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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lanzenkämpfer nichts als Grashügel gesehen. Sie erscheinen ihnen wohl auch deshalb so endlos, weil die Männer das Hügelgebiet nicht direkt durchqueren, sondern es nur am Nordwestrand streifen.
    Ab und zu treffen sie auf Wäldchen aus Büschen oder niedrigen Bäumen, die ihr graues Winterkleid tragen; meist finden sich diese an Bächen, die so klein sind, dass man sie aus einer Entfernung von mehr als hundert Ellen nicht mehr als solche erkennen kann. Der Wind ist kalt, aber nicht eisig und bläst aus Nordwesten Lorn direkt ins Gesicht; er riecht nach nassem Gras und auch ein wenig modrig.
    Auf der Spitze des Hügels nördlich von der Straße stehen zwei Lanzenkämpfer, die Nytral als Späher ausgeschickt hat. Einer bleibt stehen und beobachtet die Reiterkolonne, der andere verschwindet hinter dem Hügel und beobachtet die Straße weiter von einem Hügelkamm aus.
    Lorn blickt über die Schulter zurück auf die etwa vierzig neuen Lanzenreiter. Die meisten scheinen erschreckend jung zu sein, selbst für Lorn, einige haben zu kämpfen, damit ihnen die Feuerlanzen nicht aus den Köchern fallen, obwohl die Lanzen nur wenig mehr als drei Ellen lang sind. Seine eigene spürt Lorn kaum mehr.
    »Ihr reitet ziemlich gut, Ser. Stammt Ihr aus einer Lanzenkämpferfamilie?«, fragt Nytral.
    Lorn blickt seinen Truppenführer an. »Ich musste es mir selbst beibringen, Nytral. Habe viel Zeit mit den Pferden verbracht während der Offiziersausbildung. Aber es hat sich anscheinend gelohnt.«
    Nytral runzelt die Stirn.
    »Ich komme aus einer Magi’i-Familie. Ich hatte keine Lust, mich in einen Granitturm einschließen zu lassen, um dort mit Chaos zu spielen. Die Magi’i wiederum wollten nicht, dass ich mich mit Handel beschäftige. Also hat man mir dringend geraten, Lanzenkämpfer zu werden.«
    »Aha … also eine Magierfamilie, Ser …?«
    »Wenn der Höchste der Magi’i, der zur Rechten des Kaisers sitzt, meint, dass ein junger Mann ein Lanzenkämpferoffizier werden soll, dann befolgt man besser seinen Rat. Außerdem bin ich dadurch den Türmen entkommen«, bemerkt Lorn.
    Nytral wirft seinem Unteroffizier einen Blick zu. »Das erscheint mir auch sinnvoller, Ser.«
    »Weil Isahl zu den Orten gehört, die die Barbaren ständig angreifen und wir dort viele Lanzenkämpfer und Offiziere verlieren?«
    »Hat man Euch das gesagt, Ser?«
    »Nein.« Lorn lacht fröhlich. »Man hat mich einfach dorthin geschickt.«
    Nytral schaudert und wendet den Blick ab.
    Lorn zuckt die Achseln. Es ist besser, wenn Nytral Lorns Vergangenheit von Anfang an kennt. Auch soll er wissen, dass Lorn nicht beabsichtigt, ihn damit zu belästigen oder irgendwie nachteilig zu beeinflussen. Er dreht sich noch einmal um und betrachtet die Reiter hinter sich. Dann nimmt er das Pferd herum und reitet an der Kolonne entlang nach hinten, wobei er jedem Lanzenreiter im Vorbeireiten ins Gesicht blickt.
    Nur wenige erwidern den Blick seiner bernsteinfarbenen Augen.
    Am Ende des Zuges, wo die Wagen fahren, dreht er die Stute wieder um und lässt sie neben dem vordersten Gespann gehen.
    »Wie geht es mit den Wagen?«, ruft er.
    »Alles bestens, Ser«, antwortet der graubärtige Lanzenkämpfer mit den gekreuzten grünen Garben auf den Ärmeln; die rechte Hand hält die Lederriemen für den vierspännigen Wagen. »Die Wagen sind ein wenig schwerer, als es mir lieb ist, aber die Straßen werden noch für einen Tag trocken bleiben, dann geht es schon.«
    Lorn nickt, hebt die Hand und reitet zurück zur Spitze der Kolonne. Er lenkt die Stute auf den Seitenstreifen der Straße und lässt sie nur wenig schneller gehen als die Pferde der Lanzenreiter, sodass er jedem im Vorbeireiten noch einmal unauffällig ins Gesicht sehen kann.
    Als er wieder an der Spitze des Zuges ankommt, schlängelt sich die Straße gerade durch zwei Hügel hindurch und zieht sich danach eine sanfte Anhöhe hinauf, um dort auf einem Kamm entlang zu führen, der sich nach Osten und Westen erstreckt.
    »Da müssen wir drüber, Ser.«
    Lorn nickt und lenkt seine Stute näher an das Pferd des Truppenführers.
    »Habe noch einmal zwei Späher ausgeschickt«, meint Nytral ruhig. »Gab schon ein paar Angriffe hier, weil man die Straße schlecht überblicken kann.«
    Lorn folgt Nytrals Arm. Zwei Späher stehen bereits oben am Kamm, plötzlich reißt einer sein Pferd herum und galoppiert herunter.
    »Da stimmt etwas nicht …«, brummt Nytral. »Wusste es doch!«
    Der Späher kommt kaum zum Stehen, da sprudelt es

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