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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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er auf das Anwesen der Hodges’ und forderte meinen Vater auf, mich nach Hause zu holen.«
    »Erwartest du tatsächlich, daß ich dir das glaube?«
    »Ich weiß, wie unglaubwürdig es klingt«, erwiderte Whitney kläglich, »aber es ist die Wahrheit. Ich hatte absolut keine Ahnung von den Ereignissen bis zu dem Abend, an dem du abgereist bist. Ich ging hinunter, um meinem Vater und meiner Tante zu erzählen, daß wir heiraten werden, aber bei ihnen im Salon saß Clayton. Und dann hat mich mein Vater angeschrien, ich wäre mit dem Herzog von Claymore verlobt, der sich dann als Clayton herausstellte, und dann wurde alles noch schlimmer.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie das alles noch schlimmer werden konnte«, bemerkte Paul ironisch.
    »Nun, das ist es aber. Vor zwei Tagen nahm mich Clayton mit nach London und erzählte einem seiner Freunde, daß wir heiraten würden .. .«
    »Du hast also zugestimmt, ihn zu heiraten?« warf Paul kalt ein.
    »Nein, selbstverständlich nicht.«
    Paul machte auf dem Absatz kehrt, ging zum Kamin und drehte ihr den Rücken zu. Als er sich wieder umwandte, war sein Gesicht aschfahl. »Was meinst du damit, er hätte deinem Vater für dich Geld gegeben?« fragte er. »Es ist üblich, daß ein Vater seiner Tochter eine Mitgift gibt, nicht umgekehrt.«
    Whitney wußte sofort, wohin seine Überlegungen zielten, und wurde von tiefem Mitgefühl für Paul und sich selbst erfaßt. »Ich habe keine Mitgift mehr, Paul. Die hat mein Vater ebenso verspekuliert wie mein Erbe meiner Großmutter.«
    Paul lehnte den Kopf gegen den Kamin, schloß die Augen und ließ die breiten Schultern hoffnungslos sinken.
    Jetzt war die Zeit gekommen, ihm zu sagen, für welchen Weg sie sich entschlossen hatte. Als sie langsam auf ihn zuging, hatte sie das Gefühl, ihre Füße wären aus Blei. »Paul, mein Vater hat mir gesagt, in welch schwieriger Lage du dich befindest, aber das macht mir nichts aus. Bitte, glaube es mir. Ich möchte dich dennoch heiraten. Aber wir müssen schnell handeln. Clayton wird eine Woche lange in London sein, und in dieser Zeit können wir nach Schottland fliehen. Zu dem Zeitpunkt, an dem Clayton herausfindet. . .«
    »Fliehen!« rief er schneidend, und seine Finger bohrten sich schmerzhaft in ihre Arme. »Hast du den Verstand verloren? Meine Mutter und meine Schwester könnten doch niemandem mehr in die Augen sehen!«
    »Nein«, wehrte Whitney heiser ab. »Die Schande wird ausschließlich mich treffen.«
    »Deine Schande!« höhnte er und schüttelte sie. »Siehst du denn nicht, was du getan hast? Ich habe gerade ein kleines Vermögen für fünf Pferde und einen Zweispänner ausgegeben.«
    Was habe ich damit zu tun? fragte sich Whitney, und dann wußte sie es. Sie lachte bitter auf. »Du hast also ein >Vermögen< ausgegeben, weil du mit meiner Mitgift gerechnet hast?«
    Paul schwieg, aber sie las die Antwort in seinen Augen. Zornig schüttelte sie seine Hände ab und trat einen Schritt zurück. »Fünf Minuten nachdem ich deinen Antrag angenommen hatte, hast du schon in Gedanken mein Geld ausgegeben. Du konntest nicht einmal warten, bis du mit meinem Vater gesprochen hast! Du hast mich so >geliebt<, daß du nicht einmal hier bei mir bleiben konntest, um seine Zustimmung zu erbitten. Dir ging es nur um das Geld, und das hast du nicht einmal für wirklich wichtige Dinge ausgegeben. Auf deinem Land liegen Hypotheken, dein Haus muß dringend renoviert werden .. . Paul«, flüsterte sie, und in ihren grünen Augen schimmerten Tränen, »was für ein Mann bist du eigentlich? Hast du so wenig Rückgrat und Pflichtgefühl, daß du mich geheiratet hättest, nur damit du dir Pferde kaufen kannst, die du nicht einmal brauchst?«
    »Mach dich doch nicht lächerlich!« schrie Paul, aber sein Gesicht wurde hochrot. »Ich habe dich geliebt. Sonst hätte ich dich nie gebeten, mich zu heiraten.«
    »Liebe!« spottete Whitney bitter. »Von euch weiß doch keiner, was das bedeutet! Mein Vater sagt auch, daß er mich >liebt<, und doch hat er mich verkauft, um sich zu retten. Und dir ging es nur um das Geld, das ich dir einbringen würde. Wenigstens macht Clayton mir nicht vor, mich zu lieben. Er hat mich gekauft wie eine Leibeigene und erwartet, daß ich den Vertrag erfülle, aber er gibt nicht vor, mich zu >lieben<.«
    Paul holte tief und stoßweise Luft. »Ich werde mir etwas einfallen lassen, aber an eine Flucht ist nicht zu denken. Würde Westland - Westmoreland dich aufgeben?«
    Whitney sah ihn an und

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