Stunde der Vergeltung (German Edition)
Atem fehlte, um die Worte zu artikulieren.
Ein kleines Lächeln erhellte sein Gesicht. »Das entspricht exakt meinem Plan«, sagte er. »Aber zuerst noch ein weiterer vorgetäuschter Orgasmus. Versuch dieses Mal, länger zu warten. Ich werde dir helfen.«
Protestierend wand sie sich in seinen Armen, was allerdings nur dazu führte, dass seine Finger noch tiefer in ihren engen Kanal glitten. Sie presste die Schenkel um seine große Hand zusammen, als er sie mit kreisenden Bewegungen streichelte und all ihre Nervenbahnen nachzeichnete, als wäre er in ihrem Kopf.
Dieses Mal ließ er sie tatsächlich warten. Er neckte und stimulierte sie, doch wann immer sie sich dem Höhepunkt näherte, zog er sich zurück, und das tat er wieder und wieder, bis sie hätte schreien, sich aufbäumen, betteln mögen. Janos trieb sie tiefer und tiefer in diesen unbekannten Zustand, in dem ihrer beider Bewusstsein erschreckend eng miteinander verbunden waren. Tam kämpfte mit seiner liebkosenden, sie erobernden Hand. Sie bestand nur noch aus Licht, aus Hitze und Dampf. Flehentliche Laute entrangen sich ihrer Kehle, doch sie konnte sie wegen ihres hämmernden Herzens und dem Rauschen in ihrem Kopf kaum hören. Dann endlich ließ er sie kommen.
Der Orgasmus sprengte ihre Mauer.
Und hinter dieser Mauer verbarg sich etwas, von dem sie niemals geahnt hatte, dass es existierte. Ein Teil von ihr, den sie schon lange totgeglaubt hatte. Etwas Sprachloses, Zärtliches, Unbekanntes. Es erstrahlte und blendete sie mit seiner Reinheit.
Sie musste bewusstlos geworden sein. Sie wusste es nicht genau, und es kümmerte sie auch nicht. Noch ehe sie sich erholt hatte, hob Janos sie auf die Arme und trug sie den Korridor hinab. Er versuchte es an jeder Tür, die sie passierten, bis eine sich öffnen ließ. Er stieß sie auf und knipste das Licht an. Es war eine Personalküche.
Er stellte Tam auf die Füße, schlug die Tür zu und suchte ihren Blick, als er den Türknauf mit einem hörbaren Klacken verriegelte.
Sie lachte verunsichert. »Ich habe nicht gesagt, dass du … «
»Ich frage dich nicht um Erlaubnis. Du würdest mir einen Tritt in die Zähne verpassen und mich anspucken, während du mit deinen spitzen Absätzen über mich hinwegsteigst, oder nicht?«
Fast hätte sie sich durch ein Kichern verraten. »Blödsinn.«
Er grinste verschlagen. »Ich weiß, was du magst«, sagte er. »Ein rückgratloser Schwachkopf ohne Eier in der Hose, der dich nett bittet, würde dich nicht erregen, Tamara Steele. Diese Tatsache haben wir absolut zweifelsfrei bewiesen.«
Bilde dir bloß nicht ein, mich zu kennen . Sie wollte es laut sagen, aber ihr Mund war zu sehr damit beschäftigt, ihn gierig zu küssen.
Der Kuss war ungestüm und hart. Sie verschlangen einander gegenseitig, aber Tam gab den Ton an. Er verstärkte seine Umarmung, als er mit den Lippen über ihren Kiefer, mit den Zähnen über die Sehnen an ihrem Hals fuhr und dabei die Hände in ihrem Haar vergrub, um es von Spangen, Nadeln und Klammern zu befreien. Er warf die Schmuckstücke achtlos auf die Küchenzeile. Trotz dem, was Tam ihm in dem Hotelzimmer angetan hatte, machten sie ihm keine Angst. Er schien sich sicher zu sein, dass sie ihn nicht verletzen würde.
Zumindest nicht, bevor sie bekommen hatte, was sie brauchte.
Val löste ihre Hochsteckfrisur, breitete die welligen Haare aus und drapierte sie über ihre Schultern. Tam fühlte sich mit offenem Haar jünger und verletzlicher. Er presste das Gesicht an ihren Nacken und wickelte sich ihre dicken Strähnen um die Fäuste. Sogar ihr Haar genoss seine Berührung, und ihre Kopfhaut prickelte bei jeder streichelnden Bewegung.
Er streifte ihr das Mieder von den Schultern, den Brüsten. Sein hungriger Mund folgte dem Pfad seiner Hände und bedeckte ihr Schlüsselbein und ihren Oberkörper mit genüsslichen, neckenden Küssen. Seine Hände glitten über ihre Schenkel, über die Strümpfe bis zu der glatten nackten Haut darüber.
Ihr drohten die Beine wegzuknicken, als Janos einen Schritt zurücktrat und seinen Gürtel öffnete. Die subtilen Geräusche von knackendem Leder und aufspringenden Knöpfen ließen Tam in köstlicher Erwartung erschauern.
Ungeduldig griff sie nach unten, um Janos aus seiner schwarzen Jeans und dem weichen schwarzen Slip zu befreien. Sie umfasste seine Erektion.
Val legte die Hand auf ihre und drückte sie, bewegte sie auf und ab.
Ja. Tam entschlüpfte ein unfreiwilliger Laut, wie der einer zufriedenen Katze. Er
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