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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Allein gelassen in der Hölle.
    Imre . Der törichte, mädchenhafte Teil ihres Gehirns klammerte sich an die vergebliche Hoffnung, dass vielleicht, nur vielleicht, diese Videoaufnahmen nur zustande gekommen waren, um Imre zu schützen, dass Val keine andere Wahl gehabt hatte. Vielleicht …
    Doch Novak schüttelte bereits den Kopf und drohte ihr tadelnd mit dem Finger. »Ich weiß, was dir durch den Sinn geht«, sagte er hinter seinem blutbefleckten Taschentuch. »Vergiss deine romantischen Ideen. Hat er dir diese herzzerreißende Geschichte erzählt, dass ich seinen alten Ziehvater als Geisel hätte und drohte, ihn in Stücke zu schneiden, sollte er dich nicht ausliefern?«
    Tamara gab keine Antwort.
    »Wir haben dieses Szenario zusammen ausgetüftelt. Und gestern hat er dir hoffentlich wie vereinbart von Imres heldenhaftem Opfer erzählt? Hat er dich angefleht, mit ihm wegzulaufen und in romantischer Glückseligkeit auf irgendeiner grünen Insel in der Ägäis zu leben? Wie ich sehe, hat er das. Dieser schlimme Junge. Er wird den fetten Bonus, den ich ihm versprach, definitiv einstreichen dürfen. Er hat sich jeden Penny davon verdient.« Novak trat näher und starrte sie an, als wollte er sie bei lebendigem Leib fressen. »Lass mich dir demonstrieren, wie sehr Vajda dich liebt, Tamara.« Er schaute zu András. »Zieh das Seil straff«, befahl er. »Bis ihre Füße in der Luft sind. Zehn Sekunden lang.«
    András gehorchte bereitwillig. Der Strick riss sie von den Füßen.
    Sie hasste sich selbst für ihre Schreie, die ihre Kehle zu zerreißen schienen. Und für ihre Verletzbarkeit. Sie hasste sich dafür, Val auch nur einen Moment geliebt, ihm geglaubt zu haben und dass sie sich hatte schnappen lassen. Für alles, einfach alles. Rachel. Oh, Rachel.
    Tam kämpfte darum, mit der linken Hand einen besseren Halt an dem Seil zu finden. Zehn Sekunden. Zehn Jahrhunderte greller Agonie, die in ihren Nerven detonierte.
    Schluchzend holte sie Luft und hielt durch, halb im Delirium vor Schmerzen …
    Mit einem harten Aufprall landete sie dann wieder auf ihren kraftlosen, gefesselten Knöcheln. Sie versuchte mit aller Macht, bei Bewusstsein zu bleiben, und bemühte sich unter Qualen, wieder aufzustehen.
    »Genug geplaudert.« Plötzlich wirkte der Alte gereizt und erschöpft. »András, hol das Kind. Ich will anfangen.«
    András wickelte das Seil um einen in Hüfthöhe an der Wand montierten Haken und verknotete es mit einem scharfen Ruck. Tam keuchte, als neue Schmerzen durch ihren Körper schossen. Der Mann marschierte zielstrebig aus dem Salon und ließ sie allein mit Novak.
    »Die Dummheit der Frauen überrascht mich immer wieder«, sinnierte er. »Du bist sehr schön, das stimmt, dennoch ist es offensichtlich, was du bist, wofür du existierst. Du bist ein austauschbares Spielzeug, Tamara. Wie könnte ein Mann einer Kreatur wie dir seine Liebe gestehen? Männer lieben keine Frauen wie dich. Sie benutzen sie, und danach entsorgen sie den Abfall.« Er kam einen Schritt näher. »Trotzdem verblüfft es mich, wie leicht du einzufangen warst.«
    Ein Teil von ihr rutschte auf den Knien, nein, auf dem Boden und wimmerte: Ja, es ist wahr, ja, bitte bring mich einfach um, mach der Sache ein Ende .
    Der andere Teil wisperte: Komm noch ein wenig näher, du kranker, abartiger Teufel .
    Sie bewegte die Zungenstecker in ihrem Mund, positionierte die Giftkapsel zwischen ihren Backenzähnen und versuchte, genügend Speichel zu sammeln, um ihre Ladung abzufeuern. Doch das war schwierig, bei ihrem trockenen Gaumen. Sie würde auf den Punkt genau zielen müssen. Sie schniefte ihre nutzlosen Tränen des Entsetzens und der Qual in ihren Mund, damit sie für irgendetwas gut waren.
    Komm schon, alter Mann. Nur noch zwei Schritte. Nur zwei noch, dann verwandele ich deine Organe in zu Brei .
    Schneller. Sie schniefte und schnüffelte. Novak verlagerte sein Gewicht. Die Zeit schien stillzustehen. Tam stand derart unter Hochspannung, dass sie jede noch so winzige Bewegung Novaks wahrnahm, als wäre es ihre eigene.
    Endlich. Die Mixtur aus Tränen und Speichel in ihrem Mund war ausreichend, um zu spucken … ihre Kiefer warteten nur darauf zuzubeißen, ihre Lungen darauf, die nötige Luft zu liefern, um ihr flüssiges Projektil auszustoßen … näher …
    Ding, ding . Ein leises musikalisches Läuten zerstörte den Moment. Novak unterbrach den Blickkontakt und wandte sich der Gegensprechanlage auf dem Tisch zu.
    Tam hätte vor Enttäuschung

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