinn treiben, haben sie recht behalten.« Er sank in den Stuhl, der seinen Sturz aufgehalten hatte. Die Kraft kehrte zurück, wenn auch sehr langsam. »Ich hätte daran denken sollen, dass Bezaubernde ein besonderes Talent für Verteidigungszauber haben, da sie mehr Schutz brauchen als andere Frauen. Ich muss mich wohl bei dir bedanken, dass du keinen Feuerzauber gewirkt hast.«
    Sie hockte auf der Bettkante und hielt die Katze wie einen Schutzschild an sich gedrückt. »Es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe. Aber ich hatte Angst, du tötest Lionel vielleicht versehentlich.«
    »Wenn ich ihn töte, wird es nicht versehentlich geschehen.« Als er ihren Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: »Das war ein Scherz. Ich würde dieser boshaften Mieze nicht ein Haar krümmen.« Er rieb sich die schmerzenden Schläfen und wünschte, er hätte weniger Whiskey getrunken. »Das Tier ist wirklich dein Seelenfreund.«
    »Wächter haben keine Seelenfreunde. Er ist nur eine Katze. Eine treue Katze, die dachte, ich sei in Gefahr.« Ihr Blick glitt zu seiner linken Hand. »Du trägst nicht mehr Adam Macraes Ring. Hast du ihn abgelegt, damit du die Verbindung deines Clans zum englischen Thron leugnen kannst?«
    Er hatte geplant, den Ring wieder auf den Finger zu stecken, bevor er Dunrath betrat. Doch als Gwynne ihm in den Bergen entgegengekommen war, hatte er es vergessen. Er zog den Ring aus der Tasche und schob ihn auf den Finger. Im selben Moment traf ihn ein unangenehmer Energieschlag. Er starrte auf den glitzernden Saphir und fragte sich, ob Adams Geist ihn so für seine Taten strafte. Stumm verfluchte er den Whiskey, der ihm so abergläubische Gedanken einflüsterte. Er nahm den Ring ab und verstaute ihn wieder in der Tasche.
    »Wir können nicht gemeinsam unter Dunraths Dach leben. Wir werden einander in den Wahnsinn treiben«, sagte sie ruhig. »Ich werde am zweiten Weihnachtstag abreisen.«
    »Nein!«, rief er. Ihn ängstigte der Gedanke, sie könnte nie wieder zurückkehren, wenn sie das Tal verließ. »Wenn jemand geht, dann werde ich es sein. Ich wollte nur bis Hogmanay bleiben, aber stattdessen werde ich schon morgen

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