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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Marcus schubste Whitley auf die Knie, er zerrte seinen Oberkörper über die Steinumrandung. Whitleys Kopf nur wenige Zoll über der Wasseroberfläche haltend, sagte Marcus: »Wenn Sie wollen, dass jetzt Schluss ist, müssen Sie mir nur geben, was einer gewissen Dame gehört.«
    Whitley lachte gezwungen. »Sie wissen gar nicht, was es ist, nicht wahr?«
    »Ich fürchte, das ist mir egal. Ich möchte es, und wenn Sie klug sind, werden Sie es mir geben.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Marcus antwortete nicht. Blitzschnell duckte er Whitleys Kopf in das trübe Wasser des Goldfischteiches. Marcus wartete kurz, dann zog er ihn wieder hoch. Während Whitley Wasser spuckte und lästerlich fluchte, erklärte Marcus kühl: »Das diente nur dazu, Ihnen zu zeigen, dass dies hier ernst ist. Beim nächsten Mal werde ich Sie länger untertauchen. Also, werden Sie es mir geben? Oder muss ich weitermachen?«
    Whitley fluchte wieder, und Marcus bemerkte: »Ah, ich schätze, das ist ein Nein?« Ohne weiter abzuwarten, drückte er ihn wieder in den Teich. Diesmal wartete er ein wenig länger, ehe er ihn auftauchen ließ, dann sagte er gefährlich ruhig zu dem würgenden und keuchenden Major: »Also, geben Sie es mir oder nicht?«
    »Gehen Sie zur Hölle!«, spie Whitley.
    »Da werden Sie mir zuvorkommen, denke ich«, erklärte Marcus, und wieder verschwand Whitleys Kopf im Teich. Marcus konnte nicht leugnen, dass es ihn anfangs mit Befriedigung erfüllt hatte, Whitley unter Wasser zu ducken, aber allmählich wurde er es leid. Entschlossen, so rasch wie möglich sein Ziel zu erreichen, hielt er ihn trotz Whitleys heftiger Gegenwehr so lange unten, wie er wagte.
    Schließlich riss er ihn hoch, und ihm blieb das Herz fast stehen, als Whitley reglos zu Boden sank. Bestürzt schüttelte er den anderen kräftig; zu seiner immensen Erleichterung hustete Whitley, spuckte Wasser und holte tief Luft. Er wollte den Mann nicht umbringen … oder wenigstens nicht auf diese Weise.
    Während er Whitleys ausgestreckte Gestalt betrachtete und seinem angestrengten Atmen lauschte, empfand Marcus fast so etwas wie Mitleid für ihn, bis ihm wieder einfiel, dass dieser Mann für Isabel eine Gefahr darstellte und falls Jack recht hatte auch für England.
    Mit drohendem Tonfall sagte Marcus: »Ein letztes Mal: Entweder Sie geben es mir, oder ich lasse Sie das nächste Mal ertrinken.« Als Whitley nichts darauf antwortete, griff er mit einem Seufzen nach ihm.
    »Warten Sie!«, krächzte Whitley schließlich.
    »Verschwenden Sie nicht meine Zeit. Entweder Sie geben es mir oder …«
    »Ich gebe es Ihnen ja, … aber ich habe es nicht bei mir.«
    Marcus erkannte sehr wohl, wenn jemand ihn anlog, und zerrte Whitley hoch. »Dann, schätze ich, wird Ihr Los der Teich sein, mein unseliger Freund«, erklärte er fröhlich, sicher, dass Whitley nachgeben würde.
    Er hatte recht. Als Marcus’ Hand ihn im Nacken am Kragen packte, rief Whitley entsetzt: »Warten Sie, warten Sie! Ich habe gelogen. Ich habe es. Ich schwöre, ich habe es bei mir.«
    Marcus zog ihn von der steinernen Umrandung zurück und stieß ihn zu Boden. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der schwarze Seidenschal nicht verrutscht war, zerrte er Whitley grob hoch, bis er zusammengesunken an der Mauer um den Teich lehnte.
    »Wenn Sie ein krummes Ding versuchen, beginnen wir von vorne - bloß, dass ich dann nicht mehr aufhöre, bis ich entweder bekomme, was ich haben will, oder bis Sie tot sind. Die Wahl liegt ganz bei Ihnen«, drohte Marcus scharf.
    Whitley erschauerte und stieß hervor: »Keine krummen Sachen.«
    »Dann geben Sie es mir.«
    »Dazu müssen Sie mich losbinden«, erwiderte Whitley winselnd. »Mit gefesselten Händen komme ich nicht dran.«
    Marcus lachte verächtlich. »Halten Sie mich für einen Narren? Sagen Sie mir, wo es ist.«
    Whitley zögerte, dann sagte er niedergeschlagen: »Es ist an meiner Uhrkette, in meiner Westentasche.«
    Marcus fand die Kette und zog sie hervor; an ihrem Ende hing ein schwerer Goldanhänger. Er betrachtete ihn im schwachen Mondschein und erkannte, dass das Schmuckstück für den Anhänger einer Uhrkette ungewöhnlich groß war. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass es gar kein Uhranhänger war, sondern ein Medaillon, wie Frauen es an einer Kette um den Hals tragen. Der Drang, das Medaillon zu öffnen, war beinahe unwiderstehlich, aber er rief sich in Erinnerung, dass er kein Recht hatte, sich etwas anzusehen, das Isabel unter großen

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