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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Händler werdet bald nicht mehr genügend Gold besitzen, um weiterhin die glänzenden Stoffe der Hamoraner kaufen zu können, nicht wenn die Barbaren weiter Eure Grenzen bedrohen.« Aljak und seine Schergen rücken näher heran. Beide Männer halten schwere Keulen in den Händen, zusätzlich zu den Schwertern an den Gürteln. Aljak hat eine Spule Samtgarn in der linken Hand und die Zähne, die durch sein Lächeln preisgegeben werden, sind schief und gelb.
    Lorn unterdrückt ein Stirnrunzeln, seine Aufmerksamkeit ist auf Ryalth und die zwei Raufbolde gerichtet.
    »Und … verehrte Händlerdame … vielleicht wollt Ihr einmal etwas Zeit mit einem richtigen Mann verbringen und nicht nur mit einem mädchenhaften Buchhalter.« Aljak lacht schroff. »Um das Geschäft zu besiegeln, versteht sich.«
    »Wenn ich es dir sage, läufst du auf die Ölfässer zu … verstanden?«, flüstert Lorn Ryalth ins Ohr.
    »Ihr wollt mir keine fünfundzwanzig zahlen? Wie wäre es mit fünfundzwanzig, nur um hier lebend herauszukommen?« Aljak lacht und seine zwei Wächter nähern sich Lorn und Ryalth.
    »Jetzt!«, ruft Lorn.
    Während Ryalth auf die Ölfässer zuspringt, konzentriert sich der Magierschüler; er hofft, dass er genügend Chaos sammeln kann, und schleudert die erste Feuergarbe auf Aljak.
    »Aaaaaahh! Mist-Teufel …« Dann verstummt Aljak.
    Die zwei Wächter bleiben wie angewurzelt stehen, als sie die Feuersäulen sehen. Lorn nutzt die Unterbrechung, um noch zwei Feuerblitze zu werfen.
    Die beiden Gestalten krümmen sich, sie schreien und zurück bleiben nur zwei verkohlte Haufen.
    Rasch durchsucht Lorn mit seinen Sinnen das Lagerhaus, aber es ist leer, wie erwartet. Aljak wollte keine Zeugen haben. Bis jetzt spürt der Magierschüler auch nichts, was darauf hinwiese, dass das Lagerhaus mit einem Chaos-Glas beobachtet wird. Das ist gut, denn er hat Chaos in einer Weise verwendet, die nur hochrangigen Magiern vorbehalten ist. Er wischt sich über die feuchte Stirn, langsam setzen auch die Kopfschmerzen ein. »Ryalth, ich brauche Hilfe.«
    Ryalths Augen weiten sich, als sie die Ölfässer hinter sich lässt. »Was … was … hast du getan?«
    »Eine kleine Feuerlanze, so wie die Wächter des Kaisers sie benutzen«, lügt Lorn. »Ich darf eigentlich keine besitzen, und mir wäre es lieb, wenn du das für dich behalten könntest.« Er geht zu einem kleinen Tisch, der hinter dem letzten Warenstoß steht, dort hat jemand eine kleine Truhe abgestellt. Mithilfe der Chaos-Sinne macht sich Lorn am Schloss zu schaffen und binnen kürzester Zeit springt es auch auf. Er öffnet die Truhe und nickt.
    »Wem … wem sollte ich es erzählen?«, fragt Ryalth, während sie einen Blick zurück über die Schulter wirft und auf den jungen Magier zuläuft.
    Lorn nimmt ein zwei Ellen langes, grünes Stoffstück von den Mustern, die auf dem Tisch liegen. Nachdem er etwa fünfzig Goldstücke in seine Tasche gesteckt hat, wickelt er die kleine Geldkassette in den Stoff und übergibt sie Ryalth. »Hier. Es gehört dir.«
    »Was?« Ryalth tritt zurück, sie fasst die eingewickelte Truhe nicht an. »Aljaks Familie wird Ausschau halten nach allen, die plötzlich viel Gold besitzen … sie werden wissen, dass es gestohlen ist.«
    »Vielleicht auch nicht.« Lorn wirft einen Blick auf die drei verbrannten Männer. »Bitte.«
    »Was?« Schließlich nimmt sie die stoffumwickelte, schwere Truhe an sich.
    »Komm.« Er zieht sie zur Tür des Lagerhauses. »Bleib hier neben der Tür stehen. Mach dich darauf gefasst, dass du laufen musst. Sag mir Bescheid, wenn jemand uns beobachtet.«
    Ryalth zieht die feinen rötlichen Augenbrauen hoch.
    »Bitte.« Lorn folgt ihr, er bleibt jedoch etwa ein Dutzend Schritte hinter den Ölfässern stehen, seine Augen sind auf die rothaarige Frau in Blau gerichtet.
    Als sie die Tür erreicht, wirft sie einen Blick hinaus und sagt dann zu Lorn: »Es ist keiner da. Nur einige Leute an der nächsten Querstraße. Sie kommen in unsere Richtung.«
    »Wie nah sind sie?«
    »Noch ziemlich weit weg.«
    Lorn wendet Ryalth und der Tür den Rücken zu und konzentriert sich darauf, Chaos auf die Mitte der Ölfässer zu bündeln; die Kopfschmerzen, die immer ärger werden, dürfen ihn jetzt nicht stören.
    Plötzlich ist vor ihm eine Flammenwand entfacht, so schnell und gewaltig, dass er gerade noch aus der Tür stolpern und Ryalth mit sich ziehen kann.
    Er wendet sich den Menschen zu, die nur noch etwa hundert Ellen entfernt sind und bereits auf

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