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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Halte dich von meinen Freunden fern, hast du mich verstanden? Wenn du ihnen zu nahe kommst, schneide ich dich in blutige Fetzen.«
    »Ich werde weder Erin noch deine anderen Freunde belästigen«, versicherte er ihr.
    Ein noch schlimmerer Gedanke kam ihr, und ihr Magen krampfte sich vor Angst zusammen. »Rachel«, wisperte sie. »Oh, nein. Ich werde dich töten. Ich weide dich aus, reiß dir die Augen raus und breche dir jeden Knochen im Leib, falls du dich an meiner … «
    »Nein, nein«, beruhigte er sie hastig. »Ich habe sie nicht angerührt. Und das werde ich auch nicht. Obwohl das mein ursprünglicher Auftrag war, um sie als Druckmittel bei den Verhandlungen zu benutzen.«
    »Ach ja? Wir verhandeln nicht, Janos. Was auch immer Georg von mir will, meine Antwort lautet: ›Nein, vergiss es. Ich will dich nie wiedersehen, du widerwärtiger Zuhälter. Verpiss dich!‹«
    Sie riss die Tür auf, woraufhin Davy und Nick sie verdutzt anstarrten. »Begleitet dieses verlogene Stück Scheiße auf zwei Beinen vom Grundstück«, befahl sie ihnen mit bebender Stimme. »Solltet ihr ihn je wiedersehen, tötet ihn.«
    Mit Zornestränen in den Augen stürmte sie aus dem Zimmer. Sie verabscheute sich dafür, Janos begehrt zu haben. Sein einziges Ziel war, sie diesem geifernden Perversling Georg Luksch in die Hände zu spielen. Natürlich erst, nachdem er die Ware zuvor selbst getestet hatte. Wieso auch nicht?
    Wenn es eine Sache gab, die sie mehr hasste als alles andere auf der Welt, dann war es das Gefühl, verarscht worden zu sein.

8
    Er hatte versagt. Die Welt, wie er sie kannte, existierte nicht mehr. Val stand mitten im Zimmer und starrte auf die leere Stelle, wo Tamara eben noch gewesen war. Sie war so abrupt davongestürzt und hatte allen Sauerstoff mit sich gerissen. Das Vakuum, das sie zurückgelassen hatte, verursachte ihm ein Brennen in den Lungen. Ein einziges Mal war ihm in seiner Karriere als professioneller Lügner alles scheißegal, und die Frau hatte ihn völlig mühelos durchschaut. Blendwerk. Ein schwarzes Loch. Und was jetzt?
    Mit verwirrter Miene kam McCloud ins Zimmer. »He, Janos«, sagte er mürrisch. »Beeilen Sie sich. Sie haben die Dame gehört. Setzen Sie sich in Bewegung.«
    Val sah den Mann dümmlich an. Ihm tat die Kehle weh, und sein Hirn streikte.
    McCloud machte eine ungeduldige Handbewegung. »Sie haben hier nichts mehr zu suchen. Gehen Sie dorthin zurück, wo immer Sie hergekommen sind, und lassen Sie sich nie wieder blicken.«
    Val richtete sich gerade auf und nahm seinen Aktenkoffer. Im Vorzimmer reichte ihm Nick Ward wortlos seinen Mantel und sein Messer. Mit den steifen Bewegungen eines Roboters zog er ihn sich über und steckte die Klinge ins Holster.
    Ward räusperte sich. »Nehmen Sie es nicht so schwer.«
    Val schaute ihn verständnislos an. »Verzeihung?«
    »Eine Frau wie Tam … « Ward wedelte hilflos mit der Hand. »Das ist, na ja, ihre Art, zu zeigen, dass sie Sie mag.«
    Val überkam der verrückte Drang, zu lachen. »Mich mag? Mich, das verlogene Stück Scheiße auf zwei Beinen, das Sie auf ihren Befehl hin bei erstbester Gelegenheit erschießen sollen?«
    »Ach, nehmen Sie das nicht persönlich«, sprach Ward ihm Mut zu. »Zumindest haben Sie Eindruck bei ihr hinterlassen. Und vertrauen Sie mir, die Braut ist schwer zu beeindrucken.«
    »Das stimmt«, mischte McCloud sich ein. »Sie sind noch am Leben, also muss irgendetwas für Sie sprechen. Und jetzt bewegen Sie sich. Dies ist keine beschissene Therapiesitzung.«
    Die Männer nahmen ihn in ihre Mitte, eskortierten ihn mit dem Aufzug nach unten und führten ihn in stoischem Schweigen aus dem Club. Ein paar hundert Meter von dem Gebäude entfernt ließen sie ihn stehen und marschierten ohne sich noch mal umzusehen zügig davon.
    Unter Aufbietung all seiner Willenskraft riss Val sich zusammen und schaute sich um. Auf der anderen Straßenseite entdeckte er eine gammelige Bar mit nur wenigen Gästen darin. Er würde Trost bei einem Glas Scotch suchen. Fürs Erste konnte er sich ebenso gut weiter wie Val Janos benehmen. Eine bessere Rolle hatte er nicht zu bieten, und schon gar keine, die seine eigene gewesen wäre.
    Nachdem er bestellt hatte, setzte er sich in der hintersten Nische an einen zerschrammten Holztisch und nippte an seinem Glas Glenfiddich. Der Geschmack erinnerte ihn an diese funkelnden schrägen Augen und wie sie ihn über den Rand des Kristallschwenkers hinweg angesehen und taxiert, ihn durchbohrt hatten.
    Er

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