Stunde der Vergeltung (German Edition)
gewählt haben, spiegelt Ihr Streben nach Härte wider. Sie wünschten, Sie wären selbst aus Stahl geschmiedet, hm? Das Einzige, was Ihnen Vergnügen bereitet, ist die Arbeit mit Metall. Scharfe Klingen, Nadeln, Drogen und Gifte. Geheimnisse, die Ihnen als Waffe dienen. Sie träumen von Unverwundbarkeit, aber es ist eben nicht mehr als das: ein Traum. Sie haben einen Panzer um Ihre nicht verheilten Wunden geschaffen.«
Als sie den Kopf zur Seite drehte, rieb ihre Kehle schmerzhaft gegen seinen erbarmungslos zudrückenden Arm. »Nein«, krächzte sie. »Das ist nicht wahr. Das bin ich nicht. Nichts davon. Sie Arschloch.«
Seine Augen wurden schmal. »Sie verstecken sich hinter dem Kind.« In seinem Ton schwang eine plötzliche Erkenntnis mit. »Sie brauchen das Kind. Welchen anderen Grund hätten Sie sonst, weiterzuleben? Wozu morgens aufwachen und Nahrung aufnehmen? Sie brauchen es, um sich von einem Tag zum nächsten zu hangeln. Nicht wahr?«
»Lassen Sie meine Tochter aus dem Spiel.« Tam presste die Lider zusammen. Wegen ihrer gefangenen Hände konnte sie ihren bebenden Mund und ihre tränenden Augen nicht bedecken.
Noch konnte sie den um ihren Oberschenkel geschnallten Alarmknopf erreichen, der dafür sorgen würde, dass Nick und Davy mit gezückten Waffen hereinstürmten. Sie hatten sie angefleht, gedrängt und bearbeitet, das Zimmer mit Mikrofonen verwanzen zu dürfen, um das Treffen zu überwachen, aber da sie eine klugscheißerische Idiotin war, hatte sie nicht gewollt, dass sie die Nasen derart tief in ihre Angelegenheiten steckten.
»Armes, kleines Mädchen«, murmelte Janos. »Zu unschuldig, um zu kapieren, wie sehr Sie es ausnutzen. Und trotzdem erschrecken Sie mitten in der Nacht über sich selbst wegen dem, was Sie sich selbst zumuten. Die Verletzbarkeit, die viele Arbeit, die Zeit, der Lärm. Die Verantwortung. Fragen Sie sich manchmal, ob das Überleben das alles überhaupt wert ist? Ob der Tod nicht weniger beängstigend wäre? Weniger mühsam?«
Ihr Körper bebte in seiner harten Umklammerung. »Leck mich«, murmelte sie.
»Das würde ich«, sagte er. »Gleich hier auf dem Fußboden, bis du vor Lust wimmerst. Du magst Stärke. Du verzehrst dich ebenso danach, wie du sie fürchtest. Und ich bin stark genug für dich. Ich würde mich ganz in deine Dienste stellen. Alles, was dich ängstigt, was du hasst und so hart bekämpfst, würde ich für dich in Vergnügen verwandeln.«
Die Absurdität dieser Bemerkung veranlasste Tam, schlagartig die Augen zu öffnen. »Oh, bitte! Was für ein Haufen melodramatischer Scheiße.«
»Ich könnte dich zwingen«, fuhr er fort. »Ein Teil von mir will es sogar. Aber du bist so zerbrechlich. Du würdest komplett zumachen, und ich würde am Ende eine wunderschöne Puppe ficken.«
Tam lachte. »Den meisten Männern genügt das. Sie kennen da keinen Unterschied.«
Er schaute ihr tief in die Augen. »Ich kenne den Unterschied.«
Sie fühlte sich zu schwach, um den Brustkorb unter seinem Körpergewicht zu heben. Aber das war in Ordnung. Eigentlich wollte sie gar nicht atmen. Ihre Lungen fühlten sich zu instabil an. Wenn sie einatmete, könnten sie wie trockener Zunder Feuer fangen. Ihr Hirn versuchte weiter, Antworten auf das, was Janos sagte, zu artikulieren, aber sie schafften es nicht bis zu ihren zitternden Lippen. Außerdem brachte sie ohne Luft sowieso keinen Laut heraus. Sie war völlig verwirrt, erfüllt von einer seltsamen heißen Energie, die einer mysteriösen verborgenen Quelle in ihrem Innersten entströmte und ihren Herzschlag beschleunigte. Ihre Haut war ungewöhnlich empfindsam, sie bekam eine kribbelnde Gänsehaut.
Fast, als wäre sie … oh, großer Gott. Dieser verschl agene Mis tkerl. Wie konnte er es wagen. Als wäre sie völlig ahnungslos, wehrlos. Er war so tief in ihren Geist eingedrungen, manipulierte ihren Verstand, machte sie …
Heiß . Sie wehrte sich unter ihm. Er reagierte auf die Bewegung, indem er die Hüften vorschob, sodass sich die ganze harte, fiebrige Länge seines Schwanzes in die Spalte zwischen ihren Beinen schmiegte. Er ließ die Hüfte langsam kreisen, übte einen sanften reibenden Druck aus.
Tam keuchte. Sie war erregt. Urplötzlich und so stark wie nie zuvor. Dabei hatte sie geglaubt, dazu gar nicht mehr fähig zu sein, nach der Sache mit Novak. Aber nein. Sie stand in Flammen. Schaudernd schmolz sie dahin. Janos machte sie … feucht. Er war ein Zauberer, ein Schamane.
Sein Gesicht war eine Maske höchster
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