Stunde der Vergeltung (German Edition)
warm, sein Körper strahlte anziehende männliche Energie ab, die sie ganz und gar durchdrang.
Panik überlagerte das süße Verlangen, und sie brach den Kuss hastig ab. »Nein«, sagte sie atemlos. »Du solltest dein Glück nicht überstrapazieren.«
»Mein Glück?« Janos grinste, und sie war geblendet von seinen unglaublich weißen Zähnen, den tiefen Grübchen. »Es ist dein Glück, bella . Ich möchte dein Glück überstrapazieren. Soweit es geht, und ich denke, das könnte sehr weit sein.«
Tam versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust. »Nein. Hör auf«, befahl sie mit bebender Stimme. »Genug.«
»Lass mich.« Val sank auf die Knie und schob die Hände unter die lockere schwarze Seide ihrer Bluse. »Lass mich dir Vergnügen bereiten. Stundenlang.«
Tam erschauderte, als seine warmen rauen, schwieligen Hände über die empfindsame Haut an ihrem Bauch glitten. Sie schob sein Gesicht von sich, wobei sie seine markanten Knochen und seine heiße samtige Haut spürte. »Du wirst heute Abend kein Glück bei mir haben, du schwanzgesteuerter Mistkerl, also gib es auf!«
Mit resignierter Miene stand er geschmeidig auf.
»Sag mir deinen wahren Namen, wer dich geschickt hat und was zum Teufel du von mir willst«, verlangte sie. »Das ist das Einzige, was ich mir von diesem Treffen versprochen habe. Ich werde nicht gehen, ehe ich es bekomme. Und du auch nicht.«
Jegliche Heiterkeit wich aus seinem Gesicht. Die Energie im Zimmer veränderte sich. Sie wurde kälter. Dunkler.
Oh, nein. Oh, verdammt. Was immer er ihr zu sagen hatte, es würde ihr nicht gefallen – die Erkenntnis traf sie gleich einem Fausthieb. Ihr Magen begann zu schmerzen.
Janos versuchte zu lächeln, doch das Ergebnis war verkrampft. »Versprich mir, dass du mich nicht umbringen wirst.«
Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Ich gebe keine Versprechen.«
Er starrte auf die Überreste ihres Abendessens. »Ich kann dir keinen anderen Namen als Val Janos nennen«, begann er. »Der Name, mit dem ich geboren wurde, hat für niemanden eine Bedeutung, darum können wir es ebenso gut bei Janos belassen. Es ist eine von mehreren Identitäten, die ich benutze. Für meine Arbeit.«
Tam schluckte, machte sich auf das Schlimmste gefasst. Na schön«, sagte sie angespannt. »Wir belassen es bei Janos. Was für eine Arbeit? Wer hat dich geschickt, Janos?«
Sein Adamsapfel hüpfte, als versuchte Val zu sprechen, könnte sich jedoch nicht überwinden, die Worte zu artikulieren. Tams Nacken kribbelte, ein eiskalter Schauer überlief ihre Haut. Ihr Verdacht verhärtete sich zu kalter, schonungsloser Gewissheit. Sie kannte die Antwort.
Die beiden Personen, die am meisten Grund hatten, aktiv nach ihr zu suchen, waren Gabor Novak und Georg Luksch. Novak wollte ihren Tod. Georg wollte sie besitzen. Dieser Mann war nicht hier, um sie zu ermorden, dessen war sie sich ziemlich sicher. Was bedeutete …
»Georg Luksch«, flüsterte sie.
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, er senkte nicht den Blick. Er widersprach auch nicht. Die steinerne Kälte dehnte sich weiter aus.
»Ich arbeite als Agent für PSS «, erklärte er. » Prime Security Solutions . Das ist eine … «
»Private Söldnerarmee. Ja, ich kenne PSS «, sagte sie tonlos. »Also hat Georg dich angeheuert? Wie hast du mich gefunden?«
Er ließ sich lange Zeit mit seiner Antwort. »Über die McClouds«, gestand er schließlich. »Ich habe vor Wochen Kameras vor ihren Häusern installiert. Eines Tages bist du bei Connor McCloud aufgetaucht. Ich schaffte es rechtzeitig dorthin, um deinen SUV mit einem GPS-Tracker zu verwanzen. Es war ein glücklicher Zufall.«
Tam schlug die Hand vor die Augen. »Ich fasse es nicht.« Sie hätte sich für ihre Nachlässigkeit ohrfeigen können. Sie hatte alle in Gefahr gebracht, besonders Rachel. Dabei hatte sie sich so verzweifelt ein halbwegs normales Leben für ihre Tochter gewünscht. Sie hätte wissen müssen, dass das nicht möglich war, solange sie sich in der Nähe von Tam und ihrem realitätsverzerrenden Kraftfeld aufhielt. Vergiss die Normalität. Vergiss alles Gute oder Gesunde. Spar dir die Mühe.
»Es hat eine Weile gedauert.« Janos klang beinahe, als wollte er sie trösten, weil sie es vermasselt hatte. »Wären die McClouds nicht gewesen … «
»Sei still. Sei einfach nur still«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, als ein anderer Gedanke sie durchzuckte. »Was ist mit Erin?«, stieß sie hervor. »Du hast Erin in die Sache verwickelt.
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