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Sturm der Barbaren

Titel: Sturm der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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verfügen.
    »Lanzen bereithalten!«, ordnet Dubrez an. »Lanzen bereithalten.«
    Verdeckt benutzt Lorn seine Lanze ein zweites Mal; dabei holt er sich das Chaos, wo er es gerade findet, aber nicht aus der ungenügenden Chaos-Ladung im Lanzenschaft. Ein zweites, sorgfältig ausgewähltes Pferd stürzt und vom zweiten Keil des barbarischen Angriffs bleibt nur ein völlig unmagisches Chaos aus Pferden und Reitern übrig.
    »Jetzt! Dubrez! Vorwärts und Feuer frei! Aus kurzer Entfernung schießen!«
    »Vorwärts! Aus kurzer Entfernung schießen!«, befiehlt der Haupttruppenführer. »Kurze Entfernung!«
    Die kurzen Blitze aus gold-weißem Chaos treffen zwar einige Barbaren an der Spitze des Keiles, aber die Masse von Pferden und Reitern greift die vorrückende Linie der Spiegellanzenkämpfer an, die langsamer wird und immer unruhiger.
    Ein Barbar, der mit Schild und Anderthalbhänder das Gleichgewicht nur mühsam halten kann, schlägt etwas zu heftig um sich. Da fegt Lorns Cupridiumsäbel wie ein Blitz durch die Luft und schon hat der Hauptmann den sterbenden Barbaren hinter sich gelassen und stößt die mit Chaos verstärkte Klinge durch die Schulter eines anderen.
    Lorn fühlt jemanden auf der linken Seite und windet seinen Körper aus der Bahn eines unbeholfen geschwungenen großen Schwertes. Mit dem Gegenschlag trennt er den Kopf des Angreifers von dessen Oberkörper. Lorn fängt sich rechtzeitig wieder, um die Stute herumzureißen und einen Angreifer von hinten zu erledigen. Dann treibt er das Pferd hinaus aus dem Mittelpunkt des Gemenges, wobei er den Säbel gebraucht, um eine schimmernde Verteidigungslinie zu weben.
    Ein Stück außerhalb des Kampfgetümmels nimmt er die Stute herum und wartet einen Augenblick, bevor er einen Barbaren vom Pferd holt, der es auf einen Lanzenkämpfer abgesehen hat, welcher gerade mit einem barbarischen Riesen kämpft und ihm von dieser Seite wehrlos ausgeliefert wäre. Obwohl der Barbar Lorns Annäherung bemerkt, ist er nicht schnell genug und schon blutet ein tiefer Schnitt an seiner Schulter. Die Klinge fällt zu Boden und er versucht, das Eisenschild auf Lorns Säbelhand – die Linke – zu schmettern, aber auch das gelingt ihm nicht mehr, er ist zu langsam. Der Säbel trifft den Hals des kämpfenden Barbaren tödlich, worauf Lorn sich aus dem Gewirr von Barbaren und Lanzenkämpfern zurückzieht. Plötzlich teilt sich das Kampfgemenge wieder in zwei Streitkräfte.
    So schnell wie es begonnen hat, ist das Gefecht vorüber, und Lorn sieht zu, wie etwa sechzig Barbaren zurück nach Norden reiten. Einige von ihnen schwanken bedenklich in den Sätteln.
    Um Lorn herum steigt das Chaos des Todes auf und mit ihm der Gestank von Blut. Er wirft einen Blick auf seinen eigenen Säbel, der blutverschmiert ist. Dunkle Flecken zieren seinen linken Unterarm und sprenkeln die Hosen. Er wischt den Säbel mit dem Tuch sauber, das am Sattel hängt, und steckt ihn in die Scheide.
    »Sucht zuerst die Verwundeten!«, ruft Dubrez. »Tötet alle Barbaren. Sie würden mit euch Schlimmeres tun.« Er richtet seine Worte an drei der jüngeren Lanzenreiter, die erst einen oder zwei barbarische Angriffe mitgemacht haben.
    Mit gezogenen Säbeln gehen die drei Männer langsam von einem Gefallenen zum anderen.
    »Hier ist einer von uns.«
    Zwei andere Lanzenkämpfer eilen mit Verbandszeug herbei und die drei streifen weiter durch die Leichen und Verletzten. Einmal blitzt ein Säbel auf, aber keiner der drei verliert ein Wort dabei.
    Ohne die Kopfschmerzen zu beachten, die stets mit dem Chaos einhergehen, das er aus dem Grasland zieht, lässt sich Lorn von der Stute langsam zu einem Stück Land tragen, auf dem keine gestürzten Pferde, Tote oder sterbende Lanzenkämpfer und Barbaren liegen. Er holt tief Luft, die Augen sind auf den nordwestlichen Teil des grasbewachsenen Hanges gerichtet. Die Angreifer befinden sich bereits außer Sichtweite hinter der ersten Hügelkette im Norden.
    Lorn wendet das Pferd.
    Dielbyn, der Haupttruppenführer der Zweiten Kompanie, reitet langsam auf Lorn zu.
    Lorn schweigt.
    »Der Unteroffizier … Ser.«
    »Er ist gefallen«, führt Lorn den Satz zu Ende. »Tapfer.« Alle Offiziere sterben tapfer.
    »Ja, Ser.« Dielbyn wendet den Blick nicht von Lorn.
    Nach einem Augenblick nickt der Hauptmann und fragt: »Wie viele aus der Zweiten Kompanie sind noch kampffähig?«
    »Die Zweite Einheit hat am meisten von dem Angriff abbekommen … sechs sind noch übrig, Ser. Zehn aus der Ersten

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